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Energieversorgungssituation

Informationen für den Landkreis Ahrweiler

Bereits seit Juni des vergangenen Jahres wurden die Gaslieferungen nach Deutschland durch Russland reduziert und zuletzt praktisch komplett eingestellt. Vor diesem Hintergrund bereitet die Kreisverwaltung sich bereits seit Sommer 2022 auf die Folgen einer möglichen Gasmangellage vor. So wurden und werden – in Abstimmung mit den kreisangehörigen Gemeinden, Nachbarkommunen und Landesbehörden – bereits entsprechende Vorkehrungen getroffen. Wie Sie sich auf den Winter vorbereiten und Energieeinsparpotenziale nutzen können, erfahren Sie auf dieser Seite.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat am 23. Juni 2022 die Alarmstufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Dies bedeutet, dass die Gasversorgung aktuell noch gewährleistet ist, aber

„eine Störung der Gasversorgung oder eine außergewöhnlich hohe Nachfrage nach Gas vorliegt, die zu einer erheblichen Verschlechterung der Gasversorgungslage führt – der Markt ist aber noch in der Lage, diese Störung oder Nachfrage zu bewältigen“.

Der Staat greift nicht aktiv in den Energiemarkt ein und versucht, die Gasversorgung für den Winter durch Füllung der Gasspeicher und umfassende Einsparmaßnahmen sicherzustellen. Allerdings ist jetzt bereits sicher, dass die Energiekosten, insbesondere für Erdgas, in diesem Winter erheblich ansteigen werden. Hiervon sind alle Gasabnehmer betroffen.

Arbeitsgruppe „Energie“ eingerichtet

Am 25. Juli 2022 hat Landrätin Cornelia Weigand die Arbeitsgruppe „Energie“ eingerichtet. Die Arbeitsgruppe setzt sich aus Vertretern aller Fachbereiche der Kreisverwaltung zusammen – angefangen vom Schul- und Gebäudemanagement über den Bereich Soziales, Klimaschutz, Notfallvorsorge bis hin zum Katastrophenschutz. In regelmäßigen Abstimmungen werden aktuelle Entwicklungen der Gasversorgung diskutiert und Handlungsmaßnahmen erarbeitet.

Energiesparmaßnahmen der Kommunen

Bad Neuenahr-Ahrweiler

  • Rundschreiben zur Sensibilisierung aller Mitarbeitenden zu umsichtigen Energieverbrauch
  • Sensibilisierung der Hausmeister und Hinweis auf Kontrolle der Heizungseinstellungen
  • Reduktion der Temperaturen im Rathaus auf 19 Grad und Selbstkontrolle durch Thermometer
  • Licht in allen Fluren, wo möglich ausgeschaltet
  • Effektbeleuchtung ausgeschaltet (Einsparung in Höhe von 23.000 kWh pro Jahr)
  • Optimierung der Straßenbeleuchtung, Umstieg auf LED der 1900 flutzerstörten Straßenbeleuchtung (Einsparung = ca. 810.000 kW)

Sinzig

  • Reduktion der Straßenbeleuchtung durch Entfernen von Doppelhalogenröhren und Einbau (Einsparung von 4000 kWh pro Monat), 50% der Beleuchtung sind auch schon auf LED umgerüstet
  • Abschalten der Effektbeleuchtung von Gebäuden
  • Zeitschaltuhren an der Weihnachtsbeleuchtung, so dass diese statt 15 nur noch 5 Stunden leuchtet (Einsparung von 1870 kWh pro Jahr)
  • Reduktion der Beleuchtung in den städtischen Gebäuden in den Fluren (diese liefen früher komplett durch, jetzt brennt noch 1 von 5 Lampen)
  • Reduktion der Vorlauftemperatur der Heizungen und Anpassen der Heizkennlinie, Nachtabsenkung und Wochenendabsenkung kontrollieren und ggf. anpassen (vor allem in den Schulen auch für die Ferien erfolgt eine Absenkung der Temperatur auf das nötige Minimum)
  • Schulung der Hausmeister über die Energieagentur
  • In den Herbstferien wurde zudem 50 % der Beleuchtung der Realschule Plus auf LED umgestellt. Wir planen fürs nächste Frühjahr den zweiten Teil und weitere Gebäude in den folgenden Jahren.

Remagen

  • Weihnachtsbeleuchtung wird auf 16.00 bis 22.00 begrenzt.
  • Lichterdekoration wird auf zentrale Bereiche in den Ortsteilen beschränkt.
  • Die Weihnachtsbeleuchtung wurde bereits vor mehreren Jahren auf LED umgestellt.
  • Es werden drei Weihnachtsbäume weniger aufgestellt, als üblich.

Adenau

  • Aktuell wurden überwiegend lediglich Sensibilisierungen ausgesprochen.
  • Das Rathaus der VG wird zwischen den Feiertagen schließen mit Ausnahme eines Notdienstes Standesamt.

Brohltal

Burgbrohl

  • Es sollen kleine Sparmaßnahmen an der Weihnachtsbeleuchtung durchgeführt werden

Oberdürenbach

  • Es wurde eine autarke Nachtabsenkung der Straßenbeleuchtung eingerichtet
  • Restliche Glockenleuchten werden durch LEDs ausgetauscht

Schalkenbach

  • Beheizung der Jägersberghalle wird um ein Grad verringert
  • Die Lüftung in der Jägersberghalle soll im Rahmen der Wartung durch die Firma Heuser überprüft werden und die Lüftungsdauer bzw. –zeit soll ggf. angepasst werden

Wassenach

  • Solltemperatur in den Klassenräumen wird um 1°C reduziert
  • Erneuerung der Gasheizung in der Grundschule durch eine Wärmepumpe
  • Die Heizung im Obergeschoß des Gemeinde-/Feuerwehrhauses wird nur bei Sitzungen aufgedreht
  • Solltemperatur in der Klieburghalle wurde auf 16°C eingestellt
  • Straßenbeleuchtung wird nach Möglichkeit so umgestellt, sodass sich diese abends später ein- und morgens früher ausschaltet
  • 10W Leuchtmittel in der Kita werden durch LED-Panels ersetzt, wenn sinnvoll
  • Im Treppenhaus der Kita wird eine Technik installiert, damit sich die Beleuchtung nach einer gewissen Zeit wieder ausschaltet
  • Es wird überprüft, ob die Luftreinigungsanlagen in der Grundschule im Eco-Modus arbeiten
  • Gas- und Stromzähler werden monatlich abgelesen. Zusätzlich werden diese an 3 Tagen nachts abgelesen, um unnötige Verbraucher aufzuspüren
  • Außenleuchten am Kindergarten werden, wenn nicht benötigt, ausgeschaltet
  • Weihnachtsbaumbeleuchtung am Sommepy-Platz wird durch LED ersetzt – Zeitraum der Leuchtzeit wird eingeschränkt

Weibern

  • Weihnachtsbeleuchtung der Bäume im Steinbruch und an der Mariensäule sowie die Beleuchtung des Dorfplatzes werden mit einer Schaltuhr geregelt

Wehr

  • Die Heizung in der Römerhalle wurde auf ca. 17°C gesenkt
  • Es wird geprüft, ob das Heizwasser grundsätzlich abgeschaltet werden kann
  • Die Weihnachtsbeleuchtung am Kriegerdenkmal wird nur zu bestimmten Zeiten eingeschaltet

Was kann jede und jeder selbst tun?

Um die nationalen Einsparziele zu erreichen und insbesondere um Ihre eigenen Energiekosten zu halten, sollten Sie bereits jetzt Maßnahmen ergreifen, um Energie zu sparen. Hierbei können Sie sowohl kurzfristige als auch mittelfristige Maßnahmen in Betracht ziehen. Alle sind aufgerufen, im Alltag bewusst Energie einzusparen, denn jede Kilowattstunde zählt!

Private Haushalte

  • Falls Sie planen, zum Heizen auf andere Energieträger umzustellen, indem Sie beispielsweise auf feste Brennstoffe zurückgreifen, sind vor der Investition jedoch aus Sicherheitsgründen einige Voraussetzungen zu schaffen und Vorschriften zu beachten.
  • Wenn Sie zuhause Gas zum Heizen oder zur Warmwasseraufbereitung verwenden, können bereits kleine Umstellungen Ihren Verbrauch reduzieren und Kosten sparen. Einige Hinweise liefert Ihnen die Verbraucherzentrale.
  • Auch die Strompreise steigen derzeit an. Die Verbraucherzentrale informiert hier ebenfalls über konkrete Stromspartipps.
  • Weiterhin empfiehlt die Kreisverwaltung, nach Möglichkeit und Bedarf langfristig eine energetische Sanierung von Gebäuden durchzuführen, da die Energiepreise voraussichtlich nachhaltig steigen werden.

Unternehmen

Steigende Energiepreise stellen eine existenzielle Gefährdung für eine Vielzahl von Unternehmen dar. Auf den Seiten der Kreiswirtschaftsförderung finden Sie hierzu weitere Informationen.

Entlastungspakete

Um die finanzielle Belastung durch die gestiegenen Energiepreise zu mindern, hat die Bundesregierung in diesem Jahr bereits mehrere Sofortmaßnahmen ergriffen. Auf den offiziellen Internetseiten finden sich hierzu mehr Informationen:

Vorsorgen

Nicht nur die akute Energiekrise kann eine Notsituation darstellen. Es ist immer sinnvoll, sich für Katastrophenfälle vorzubereiten. Die Kreisvolkshochschule bietet Kurse an, in denen Hinweise zur Vorbereitung auf Notsituationen gegeben werden. Die Kreisverwaltung verweist außerdem auf entsprechende Ratgeber des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. So können Sie Ihren persönlichen Notfallplan entwickeln und entsprechend vorsorgen.

Im Katastrophenfall das Radio nutzen

Kommt es zu einem längeren Stromausfall oder zu einer wirklichen Katastrophe, ist es besonders wichtig, aktuelle Meldungen verfolgen zu können. Das Radio dient in einem solchen Fall als Hauptwarnmittel. Betroffene Bürgerinnen und Bürger im Kreis Ahrweiler sollten dann die Sender RPR oder SWR einschalten. Die Kreisverwaltung stellt die Sender-Frequenzen zudem auf ihrer Internetseite zum Download zur Verfügung.

Weitere Informationen

Die häufig gestellten Fragen zum Notfallplan Gas des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz sind hier zu finden: FAQ Liste – Notfallplan Gas

Über die aktuelle Lage der Gasversogung informiert die Bundesnetzagentur unter: Aktuelle Lage Gasversorgung

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