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Montag, 30. Mai 2022

HINWEIS (Veröffentlichung vor 3 Jahren): Sie befinden sich im Pressedienst-Archiv der Kreisverwaltung Ahrweiler. Eine Gewähr für die Aktualität zum Zeitpunkt Ihres Aufrufs kann nicht gegeben werden.

Runder Tisch gegen Gewalt: Neustart nach Corona

Erstmals nach einer längeren Corona-Pause hat sich der „Regionale Runde Tisch gegen Gewalt“ (RRT) wieder in Präsenz in der Kreisverwaltung Ahrweiler getroffen. Landrätin Cornelia Weigand begrüßte die Teilnehmenden und hob die Bedeutung des seit 21 Jahren bestehenden gut funktionierenden Netzwerkes hervor, das sich regelmäßig über Gewalt in engen sozialen Beziehungen austauscht und Betroffenen in der Region hilft.

Neben der Situation von geflüchteten Frauen aus der Ukraine – hier arbeitet der RRT weiter an einer engen und guten Zusammenarbeit beim Gewaltschutz – stand auch die Beratungssituation im Flutgebiet im Mittelpunkt der Gespräche. Zwar ist es im Zusammenhang mit der Hochwasserkatastrophe im Juli vergangenen Jahres zu keinem Anstieg der Fallzahlen in den Beratungsstellen gekommen. Jedoch gehen alle Teilnehmer von einer großen Dunkelziffer von Menschen aus, die sich nicht melden beziehungsweise gemeldet haben.

Auch während der Corona-Pandemie haben regionale Hilfs- und Beratungsangebote Betroffene und deren Bezugspersonen unterstützt. Zu den Anlaufstellen im Kreis zählen unter anderem das Frauenhaus, der Weisse Ring e.V. mit seiner Außenstelle Ahrweiler sowie der Frauennotruf. Einen besonderen Service bietet das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“. Unter der kostenfreien Telefonnummer 08000 116 016 (auch ohne Guthaben auf dem Handy erreichbar) erhalten Opfer von Gewalt an 365 Tagen rund um die Uhr Hilfe.

Darüber hinaus beteiligt sich der RRT an der Weiterentwicklung der vertraulichen Spurensicherung in Fällen sexueller Gewalt. Im Kreis Ahrweiler ist diese im Krankenhaus Maria Hilf in Bad Neuenahr möglich. Für den Herbst plant der RRT einen Fachtag „Digitale Gewalt“.

Zudem ist ein Aktionsplan Rheinland-Pfalz gegen Gewalt in Vorbereitung, der die Beschlüsse der sogenannten „Istanbul-Konvention“ umsetzen soll. Dabei handelt es sich um ein Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. Der 2011 ausgearbeitete völkerrechtliche Vertrag schafft verbindliche Rechtsnormen gegen Gewalt an Frauen und gegen häusliche Gewalt. Sobald der Aktionsplan für Rheinland-Pfalz vorliegt, wird der RRT diesen auch im Kreis Ahrweiler umsetzen.

Hintergrund RRT

Der „Regionale Runde Tisch gegen Gewalt“ (RRT) im Kreis Ahrweiler gehört zum rheinland-pfälzischen Interventionsprojekt gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen, dem insgesamt 22 Regionale Runde Tische und der „Landesweite Runde Tisch“ angehören. Im RRT Ahrweiler sind rund 40 Institutionen vertreten, die Frauen und Mädchen, aber auch Männern in der Region Unterstützung bieten, wenn sie Opfer von Gewalt geworden sind. Der RRT macht auf bestehende Hilfesysteme aufmerksam und verbindet die einzelnen Netzwerkpartner miteinander.

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