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Dienstag, 6. Juni 2023

HINWEIS (Veröffentlichung vor 2 Jahren): Sie befinden sich im Pressedienst-Archiv der Kreisverwaltung Ahrweiler. Eine Gewähr für die Aktualität zum Zeitpunkt Ihres Aufrufs kann nicht gegeben werden.

Felder absuchen – Rehkitze vor dem Mähtod schützen

In der freien Natur werden von Anfang Mai bis Ende Juni Rehkitze geboren. Als Liege- und Versteckplatz für das Kitz bevorzugt das Muttertier vor allem Wiesen mit hohem Gras und dicht bewachsene Felder. Um die Jungtiere zu schützen und vor Unfällen durch Mäharbeiten zu bewahren, sind Landwirte angehalten, ihre Flächen vor dem Mähen abzusuchen. Darauf macht das Veterinäramt der Kreisverwaltung Ahrweiler noch einmal aufmerksam. Hintergrund ist, dass die Verwaltung in den vergangenen Wochen wiederholt Mitteilungen erhalten hatte, dass beim Mähen von Wiesen im Kreis Ahrweiler Rehkitze getötet wurden.

„Wir appellieren an alle Landwirte und Lohnunternehmer sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um bei Mäharbeiten möglichst Unfälle mit Kitzen zu verhindern. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich derzeit im hohen Gras auf Wiesen insbesondere in Waldnähe Rehkitze befinden, ist sehr hoch. Zudem fliehen sehr junge Tiere bei Gefahr nicht, sondern drücken sich auf den Boden und können deswegen leicht von einem Mähwerk erfasst werden“, betont Dr. Johanna Meyer-Hamme, Amts-Veterinärin der Kreisverwaltung Ahrweiler.

Auch das Tierschutzgesetz sieht die Bewirtschafter einer Fläche in der Pflicht, vor dem Mähen Maßnahmen zum Schutz von Reh- und Niederwild zu ergreifen. Denn Niemand kann Interesse daran haben, Rehkitze oder andere Wildtiere zu verletzen oder zu töten, sodass im Vorhinein sorgfältig Maßnahmen zu ergreifen sind. Geschieht dies nicht, können strafrechtliche Folgen die Konsequenz sein.

Neben dem klassischen Vergrämen – also beispielsweise dem Aufstellen von Flatterfahnen oder dem sogenannten „Anmähen“ am Vortag – gibt es verschiedene Möglichkeiten, abgelegte Rehkitze bei der Wiesenmahd zu schützen. Um die Tiere aufzuspüren, können dies der Einsatz von Hunden bei der Absuche, aber auch von Drohnen mit Wärmebildkameras oder das Aufrüsten von technischen Vorrichtungen am Mähwerk unterstützen. Zudem wird das langsame Mähen der Fläche von innen nach außen empfohlen. Diese Technik ermöglicht es insbesondere älteren Tieren, rechtzeitig davonzulaufen. Landwirte sollten sich außerdem frühzeitig vor der Mahd mit den jeweiligen Revierpächtern abstimmen, damit diese eine Kitzsuche unterstützen können.

Wichtig: Maßnahmen zur Absuche sollten möglichst erst kurz vor dem Mähen durchgeführt werden, Vergrämungsmaßnahmen schon an den Tagen zuvor.

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