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Mittwoch, 19. Januar 2022

HINWEIS (Veröffentlichung vor 3 Jahren): Sie befinden sich im Pressedienst-Archiv der Kreisverwaltung Ahrweiler. Eine Gewähr für die Aktualität zum Zeitpunkt Ihres Aufrufs kann nicht gegeben werden.

Sachstand Hochwasserschutz: Kreis setzt sich für zusätzliche Pegel und Frühwarnsysteme ein

Im Zuge der verheerenden Flutkatastrophe an der Ahr und ihren Zuflüssen vor rund einem halben Jahr wurden auch einzelne elektronisch überwachte Pegel zerstört. Derzeit wird ihr Ausfall zum durch mobile Pegelmessgeräte kompensiert. Dass das Thema Pegelmessungen im Kreis Ahrweiler insgesamt neu gedacht und eingeordnet werden muss, haben auch die Regenfälle und die damit verbundenen leicht erhöhten Pegel am 4. Januar 2022 gezeigt. Die Kreisverwaltung setzt sich daher beim zuständigen Landesamt für Umwelt (LfU) Rheinland-Pfalz für den Ausbau des Pegelnetzes und der Warnsysteme ein.

„Bereits im Oktober haben wir das LfU darum gebeten, uns über den zeitlichen Ablauf des Wiederaufbaus der bisher vorhandenen Pegel zu informieren. Bislang war es so, dass die Ahr durch drei und die größeren Zuflüsse durch insgesamt vier Pegel beobachtet wurden. Das ist aus unserer Sicht nicht ausreichend und es ist dringend notwendig, zusätzliche Pegel, zum Beispiel im Ahrverlauf vor Bad Neuenahr-Ahrweiler, zu installieren. Außerdem fordern wir die Einrichtung von Niederschlagsmessungen, deren Daten ebenfalls elektronisch und online abrufbar wären“, so der Erste Kreisbeigeordnete Horst Gies.

Darüber hinaus schlägt die Verwaltung vor, vor allem für die Hauptzuflüsse der Ahr und weitere Hauptbäche im gesamten Kreisgebiet ein Frühwarnsystem zu installieren. Vergleichbar mit dem bereits in der benachbarten Gemeinde Wachtberg und der Stadt Bonn eingerichteten System, könnte so neben der reinen Pegelmessung auch mit Radar- und Kameraüberwachungen gearbeitet werden.

Das LfU hatte diese Vorschläge zunächst abgewiesen. Weitere Pegel und Messungen, „um die Hochwasservorhersage in der Region zu verbessern“, seien „nicht erforderlich“, heißt es in einem Schreiben an die Kreisverwaltung. Inzwischen konnten sich Verwaltung und LfU darauf einigen, dass sogenannte „Hilfspegel“ durchaus sinnvoll sein können.
Zudem wird es Anfang Februar eine gemeinsame Video-Konferenz mit dem LfU und der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord) geben. Neben der weiteren Vorgehensweise zu den Pegel- und Niederschlagsmessungen, wird es auch um die Festsetzung von Überschwemmungsgebieten an den Nebenflüssen der Ahr gehen.

„Wir befinden uns im engen Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen des LfU und der SGD und suchen nach gemeinsamen Lösungen für einen effektiven und belastbaren Hochwasserschutz im gesamten Kreis“, betont Gies nachdrücklich.

Aktuelle Informationen zu den Pegelständen an den einzelnen Flussläufen im Kreis Ahrweiler finden Sie immer auch unter https://hochwasser-rlp.de.

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