Mittwoch, 14. Juli 2021
Lagebericht: Starkregen und Hochwasser an der Ahr
• Aktuell ist die Hochwassergefahr an der Ahr sowie ihren kleineren und mittleren Zuflüssen sehr groß. Innerhalb der nächsten Stunden ist mit weiteren Sturzfluten und Überflutungen zu rechnen. Aktuell liegt der Pegelstand der Ahr nach Angabe des Hochwassermeldedienstes Rheinland-Pfalz bei 5,09 Meter (Pegel Altenahr), Tendenz steigend.
• Die technische Einsatzleitung (Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, DRK, Polizei und Verwaltungskräfte der Kreisverwaltung) unterstützt den Brand- und Katastrophenschutz-Inspekteur des Kreises, Michael Zimmermann, der um 17:40 Uhr die überörtliche Einsatzleitung übernommen hat, da Alarmstufe 4 ausgerufen wurde.
• Aktuell sind mehrere hundert aktive Kräfte im Einsatz.
• Zusätzlich wurden Einsatzkräfte aus den umliegenden Kreisen im Rahmen der Nachbarschaftshilfe angefordert. Diese sind in der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und zivile Verteidigung (BABZ, ehemalige AKNZ) zusammengezogen und werden von dort aus für etwaige Notfälle entsandt.
• Betroffen sind aktuell insbesondere die Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr.
• Die A61 ist in Höhe Beller aufgrund eines Hangrutsches in Fahrtrichtung Koblenz voll gesperrt.
• Im Bereich der Campinganlage „Stahlhütte“ in der Ortslage Dorsel (Verbandsgemeinde Adenau) und weiteren Anlagen entlang der Ahr (Verbandsgemeinde Altenahr) mussten Personen von Campingwagendächern gerettet werden. Dafür waren Strömungsretter der DLRG Andernach sowie eine Tauchergruppe Lahnstein/Koblenz im Einsatz. Die Rettungseinsätze dauern an. Der Einsatz von Hubschraubern ist wetterbedingt nicht möglich.
• Aus der Landesreserve RLP wurden 20.000 leere Sandsäcke angefordert. Weitere 10.000 leere sowie 2.000 gefüllte Sandsäcke wurden im Rahmen der Nachbarschaftshilfe aus dem Kreis Neuwied angefordert. Diese sind auf der Anfahrt. THW und Bauhöfe befüllen diese Säcke.
• Innenminister Roger Lewentz und Landrat Dr. Jürgen Pföhler machten sich am Abend im Krisenstab der Kreisverwaltung ein Bild der Lage. Ihr Dank gilt allen Einsatzkräften von Feuerwehr, DRK, THW, Polizei, weiteren Rettungskräften und vielen freiwilligen Helfern.
• Auch das Landesimpfzentrum in Grafschaft-Gelsdorf ist vom Unwettergeschehen betroffen. Geplante Termine mussten abgesagt werden. Betroffene werden über den Nachholtermin informiert. Die Mitarbeiter sind zurzeit zur Sicherung der Einrichtung noch vor Ort im Einsatz.