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Mittwoch, 13. Juli 2022

HINWEIS (Veröffentlichung vor 2 Jahren): Sie befinden sich im Pressedienst-Archiv der Kreisverwaltung Ahrweiler. Eine Gewähr für die Aktualität zum Zeitpunkt Ihres Aufrufs kann nicht gegeben werden.

Auswirkungen der Pandemie und der Flutkatastrophe in Schulen deutlich spürbar

Jugendhilfeausschuss sieht zusätzlichen Bedarf für die Unterstützung junger Menschen

Im Zuge der Corona-Pandemie haben junge Menschen unterschiedliche Einschränkungen erfahren. Teilweise verschärften sich Probleme, die bereits vor der Pandemie bestanden. Hinzu kommen im Kreis Ahrweiler die Auswirkungen der Flutkatastrophe, die zusätzliche Veränderungen beispielsweise im schulischen Alltag vieler Kinder mit sich bringen. Dies zeigt eine Online-Umfrage, die der Fachbereich Jugend, Soziales und Gesundheit der Kreisverwaltung Ahrweiler an Schulen im Ahrkreis durchgeführt hat.

Schulleitungen, Lehrkräfte und Mitarbeitende in der Schulsozialarbeit sollten fachliche Einschätzungen in Bezug auf veränderte Verhaltensweisen ihrer Schülerinnen und Schüler in Grundschulen und Orientierungsstufen der weiterführenden Schulen treffen. Die Umfrage zielte darauf ab, mögliches verändertes Verhalten zu evaluieren, um von Seiten der Jugendhilfe bei Bedarf reagieren zu können.

30 der 48 kontaktierten Schulen nahmen an der Befragung teil. Ergebnis: Die Folgen der Corona-Pandemie und auch des Flutereignisses schlagen sich deutlich im aktuellen Verhalten junger Menschen nieder. So ist unter anderem ein Anstieg von Fehltagen zu beobachten. Neben Krankheitssymptomen besteht die Ursache für das Fernbleiben laut Umfrageergebnis auch in psychosomatischen Beschwerden. Hinzu kommen Veränderungen im sozialen Verhalten der Schülerinnen und Schülern, wie eine geringere Gruppenfähigkeit, Bewegungsmangel, Konzentrationsschwierigkeiten. Auch verstärken die Folgen der beiden Ereignisse, so 64 Prozent der Befragten, soziale Ungleichheit. Vor allem dann, wenn Kinder in ihrer Familie kaum oder keine Unterstützung erfahren und darüber hinaus über wenige materielle Ressourcen verfügen.
In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Jugendhilfeausschuss mit den Ergebnissen der Online-Befragung auseinandergesetzt. Die Mitglieder waren sich darüber einig, dass über das bereits bestehende Bundesprogramm „Aufholen nach Corona“ ein zusätzlicher und vordringlicher Handlungsbedarf für die Unterstützung von jungen Menschen besteht.

Um den möglichen Folgen von Pandemie und Flut zu begegnen, ist eine enge Kooperation der Jugendhilfe, der Schulen, der Vereine und weiterer Akteure der Jugendpflege zwingend notwendig. Im gemeinsamen Austausch sollen Lösungsmöglichkeiten im Schul- und Lebensumfeld der jungen Menschen entwickelt und umgesetzt werden, um diese in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern und zu stärken. Dies kann zum einen über die Öffnung der Schulen für bestimmte Angebote, wie beispielsweise Hausaufgabenbetreuung oder Förderangebote, erfolgen. Zum anderen gewinnt der Ausbau von Angeboten in der Jugendarbeit, von Vereinsaktivitäten und Bewegungs- und Sportangeboten in Wohnortnähe weiter an Bedeutung.

In einem nächsten Schritt sollen die Ergebnisse der Befragung mit den unterschiedlichen Akteuren, von den Lehrkräften über die Schulsozialarbeiter und Schulsozialarbeiterinnen bis hin zur Schulaufsichtsbehörde ADD, diskutiert und Lösungsmöglichkeiten erörtert und umgesetzt werden.
Die Auswertung der Online-Umfrage ist auf der Homepage des Kreises Ahrweiler unter https://kreis-ahrweiler.de/landkreis/fluthilfen-wiederaufbau/umfrage-schulen/ abrufbar.

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