Digitales Gesundheitsamt
Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD)
Die Erfahrungen in der Pandemie haben gezeigt, dass es einer nachhaltigen Stärkung des ÖGD bedarf, um auf zukünftige Krisen vorbereitet zu sein. Bund und Länder haben daher am 29. September 2020 den Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) beschlossen. Der Pakt für den ÖGD umfasst die Bereiche Personalaufbau, Steigerung der Attraktivität des ÖGD, Internationale Vorschriften zur Gesundheitssicherheit, zukunftsfähige Strukturen des ÖGD und Digitalisierungsaspekte.
Für die Umsetzung stellt der Bund für den Zeitraum vom 1. Januar 2021 bis 31. Dezember 2026 insgesamt 4 Milliarden Euro bereit. Finanziert wird der Pakt mit Mitteln der Europäischen Union aus dem Programm „NextGenerationEU“.
Unter dem Leitbild „Digitales Gesundheitsamt 2025“ wird der ÖGD weiterentwickelt. Wichtige Elemente sind der Ausbau der digitalen Infrastruktur und die Vernetzung der Einrichtungen des ÖGD auf lokaler, landes- und bundesweiter Ebene.
Seit 2022 werden 400 Modellprojekte in den Kommunen, und auf Ebene der Bundesländer mehr als 50 Ländermaßnahmen und länderübergreifende, sog. „Ein Land für Alle“ (ELFA)-Maßnahmen gefördert. Eine Vielzahl dieser Initiativen beabsichtigen die Kommunikation zwischen Bürgerinnen und Bürgern und der Verwaltung zu vereinfachen sowie behördenübergreifende Verwaltungsprozesse zu digitalisieren.
Zu den zentralen Maßnahmen des Bundes zählen die Schaffung einer modularen IT-Plattform für den ÖGD, genannt ÖGDnet, die Bereitstellung der gemeinsamen Kollaborations- und Kommunikationsplattform Agora, die Entwicklung eines elektronischen Melde- und Informationssystems für Gesundheitsämter (EMIGA) sowie die Weiterentwicklung von DEMIS, dem Deutschen Elektronischen Melde- und Informationssystem für den Infektionsschutz.
Das rheinland-pfälzische Landesprojekt „Einheitliche EDV-Plattform für den ÖGD in Rheinland-Pfalz“ zielt darauf ab, die Arbeitsweisen, Konfigurationen und die verwendeten kommunalen Softwareinstallationen landesweit zu vereinheitlichen. Schwerpunkte liegen dabei insbesondere auf der Dokumentation und Standardisierung aller operativ anfallenden Prozesse sowie der Nutzung einer einheitlichen Konfiguration der Software mit einem hohen Niveau an Datenschutz und IT-Sicherheit. Dabei wird die von den Gesundheitsämtern in Rheinland-Pfalz bereits seit Beginn der 2000-er Jahre eigenständig beschaffte Fachanwendung weitergenutzt. Die in den Gesundheitsämtern vor Projektbeginn unterschiedlichen Versions- und Modulstände werden auf einen einheitlichen Stand angepasst und aktualisiert.
Auch das Gesundheitsamt Ahrweiler hat für sein Modellprojekt „Digitale Modernisierung und Vernetzung im Gesundheitsamt Ahrweiler“ eine Förderung erhalten. Die übergeordneten Ziele des Modellprojekts sind die Modernisierung der technischen und digitalen Ausstattung im Gesundheitsamt Ahrweiler sowie die stärkere Integration und Verknüpfung von Fachanwendungen und Hardware entlang der Geschäftsprozesse. Auf diese Weise sollen eine schnellere und sichere Verarbeitung von Informationen und Daten gewährleistet werden, sodass Aufgaben zur Sicherstellung des Infektionsschutzes effizienter und zuverlässiger erledigt werden können.
