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Montag, 21. Oktober 2019

HINWEIS (Veröffentlichung vor 5 Jahren): Sie befinden sich im Pressedienst-Archiv der Kreisverwaltung Ahrweiler. Eine Gewähr für die Aktualität zum Zeitpunkt Ihres Aufrufs kann nicht gegeben werden.

Fläche so groß wie 20 Fußballfelder für Nützlinge gewonnen

Zwischenbilanz des Kreisprojektes „Artenreiche Wiese – Lebensraum für Biene, Schmetterling & Co.“ im Kreis- und Umweltausschuss

Vor rund einem Jahr ist das Kreisprojekt für mehr Artenvielfalt, „Artenreiche Wiese – Lebensraum für Biene, Schmetterling & Co.“, gestartet. Der Kreis- und Umweltausschuss unter Leitung von Landrat Dr. Jürgen Pföhler hat sich jetzt über die Erfolge des Projektes informiert. Demnach sind zusammengenommen 138.000 Quadratmeter im Kreis mit insektenfreundlichen Saatgut über die Förderprogramme und vom Kreis selbst eingesät worden. Das entspricht einer Fläche von 13,8 Hektar, umgerechnet rund 20 Fußballfelder. „Die Bilanz im ersten Jahr hat alle Erwartungen übertroffen. Das beweist, dass wir mit vielen kleinen Maßnahmen viel zum Schutz der Artenvielfalt bei uns im Kreis beitragen können“, so Pföhler.

Anlässlich des Projektes wurde im vergangenen Oktober das bereits bestehende Programm der Vereinsförderung ergänzt: Damit bietet es den Vereinen jetzt einen finanziellen Anreiz für die Neuanlage von artenreichen Wiesen, Blühflächen und Streuobstwiesen. 11 Vereine haben bislang von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht und zusammen rund 5.000 Euro aus dem Fördertopf abgerufen. Sie haben Flächen von insgesamt 11.000 Quadratmetern zu artenreichen Wiesen umgestaltet, 2.000 davon zu Streuobstwiesen. So hat zum Beispiel der Förderverein Burg OIbrück e.V. unterhalb der Burg Olbrück 700 Quadratmeter in eine artenreiche Wiese verwandelt.

Auch die Möglichkeiten des Förderprogramms Ländlicher Raum sind im Zuge des Projektes erweitert worden. Das Programm, das sich an Ortsgemeinden und Vereine richtet, ermöglicht jetzt auch Zuschüsse für die Anschaffung von Saatgut und Obstbäumen. Mit einer Bewilligungssumme von insgesamt rund 8.000 Euro ist derzeit die Anlage von artenreichen Wiesen auf einer Fläche von rund 17.000 Quadratmetern geplant beziehungsweise in Teilen schon umgesetzt. Die Ortsgemeinde Eichenbach etwa hat unter neu gepflanzten Streuobstbäumen eine Blühfläche angelegt und ein Insektenhotel mit Infotafel aufgestellt.

Neu im Förder-Portfolio des Kreises ist seit Januar das Programm „Artenreiche Wiese“. Es richtet sich an Landwirte und Winzer und fördert die Einsaat von artenreichen Wildblumenmischungen auf landwirtschaftlichen Flächen. Bisher haben 8 Landwirte das Programm in Anspruch genommen und zusammen rund 6.000 Euro Zuschuss erhalten. Damit wurde die Einsaat von weiteren 10,3 Hektar möglich.

6.000 Quadratmeter hat auch der Kreis selbst eingesät. Es handelt sich dabei um Wiesenabschnitte vor dem Gebäude der Kreisverwaltung, der Umweltlernschule Plus und den kreiseigenen Schulen.

Das Projekt soll auch die Bürger ermutigen, sich für den Artenschutz einzusetzen. Aktionen wie der Fotowettbewerb „Artenreiche Wiese – Natürlich vielfältig!“ und Workshops zum Thema, etwa zum Bau von Insektenhotels, sensibilisieren eine breite Öffentlichkeit für den Einsatz für Nützlinge. Das Projekt gebe so dem abstrakten Begriff Nachhaltigkeit ein attraktives Gesicht, so Pföhler. Die Kreissparkasse Ahrweiler unterstützt die „Artenreiche Wiese“ ebenfalls und verteilte im Frühjahr über die Wochenzeitung Blick Aktuell Saatgut-Tüten für 65.000 Quadratmeter an die Haushalte im Kreis. „Das waren weitere zehn Fußballfelder“, so Pföhler.

Insgesamt stößt das Projekt sowohl im Kreis als auch überregional auf positive Resonanz. Sogar die bayerische Landesregierung zeigte sich beeindruckt und kündigte an zu prüfen, inwieweit entsprechende Förderprogramme auch in Bayern eingeführt werden können.

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