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Montag, 23. Februar 2015

HINWEIS (Veröffentlichung vor 9 Jahren): Sie befinden sich im Pressedienst-Archiv der Kreisverwaltung Ahrweiler. Eine Gewähr für die Aktualität zum Zeitpunkt Ihres Aufrufs kann nicht gegeben werden.

Trinkwasser: Erhöhte Chlorung wird reduziert

Die erhöhte Chlorung im Trinkwasserverteilnetz, die nach dem Störfall im September aus Gründen des Gesundheitsschutzes in der Gemeinde Grafschaft und in der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler angeordnet wurde, wird jetzt reduziert.

Die erhöhte Chlorung im Trinkwasserverteilnetz, die nach dem Störfall im September aus Gründen des Gesundheitsschutzes in der Gemeinde Grafschaft und in der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler angeordnet wurde, wird jetzt reduziert. Dies geschieht im Einvernehmen mit den beiden Kommunen und dem Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz. Das meldet das Gesundheitsamt der Kreisverwaltung Ahrweiler.

Sämtliche der mehr als 1.800 Trinkwasserproben mit 7.000 Einzelergebnissen seit dem Ende des Abkochgebots im September vorigen Jahres waren ohne Beanstandung. Weitere Voraussetzung für die jetzige Reduzierung waren umfangreiche technische und bauliche Maßnahmen, die die Wasserversorger umgesetzt haben. Zudem waren eine Vielzahl von Unbedenklichkeitsbescheinigungen und technischer Nachweise erforderlich. In diesem Zusammenhang hebt das Gesundheitsamt nochmals hervor: Nach den rechtlichen Vorgaben muss Trinkwasser mit den höchsten Sicherheitsstandards geschützt werden. Zu der angeordneten erhöhten Chlorung gab und gibt es in solchen Störfällen keine Alternative. Der Schutz der Bevölkerung hat für das Kreis-Gesundheitsamt absolute Priorität.

Wie geht es jetzt weiter? Die Reduzierung des Chlorgehalts muss kontrolliert und stufenweise durchgeführt werden, um eine eventuelle Wiederverkeimung des Wassers zu verhindern. Hierzu wird das Wasser weiterhin engmaschig und flächendeckend beprobt. Festgelegt wurden dieses Konzept und alle Maßnahmen in intensiver Zusammenarbeit mit dem Trinkwasser-Experten und Vorsitzenden der Trinkwasserkommission Deutschlands, Prof. Dr. med. Martin Exner.

Sollten die ständigen Auswertungen und Kontrollen auch bei reduzierter Chlorung ergeben, dass die Werte weiterhin in Ordnung sind, geht das Gesundheitsamt der Kreisverwaltung nach derzeitiger Einschätzung davon aus, dass in vier bis sechs Wochen die Geruchs- und Geschmacksintensität des Chlors im Wasser spürbar reduziert ist. Die Chlorkonzentration stellt einen notwendigen Schutz vor trinkwasserbedingten Krankheitserregern dar und entspricht immer den Anforderungen der Trinkwasser-Verordnung.

Maßgebliche Ursache für die Verunreinigung des Trinkwassernetzes war nach Einschätzung von Prof. Exner ein Belüftungsschacht der Transportleitung an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen, in den Gülle eingedrungen war. Unabhängig davon gab es eine weitere Verunreinigung durch einen Hochbehälter im Trinkwassernetz der Gemeinde Grafschaft, der inzwischen stillgelegt wurde.

Die Gemeinde Grafschaft hat sich nach Abschluss von umfangreichen Sanierungsarbeiten in ihrem Verteilnetz von der Transportleitung der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler abgekoppelt und bezieht ihr Trinkwasser nunmehr ausschließlich über die Gemeinde Wachtberg.

Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler als Eigentümerin der zwölf Kilometer langen Trinkwassertransportleitung führt weitere Sanierungsmaßnahmen an dieser Leitung durch. Diese Maßnahmen seien – so die Stadt – nunmehr erforderlich, da die Anlagen durch die bisherige Betriebsführerin in einem sanierungsbedürftigen Zustand übergeben worden seien. Die erhöhte Chlorung dieser Leitung kann während der Sanierung noch nicht reduziert werden. Saniert werden auch Sonderbauwerke (beispielsweise Schächte) und Sicherheitseinrichtungen (beispielsweise Armaturen, Pumpen und Druckmessanlagen). Die technischen und baulichen Maßnahmen werden in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt und Sachverständigen durchgeführt.

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