Die Partnerschaft
Seit Juli 1988 unterhält der Kreis Ahrweiler eine Partnerschaft mit dem Distrikt Nyaruguru im rheinland-pfälzischen Partnerland Ruanda.
Die ehemalige deutsche Kolonie (1884 – 1916) wird aufgrund der zum großen Teil hügeligen Landschaft auch das „Land der tausend Hügel“ genannt. Das Land ist für sein weitläufiges Hochplateau und die Virunga-Vulkane im Norden bekannt, an deren Berghängen die letzten Berggorillas leben.
Ruanda ist ein kleiner, dicht bevölkerter Binnenstaat in Zentralafrika. Mit rund neun Millionen Einwohnern auf einer Fläche von rund 26.000 Quadratkilometern ist das Land der am dichtesten besiedelte Staat Afrikas. Nicht zuletzt wegen der Konflikte zwischen den einheimischen Volksgruppen der Hutu und Tutsi, die im Völkermord an den Tutsi 1994 gipfelten, zählt das Land zu den ärmsten der Erde und ist auf fremde Hilfe angewiesen.
Bereits im Jahr 1985 knüpfte der Kreis Ahrweiler erste Kontakte in der damaligen Gemeinde Kivu. Im Juli 1988 beschloss der Kreistag, die kommunale Patenschaft für Kivu zu übernehmen und die Gemeinde finanziell zu unterstützen. Bis heute flossen rund 52.000 Euro an Spenden an den Distrikt Nyaruguru, der nach zwei Gebietsreformen aus dem früheren Distrikt Nshili und der ursprünglichen Patengemeinde Kivu hervorgegangen ist.
Der Distrikt Nyaruguru ist einer der insgesamt acht Distrikte der ruandischen Südprovinz und ist in vier Sektoren unterteilt: Munini, Nyabimata, Ruheru und Busanze. Die vier Partnerschaftssektoren liegen im äußersten Südwesten Ruandas und grenzen zum Teil an den Nachbarstaat Burundi. Diese Region gehört aufgrund der relativen Unfruchtbarkeit des Bodens traditionell zu den benachteiligten Gebieten in Ruanda.