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Donnerstag, 4. Februar 2021

HINWEIS (Veröffentlichung vor 4 Jahren): Sie befinden sich im Pressedienst-Archiv der Kreisverwaltung Ahrweiler. Eine Gewähr für die Aktualität zum Zeitpunkt Ihres Aufrufs kann nicht gegeben werden.

Strukturreiche Lebensräume im oberen Ahrtal geschaffen

Naturschutzgroßprojekt Obere Ahr-Hocheifel 2020 erfolgreich fortgeführt

2020 hat das Naturschutzgroßprojekt Obere Ahr-Hocheifel eine weitere Etappe in der Umsetzungsphase zurückgelegt: Mit der Durchführung wichtiger Wasserbaumaßnahmen an der Ahr sowie der Renaturierung zweier ehemaliger Angelteiche am Dreis- und am Eichenbach konnten bedeutende Bausteine für die Entwicklung natürlicher Gewässer- und Auenstrukturen mit ihrer großen Artenvielfalt erfolgreich realisiert werden.

In Abstimmung mit den Gemeinden Eichenbach und Ohlenhard wurden zwei ehemalige Angelteichanlagen zu wertvollen Lebensräumen umgestaltet. Es wurden jeweils großflächige Flachwasserzonen geschaffen und die Wasserzufuhr so gedrosselt, dass natürliche Wasserstandschwankungen entstehen. Die Teichrenaturierungen sind wichtige Ergänzungen für die bereits erfolgten Projektmaßnahmen am Dreis- und am Eichenbach. Nach ihrer Umgestaltung sind die Teiche insbesondere für die Tierwelt von großer Bedeutung und werden künftig vor allem Wasserinsekten, Amphibien und wassergebundenen Vogelarten als Lebensraum dienen.

Im September 2020 wurde außerdem mit den Bauarbeiten zur naturnahen Umgestaltung der Ahr im Ortskern von Antweiler begonnen. Dem künstlich eingeengten Flusslauf wurde wieder mehr Entwicklungsraum gegeben, indem der Uferbereich großräumig abgeflacht und ein zusätzlicher Gewässerarm angelegt wurde. Dies fördert eine gewässertypische Arten- und Strukturvielfalt und leistet nebenbei einen wichtigen Beitrag zum örtlichen Hochwasserschutz. Zudem wurde in diesem Jahr eine Verbesserung der Gewässerstrukturen der Ahr oberhalb von Fuchshofen durch das Einsetzen von Störsteinen erreicht. Störsteine und andere Strömungslenker dienen als Anstoß für eigendynamische Entwicklungsprozesse im Flusslauf.

Für die verbleibende Projektlaufzeit bis Ende 2023 sind weitere großflächige Renaturierungsmaßnahmen – unter anderem an der Ahr und am Trierbach – geplant. Darüber hinaus sollen im Projektgebiet auf weiteren Talflächen eine extensive und artenreiche Grünlandnutzung etabliert sowie im Wald natürliche Entwicklungsprozesse angestoßen und Waldrefugien (Bereiche ohne forstwirtschaftliche Nutzung) ausgewiesen werden.

Seit 2007 engagiert sich der Landkreis Ahrweiler mit dem Naturschutzgroßprojekt Obere Ahr-Hocheifel für die Wiederherstellung und den Erhalt vielfältiger Lebensräume an der Oberahr. Das Projekt wird durch das Bundesprogramm chance.natur gefördert. Dabei übernehmen der Bund 68 Prozent und das Land Rheinland-Pfalz 22 Prozent der Kosten. Wichtige Ziele sind der Schutz sowie die naturnahe, eigendynamische Entwicklung des Gewässersystems der Oberen Ahr auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde Adenau. Auch die Entwicklung und Sicherung von artenreichen Wiesen und Wäldern stehen im Fokus des Projekts. Der Kreis will entscheidend dazu beitragen, diese Ökosysteme mit ihrer außergewöhnlichen Artenvielfalt auch für die kommenden Generationen zu erhalten.

Bild: Die Aufweitung der Ahr und die Anlage eines zusätzlichen Gewässerarms in Antweiler ist eines von mehreren 2020 erfolgreich umgesetzten Projekten unter dem Dach des Naturschutzgroßprojektes Obere Ahr-Hocheifel. Foto: Kreisverwaltung Ahrweiler

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