Wappen des Kreises
Der Landkreis führt das Wappen bereits seit dem 5. Juli 1927.
Das preußische Staatsministerium sprach die Genehmigung dafür aus.
Was zeigt das Wappen?
Es zeigt:
- im linken oberen Feld ein schwarzes Kreuz vor silbernem Hintergrund, das die mehr als 600jährige Zugehörigkeit des Ahrtals zu Kurköln wiedergibt,
- daneben den schwarz-weißen Adler mit roten Waffen in Gold. Er erinnert an die Grafen von Are, die vor der kurkölnischen Zeit im Ahrtal herrschten und als redendes Wappen den Adler führten,
- im linken unteren Feld einen schwarz-weißen Löwen mit roten Waffen vor goldenem Hintergrund. Er weist darauf hin, dass Jülich vom Ausgang des Mittelalters bis Ende des 18. Jahrhunderts an der unteren Ahr und am Rhein Landesherr war,
- einen silbernen gewellten Schrägbalken in Grün im rechten unteren Feld. Dies ist das Wappen der Rheinprovinz, zu der der Kreis Ahrweiler seit seiner Gründung im Jahre 1816 bis 1945 gehörte.
Einführung in die Wappenkunde
Römer, Griechen, aber auch die Germanen, wie Tacitus in seiner „Germania“ berichtet, kennzeichneten ihre Waffen und vor allem Schilde durch verschiedenfarbige Zeichen. So ist das Wort „Wappen“ ursprünglich mit dem Wortsinn „Waffen“ gleichbedeutend.
Im hohen Mittelalter gegen Ende des 12. Jahrhunderts verengte sich der Begriff zu einem männlicherseits vererblichen Zeichen auf Waffen (Geschlechterwappen).
Die Wappen der jeweiligen Territorialherren wurden von den später entstehen den Ländern übernommen und auch beibehalten, selbst wenn sich in neuerer Zeit die Herrschaftsverhältnisse änderten (Herrschaftswappen). Die Städte legten sich seit Anfang des 13. Jahrhunderts Wappen zu, die meist die Embleme der vorhandenen Siegel bzw. die Wappen der Landesherren oder Stadtpatronen sowie oft Stadttore und -mauern darstellten.
Immer häufiger gaben sich auch Gilden, Zünfte, Vereine und Klöster Wappen (Berufs- und Gesellschaftswappen), aber auch freie Bürger führten zunehmend Wappen. Selbst in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg haben noch zahlreiche traditionsbewusste bürgerliche Familien Wappen angenommen. Insgesamt sind in Westeuropa ca. 400 000 Wappen bekannt.
Form und Gestaltung der Wappen unterlagen klaren, im Verlaufe der Jahrhunderte immer wieder leicht veränderten Regeln. So weist jede Stilepoche eine charakteristische Schildform auf (Beispiele):
Gotischer Dreieckschild13.-15. Jahrh.
franz. Renaissanceschild15. Jahrh.
Gotischer Halbrundschild15.-16. Jahrh.
mit beiderseitigem Ausschnitt16. Jahrh.
ausgebogener Halbrundschild16. Jahrh.
Barockform16.-17. Jahrh.
Die Herolde benutzten zur Gestaltung der Schilde nur wenige Farben, das metallische Gold und Silber sowie Rot, Grün, Blau, Schwarz und Purpur, jedoch nur im Grundton. Für die Farbaufteilung der Flächen gilt: nie Metall auf Metall, nie Farbe auf Farbe . So kann ein schwarzer Adler nur auf goldener oder silbener Flache dargestellt werden, nicht auf einer anderen farbigen Grundfläche.
Die Motive wurden deutlich, klar und kontrastreich gewählt, komplexe Gegenstände durch die Darstellung eines wesenllichen Teiles abstrahiert. Nach dieser „pars-pro-toto-Methode“ symbolisiert ein Rad einen Wagen, eine Pflugschar den Pflug. Dieses Vorgehen verfolgte nicht nur ästhelische Gesichtspunkte, sondern das Wappen sollte als Erkennungszeichen aus einem Abstand von ca. 200 m noch gut erkennbar sein.
In der Beschreibung historischer Wappen werden die Begriffe „links“ und “ rechts“ vom Schildträger aus gesehen, d.h. für den Betrachter der Abbildung mit vertauschter Seitenangabe.
Die Wappen der Gebietskörperschaften des Kreises Ahrweiler weisen meist Schildteilungen auf. Solche Teilungen sind bereits im Mittelalter üblich, und es entwickelten sich dabei ganz bestimmte Regeln und Formen, so zum Beispiel:
Einige unserer regionalen Wappen entstanden erst nach der Verwaltungsreform. Dabei wurden Gemeinden zusammengeschlossen, die bereits eigene Wappen führten. Durch Schildteilungen wurde diesem Umstand Rechnung getragen und die Embleme der einzelnen Teilgemeinden in den Schildteilen zu einem gemeinsamen Wappen zusammengefügt.
Die vorliegenden Wappen geben so in ihrer Form und in ihrer Darstellung Zeugnis von den geschichtlichen Verhältnissen und Veränderungen in unserer Heimatregion.