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Mittwoch, 25. Juli 2018

HINWEIS (Veröffentlichung vor 6 Jahren): Sie befinden sich im Pressedienst-Archiv der Kreisverwaltung Ahrweiler. Eine Gewähr für die Aktualität zum Zeitpunkt Ihres Aufrufs kann nicht gegeben werden.

Vier Stunden unterwegs im Dreisbachtal

Exkursion bringt Teilnehmern das Naturschutzgroßprojekt Obere Ahr Hocheifel näher.

Über fünf Kilometer führte die Strecke an wichtigen Bausteinen des Projektes vorbei.

Wenn neugierige Wanderer auf ein großes Projekt treffen, werden aus geplanten zweieinhalb Stunden schon mal vier. Das jedenfalls ist bei der Exkursion passiert, die die Kreisverwaltung Ahrweiler kürzlich angeboten hatte – um das Naturschutzgroßprojekt Obere Ahr Hocheifel vorzustellen. Auf der fünf Kilometer langen Strecke im Dreisbachtal, zwischen Eichenbach und Wershofen, stellte die Referentin des Naturschutzgroßprojektes, Dr. Maria Dommermuth, einige Projekt-Bausteine exemplarisch vor.

Einen ersten Stopp machte die Gruppe an einer artenreichen Wiese unterhalb der Dreisbachmühle. Jede Menge einheimischer Blumen und eine große Vielfalt an Insekten führten den Teilnehmern vor Augen, was aus extensiver Bewirtschaftung einer Fläche entstehen kann. Extensiv bedeutet hier, dass nicht gedüngt wird und ab Juni nur noch ein bis zwei Mal gemäht wird. Andere Wiesen und Weiden im Tal liegen seit vielen Jahren brach und „verbuschen“, Sträucher und Bäume breiten sich aus. Die meisten dieser Flächen hat der Kreis Ahrweiler mit Projektmitteln gekauft. Sie sollen noch in diesem Jahr gemulcht und anschließend zur landwirtschaftlichen Nutzung verpachtet werden. Mit dem Kauf ist der Kreis dem Bund gegenüber eine Verpflichtung eingegangen: Er muss dafür sorgen, dass artenreiche Wiesen auch für künftige Generationen erhalten bleiben.

Teil des Projektes ist auch das Ufer des Dreisbaches. Hier wurden fünf bis zehn Meter breite sogenannte Gewässerrandstreifen ausgewiesen. Das bietet dem Bach mehr Fläche, sich auszubreiten. Dadurch entsteht eine große Strukturvielfalt, die wiederum Voraussetzung für eine große Vielfalt von an bestimmte Lebensbedingungen angepasste Tier- und Pflanzenarten ist. Auf solchen Streifen bildet sich in der Regel auch ein saumartiger Uferwald, Galeriewald genannt.

Ebenfalls ein wichtiger Aspekt des Naturschutzgroßprojektes ist die Wiederherstellung der Passierbarkeit von Gewässern. In einigen Teilen des Dreisbaches etwa sind Rohre verlegt. Kreative Lösung: Rohrdurchlässe werden zu Brücken umgebaut. Die Durchlässigkeit von Gewässern ist nicht nur für Fische, sondern auch für andere im Bach lebende Kleintiere wichtig.

Das Naturschutzgroßprojekt Obere Ahr-Hocheifel hat den Schutz und die naturnahe Entwicklung des gesamten Gewässersystems der oberen Ahr und ihrer Zuflüsse zum Ziel. Das schließt auch die Natur- und Kulturlandschaft der angrenzenden Auen und Hanglagen mit ein. Für das ca. 3.300 Hektar große Kerngebiet wurde im ersten Schritt ein detaillierter Maßnahmenplan erarbeitet. Die Umsetzung ist für die Eigentümer der Flächen freiwillig. Zusätzlich hat der Kreis einige gewässernahe Grundstücke gekauft. Die Gesamtkosten des Projektes trägt zu zehn Prozent der Kreis, 90 Prozent kommen von Bund und Land. (lbe)

Foto:

Dr. Maria Dommermuth (vierte von links) erklärt den Teilnehmern der Exkursion ins Dreisbachtal Wissenswertes zum Naturschutzprojekt Obere Ahr Hocheifel. Foto: Kreisverwaltung

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