Dienstag, 1. Februar 2022
Wiederaufbau: Telekom verbaut modernste Glasfaser-Technik
Erster Kreisbeigeordneter Gies MdL informiert sich über Breitbandausbau
Beim Wiederaufbau der Telefon- und Breitband-Infrastruktur werden die vom Hochwasser betroffenen Bereiche der Kommunen konsequent in modernster Glasfasertechnik (Glasfaser bis ins Haus/Fiber to the Home FTTH) eigenwirtschaftlich wieder aufgebaut. Bei einem Ortstermin in Altenahr an der alten Vermittlungsstelle der Deutschen Telekom informierte sich der Erste Kreisbeigeordnete Horst Gies MdL bei Peter Schneider, für das Ahrtal zuständiger Projektleiter Aufbau Technische Infrastruktur von der Deutschen Telekom Technik GmbH, und weiteren Vertretern der Telekom über die Schwerpunkte und den Stand der Wiederaufbaumaßnahmen.
„So katastrophal die Schäden auch sind, so haben wir nun die Chance, die Telekommunikations-Infrastruktur für unser Ahrtal in zukunftssicherer Glasfasertechnik bis in die Gebäude wieder aufzubauen“, betont Gies bei seinem Besuch in Altenahr. „Wir müssen diese Chance nutzen. Auf dieser Grundlage sind wir auch für weitere Zukunftsfelder wie beispielsweise Telemedizin oder dem Einsatz künstlicher Intelligenz bestens gerüstet.“
Vor Beginn des Wiederaufbaus hat die Deutsche Telekom eine umfassende Schadensbilanz erstellt, auf deren Grundlage ein Maßnahmenkatalog entwickelt und mit den einzelnen Kommunen abgestimmt wurde. Von der Zerstörung betroffen ist nahezu das gesamte Stadtgebiet von Bad Neuenahr-Ahrweiler entlang der Ahr, von Marienthal bis Heimersheim, mit Ausnahme der höhergelegenen Stadtteile. Im Stadtgebiet Sinzig müssen Flutschäden in Bad Bodendorf südlich der Bundesstraße 266 und in der Kernstadt in den Bereichen an der Ahr bis in Höhe Dreifaltigkeitsweg / Hohenstaufenstraße beziehungsweise bis zur Bundesstraße 266 behoben werden. Ahraufwärts sind Wiederaufbaumaßnahmen in den Ortsgemeinden Hönningen, Ahrbrück, Altenahr, Mayschoß, Rech, Dernau, Kirchsahr, Antweiler, Fuchshofen, Schuld und Insul erforderlich.
In der Verbandsgemeinde Altenahr ist die Planung für das schnelle Internet in weiten Teilen abgeschlossen. Jetzt wird gebaut. Die Telekom verlegt mehr als 42 Kilometer Glasfaserhauptkabel und weitere 190 Kilometer Verzweigungsleitungen bis in die Häuser. Zusätzlich werden 28 neue Netzverteiler aufgestellt und mit Glasfaserkabel angebunden. Der Netzausbau soll bis Mitte 2023 abgeschlossen sein.
In Ahrbrück wurde mit dem Glasfaserausbau im Dezember 2021 begonnen. In Hönningen-Liers wird seit dem 3. Januar 2022 gebaut. Dabei werden auch die zum Teil vorab provisorisch über Masten geführten Glasfaserleitungen unterirdisch bis in die Gebäude verlegt. Anwohner und Immobilienbesitzer können den Hausanschluss beauftragen, damit die Arbeiten entsprechend geplant und vorbereitet werden können.
„Unsere Kolleginnen und Kollegen arbeiten seit Monaten pausenlos daran, die Infrastruktur in den betroffenen Gebieten wieder in Stand zu setzen. Auch in Dernau, Mayschoß und Rech sind die ersten Arbeiten im Gange. Wir ersetzen die zerstörte und beschädigte Festnetz-Infrastruktur direkt durch moderne Glasfaser – bis ins Haus“, erläutert Schneider.
Neben dem Aufbau des Glasfasernetzes laufen die Reparaturarbeiten parallel weiter. So konnte auch die Mobilfunkabdeckung schnell wieder zu 100 Prozent hergestellt werden. Zum Jahresende 2021 waren rund 97 Prozent der bei der Flutkatastrophe in Rheinland Pfalz und Nordrhein-Westfalen beschädigten 103.000 Festnetzanschlüsse wieder voll funktionsfähig. Von den verbleibenden circa 3000 Anschlüssen wird ein Drittel im ersten Quartal 2022 instandgesetzt. Rund 2000 Anschlüsse können nicht wiederhergestellt werden, weil Infrastruktur, wie Straßen, Brücken oder Häuser, vollständig zerstört wurde. Sie muss komplett neu aufgebaut werden. Kunden, deren Anschluss aufgrund der schweren Zerstörung noch nicht wieder funktioniert, können Interimsprodukte auf Mobilfunkbasis nutzen. Darüber hinaus hatte die Deutsche Telekom als Soforthilfe nach der Flut rund 5000 Handys und 5000 Powerbanks vor Ort verteilt, um betroffenen Kunden, deren Mobilfunkgeräte verloren oder ausgefallen waren, kurzfristig zu helfen.