Mittwoch, 25. Oktober 2023
Kommunalpolitik: Hemmschwellen für Frauen abgebaut
Kreisweite Informationsreihe „Mehr Frauen in die Räte“ trifft auf große Resonanz
Um mehr Frauen für ein kommunalpolitisches Engagement zu begeistern, haben die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises und die Kreisvolkshochschule (KVHS) Ahrweiler im September die Informationsreihe „Mehr Frauen in die Räte“ organisiert. Hintergrund der Reihe waren die anstehenden Stadt- und Gemeinderatswahlen in Rheinland-Pfalz im Juni 2024. Denn obwohl Frauen rund die Hälfte der Bevölkerung stellen, sind auch die Räte im Kreis Ahrweiler durchschnittlich zu zwei Dritteln mit Männern besetzt. Nach Abschluss der insgesamt vier Veranstaltungen ziehen die Veranstalter nun eine positive Bilanz.
Mehr als 50 interessierte Frauen im Alter von 33 bis 70 Jahren aus dem gesamten Kreisgebiet nahmen an der ersten Auflage der Veranstaltungsreihe teil. Laut eigenen Angaben sei für einen Großteil der teilnehmenden Frauen eine Mitarbeit in der Kommunalpolitik nun denkbar, viele von ihnen würden nun in Erwägung ziehen, einer Partei beizutreten oder sich auch ohne Parteimitgliedschaft zu engagieren.
„Je mehr Frauen in Räten mitarbeiten und sich aktiv in den Orts-, Gemeinde- und Stadträten sowie dem Kreistag einbringen, desto eher werden ihre Erfahrungen und Bedürfnisse in die Entscheidungen der Kommunalpolitik einfließen“, erklärt Gleichstellungsbeauftragte Rita Gilles. Ein Aspekt, den auch KVHS-Leiter Christian Hofeditz betont: „Wir unterschätzen oft, wie viele Einflussmöglichkeiten wir haben, wenn wir in den Gremien vor Ort mitarbeiten. Hier wird beispielsweise entschieden, wie für Kinder und Jugendliche mehr Raum entstehen kann, welche Möglichkeiten eine Gemeinde hat, Innenstädte zu beleben und wie regionale Geschäftsleute unterstützt werden können.“
Bei allen Veranstaltungen informierte Jutta Dietz, seit 2019 im Rat der Verbandsgemeinde Brohltal, über das Spektrum kommunaler Themen und die Aufgabenverteilung zwischen den verschiedenen Ebenen. „Die Bandbreite ist groß und jede und jeder kann sich einbringen – auch ohne Parteimitgliedschaft. Für die Ratsarbeit ist es vor allem wichtig, Interesse für die Belange der eigenen Stadt oder Ortsgemeinde, Spaß an der Gestaltung und letztlich auch Zeit für die Sitzungen zu haben. Der Rest kommt von alleine“, sagt Dietz.
Ruth Pütz, die selbst politisch aktiv ist und für den nächsten Sinziger Stadtrat kandidieren möchte, übernahm die Moderation der sich anschließenden Fragerunden, zu denen kommunalpolitisch aktive Frauen aus verschiedenen Parteien den Teilnehmerinnen Rede und Antwort standen. Sie betont: „Ratsarbeit ist manchmal natürlich auch mühsam: Sitzungen müssen vorbereitet, Vorlagen studiert werden und mitunter dauert das Ringen um Entscheidungen lange. Doch die Freude, das eigene Umfeld und das der Gemeinschaft, in der man lebt, mitzugestalten, macht dies wett.“ Und in einem waren sich die Kommunalpolitikerinnen einig: „Mit der Ratsarbeit kann man gar nicht früh genug anfangen!“
Dies ist eine gemeinsame Pressemitteilung der Kreisvolkshochschule Ahrweiler und des Kreises Ahrweiler.