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Mittwoch, 22. September 2021

HINWEIS (Veröffentlichung vor 3 Jahren): Sie befinden sich im Pressedienst-Archiv der Kreisverwaltung Ahrweiler. Eine Gewähr für die Aktualität zum Zeitpunkt Ihres Aufrufs kann nicht gegeben werden.

Kreisschulen: Unterricht in Provisorien gesichert

5.900 Schülerinnen und Schüler betroffen – Mammutaufgabe für alle Beteiligten

Bei der Hochwasserkatastrophe vom 14. auf den 15. Juli 2021 wurden sieben in Trägerschaft des Kreises Ahrweiler stehende Schulen im Stadtgebiet Bad Neuenahr-Ahrweiler und Sinzig in Mitleidenschaft gezogen. Neben den Schäden an den Gebäuden ist vor allem die Haustechnik, wie Stromversorgung, IT-Infrastruktur und Wärmeversorgung, zerstört. Rund 5.900 Schülerinnen und Schüler – das sind 75 Prozent der Schülerschaft in Kreisschulen – sind somit unmittelbar von den Folgen der Flut betroffen. Nachdem zum Schulstart nach den Ferien kurzfristig Lösungen für eine Unterrichtsversorgung gefunden werden mussten, hat der Eigenbetrieb Schul- und Gebäudemanagement (ESG) jetzt ein Konzept für die temporäre Unterbringung von Kreisschulen in den kommenden Monaten vorgestellt.

„Die Wieder-Inbetriebnahme der durch die Flutkatastrophe betroffenen Schulstandorte mit einem geschätzten Schadensvolumen von 100 Millionen Euro – zum Vergleich: das Schulbauprogramm der 2000er Jahre umfasste 40 Millionen Euro – ist eine Mammutaufgabe und erfordert von allen Beteiligten ein hohes Maß an Kreativität und Flexibilität“, fasst der Erste Kreisbeigeordnete, Horst Gies, MdL, die aktuelle Situation zusammen.

Für das Are-Gymnasium wird in Abstimmung mit Bürgermeister Achim Juchem das Angebot der Gemeinde Grafschaft angenommen und im Innovationspark Grafschaft ein Ersatzschulstandort errichtet. 41 Klassen, zwei Lehrerzimmer, zwei Mehrzweckräume sowie Sanitäranlagen werden in der komplett winterfesten und brandschutzsicheren Anlage aufgebaut. Für eine sichere An- und Abfahrt wird eigens eine langgezogene Bushaltestelle neben der Zufahrtsstraße zum Innovationspark geschaffen.

Hinsichtlich des Peter-Joerres-Gymnasiums wird eine schnellstmögliche Inbetriebnahme der unversehrt gebliebenen Klassenräume in den Obergeschossen des Schulgebäudes bis spätestens Ende des Jahres angestrebt. Das Erd- und Kellergeschoss des Schulgebäudes sowie die Sporthalle sind zwischenzeitlich vollständig entkernt, die Lieferung und Montage defekter Glasscheiben und Gebäudeelemente beauftragt, ebenso die Montage des Fernwärmeanschlusses und die Wiederherstellung der Stromversorgung.

Der Standort der Berufsbildenden Schule Bad Neuenahr ist vom Hochwasser schwer beschädigt worden. Die Schülerschaft musste auf eine Reihe von Berufsschulen im Umfeld verteilt werden, was mitunter zu langen Schulwegen für die betroffenen Schülerinnen und Schüler führt. Entsprechend wird mit Hochdruck an einer möglichst schnellen Rückführung an den Standort in Bad Neuenahr gearbeitet. Zwischenzeitlich wurden die betroffenen Bereiche fast komplett geräumt und entkernt. Die Stromversorgung der Obergeschosse konnte mittels Notstrom durch das THW sichergestellt werden. Auch die Wärmeversorgung über Fernwärme ist sichergestellt, sodass in Kürze 34 Klassenräume wieder für den Schulbetrieb zur Verfügung stehen. Zusätzlich sollen bis spätestens Ende des Jahres auf dem Schulgelände bis zu 60 weitere Klassen sowie Büro- und Nebenräume in temporärer Bauweise errichtet werden.

Die von Boeselager-Realschule plus und die Sporthalle konnten noch in den Ferien entkernt und mit Strom versorgt werden. Zum Schulstart wurden darüber hinaus zwölf Containerklassen und Bürocontainer errichtet, sodass an dieser Schule Unterricht gewährleistet werden kann.

Für die Schülerinnen und Schülern der Don-Bosco- und Levana-Schule findet der Unterricht derzeit an der Förderschulstandorten der Janusz-Korczak-Schule in Sinzig, der Burgweg-Schule in Burgbrohl sowie der Nürburgring-Schule in Wimbach statt. Oberste Priorität ist, dass der Unterricht so schnell wie möglich wieder an einem gemeinsamen Ort stattfinden kann. Benötigt werden dafür 16 Klassen sowie Neben- und Büroräume. Da das Schulgelände dies aus Platzgründen nicht hergibt, muss hierfür noch ein geeigneter Standort gefunden werden, der vor allen Dingen auch eine gute Anbindung im Hinblick auf die Schülerbeförderung ermöglicht. Vor diesem Hintergrund ist eine kurzfristige Lösung derzeit leider noch nicht umsetzbar.

Die Mitglieder des Werksausschusses Schul- und Gebäudemanagement votierten einstimmig für die im Konzept genannten Vorschläge, die jetzt kurzfristig umgesetzt werden sollen.

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