Freitag, 14. Juni 2019
Artenreiche Wiese: Kreis fördert die Umgestaltung versiegelter Flächen
Versiegelte, also zum Beispiel betonierte, asphaltierte oder gekieste Flächen – nehmen Insekten Nahrung und Lebensraum und erhöhen das Risiko für Überschwemmungen. Der Kreis ruft deshalb Ortsgemeinden und Vereine dazu auf, auch diese Flächen bei der Suche nach geeigneten Arealen für artenreiche Wiesen in den Blick zu nehmen. Dafür ist ein Zuschuss nach den Förderrichtlinien für Vereine und Ehrenamt sowie Ländlicher Raum möglich. Beide Programme wurden im Zuge des Projektes Artenreiche Wiese – Lebensraum für Biene, Schmetterling & Co. um neue Fördermöglichkeiten erweitert.
Ziel der Förderprogramme ist nicht nur, bisher ökologisch geringwertige offene Flächen durch Einsaat oder Anpflanzung aufzuwerten. Sie sollen auch einen Anreiz schaffen, bisher versiegelte Flächen aufzubrechen und naturnah zu gestalten. Schotterflächen können so zu Pflanzbeeten werden, Betonplätze zu lebendigen Blühflächen. Der Kreis kann dafür einen Zuschuss aus dem Förderprogramm Ländlicher Raum gewähren. Anerkannt werden Eigenleistungen mit 15 Euro je angefangene Stunde. Auch Material- und Unternehmerkosten können geltend gemacht werden. Der Fördersatz beträgt 25 Prozent der anerkennungsfähigen Kosten, maximal 5.000 Euro. Wird die Fläche anschließend im Sinne einer artenreichen Wiese zum Blühen gebracht, besteht die Möglichkeit, weitere Fördermittel zu erhalten. Denn gefördert wird auch die Anschaffung von Saatgut für das Anlegen von bienen- und insektenfreundlichen Wiesen und Bäumen für Streuobstwiesen zu 100 Prozent, bis maximal 1.000 Euro.
Mit der Versiegelung von Flächen gehen wichtige Bodenfunktionen, vor allem die Wasserdurchlässigkeit und die Bodenfruchtbarkeit, verloren. Niederschläge können nicht versickern und fließen auf direktem Weg in die Kanalisation. Damit steigt das Risiko, dass es bei starken Regenfällen zu Überschwemmungen kommt. Auch das Kleinklima wird negativ beeinflusst. Schotterbeete und Asphalt speichern tagsüber Wärme und geben sie nachts wieder ab.
Weitere Informationen und Antragsunterlagen gibt es unter www.kreis-ahrweiler.de/artenreiche-wiese oder bei Cora Blechen, Telefon 02641/975-228, E-Mail Cora.Blechen@kreis-ahrweiler.de.
Bild: Schotterbeete haben keinen ökologischen Nutzen und erhöhen die Gefahr für Überschwemmungen. Foto: Kreisverwaltung Ahrweiler