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Auswirkungen der Pandemie und der Flutkatastrophe in Schulen

Jugendhilfeausschuss sieht möglichen Bedarf für die Unterstützung junger Menschen

Online-Umfrage an Schulen im Kreis Ahrweiler

Im Zuge der Corona-Pandemie haben junge Menschen unterschiedliche Einschränkungen erfahren. Teilweise verschärften sich Probleme, die bereits vor der Pandemie bestanden. Hinzu kommen im Kreis Ahrweiler die Auswirkungen der Flutkatastrophe, die zusätzliche Veränderungen beispielsweise im schulischen Alltag vieler Kinder mit sich bringen. Dies zeigt eine Online-Umfrage, die der Fachbereich Jugend, Soziales und Gesundheit der Kreisverwaltung Ahrweiler an Schulen im Ahrkreis durchgeführt hat.

Schulleitungen, Lehrkräfte und Mitarbeitende in der Schulsozialarbeit sollten fachliche Einschätzungen in Bezug auf veränderte Verhaltensweisen ihrer Schülerinnen und Schüler in Grundschulen und Orientierungsstufen der weiterführenden Schulen treffen. Die Umfrage zielte darauf ab, mögliches verändertes Verhalten zu evaluieren, um von Seiten der Jugendhilfe bei Bedarf reagieren zu können.

Ergebnisse

30 der 48 kontaktierten Schulen nahmen an der Befragung teil. Ergebnis: Die Folgen der Corona-Pandemie und auch des Flutereignisses schlagen sich deutlich im aktuellen Verhalten junger Menschen nieder. So ist unter anderem ein Anstieg von Fehltagen zu beobachten. Neben Krankheitssymptomen besteht die Ursache für das Fernbleiben laut Umfrageergebnis auch in psychosomatischen Beschwerden. Hinzu kommen Veränderungen im sozialen Verhalten der Schülerinnen und Schülern, wie eine geringere Gruppenfähigkeit, Bewegungsmangel, Konzentrationsschwierigkeiten. Auch verstärken die Folgen der beiden Ereignisse, so 64 Prozent der Befragten, soziale Ungleichheit. Vor allem dann, wenn Kinder in ihrer Familie kaum oder keine Unterstützung erfahren und darüber hinaus über wenige materielle Ressourcen verfügen.
In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Jugendhilfeausschuss mit den Ergebnissen der Online-Befragung auseinandergesetzt. Die Mitglieder waren sich darüber einig, dass über das bereits bestehende Bundesprogramm „Aufholen nach Corona“ ein zusätzlicher und vordringlicher Handlungsbedarf für die Unterstützung von jungen Menschen besteht.

Weiteres Vorgehen

Um den möglichen Folgen von Pandemie und Flut zu begegnen, ist eine enge Kooperation der Jugendhilfe, der Schulen, der Vereine und weiterer Akteure der Jugendpflege zwingend notwendig. Im gemeinsamen Austausch sollen Lösungsmöglichkeiten im Schul- und Lebensumfeld der jungen Menschen entwickelt und umgesetzt werden. Insbesondere Maßnahmen wie Gemeinschaftserlebnisse und Gruppenaktivitäten innerhalb und außerhalb von Schule können die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Jugendlichen stärken und fördern.

Dies kann zum einen über die Öffnung der Schulen für bestimmte Angebote, wie beispielsweise Hausaufgabenbetreuung oder Förderangebote, erfolgen. Zum anderen gewinnt der Ausbau von Angeboten in der Jugendarbeit, von Vereinsaktivitäten und Bewegungs- und Sportangeboten in Wohnortnähe weiter an Bedeutung.

In einem nächsten Schritt werden die Ergebnisse der Befragung mit den unterschiedlichen Akteuren, von den Lehrkräften über die Schulsozialarbeiter und Schulsozialarbeiterinnen bis hin zur Schulaufsichtsbehörde ADD, diskutiert und Lösungsmöglichkeiten erörtert und ggf. umgesetzt.

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