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Montag, 1. Dezember 2025

Kreis Ahrweiler beschafft mobiles Hochwasserschutzsystem

In seiner jüngsten Sitzung hat der Kreis- und Umweltausschuss des Landkreises Ahrweiler beschlossen, ein freistehendes, mobiles Hochwasserschutzsystem zu beschaffen. Mithilfe beweglicher Schutzwände wird es künftig möglich sein, bei drohenden Hochwasser- und Starkregenlagen flexibel zu reagieren und gefährdete Bereiche kurzfristig zu sichern. Die Anschaffung des Systems, das rund 230.000 Euro kostet, wird durch noch verfügbare Mittel aus dem Spendenkonto „Hochwasserhilfe“ finanziert.

„Unser Ziel ist es, die Spendenmittel, die uns nach der Flut 2021 erreicht haben, effektiv und nachhaltig im Sinne der flutbetroffenen Einwohnerinnen und Einwohner einzusetzen. Das neue Schutzsystem bildet dabei eine weitere, wichtige Ergänzung zu den bereits umgesetzten beziehungsweise geplanten Maßnahmen der Hochwasser- und Starkregenvorsorge“, betont Landrätin Cornelia Weigand.

Der Kreis wird ein sogenanntes Sandsack-Ersatzsystem beschaffen. Im Gegensatz zu Sandsack-Wällen, die aufwendig aufgebaut werden müssen, besteht das neue, rund 1,4 Kilometer lange System aus freistehenden Modulen. Diese wurden speziell für den Einsatz in Bereichen entwickelt, in denen bauliche Schutzmaßnahmen nicht möglich sind. Das Besondere: Die Module werden durch den steigenden Wasserdruck automatisch verankert und stabilisiert, wodurch sie sich in kürzester Zeit, mit geringem Personalaufwand und auch auf unebenem Gelände aufbauen lassen. Neben den Katastrophenschutzeinheiten des Landkreises werden die Schutzwände auch den Einsatzkräften in den Kommunen zur Verfügung stehen.

Zum Einsatz kommen kann das System unter anderem zum Schutz vor übertretenden Bächen und Flüssen, plötzlich auftretendem Oberflächenwasser nach Starkregen, sogenannten Sturz- oder Springfluten, als Lenkungseinrichtung von Bächen und Flüssen sowie zur Sicherung von Leckagen in Rohrleitungssystemen.

Weitere Vorteile: Einige Kommunen sowie angrenzende Landkreise verfügen bereits über kompatible Hochwasserschutzsysteme. Außerdem werden sich die Verbandsgemeinden Bad Breisig und Altenahr sowie die Stadt Sinzig der Beschaffung des Kreises anschließen und zusätzliche, eigene Module erwerben.