Mittwoch, 23. Februar 2022
Volkszählung: Zensus startet im Mai auch im Kreis Ahrweiler
150 Interviewerinnen und Interviewer für Befragungen gesucht
Braucht der Landkreis mehr Schulen, Studienplätze oder Seniorenheime? Gibt es genügend Wohnungen? Wo muss der Staat investieren? Um diese und viele weitere Fragen zu klären, findet europaweit alle zehn Jahre eine Befragung zufällig ausgewählter Bürgerinnen und Bürger statt: der Zensus, vielen als „Volkszählung“ bekannt. Der nächste Zensus steht in diesem Jahr an – und auch im Landkreis Ahrweiler läuft die Datenerhebung von Mitte Mai bis Mitte August.
„Im Interesse unseres Kreises bitte ich Sie, an der Befragung teilzunehmen. Gleichzeitig ist es wichtig, dass sich auch genügend motivierte Ehrenamtliche finden, die bereit sind, die Befragungen als Interviewerin beziehungsweise Interviewer durchzuführen. Auch hierbei setze ich auf den Zusammenhalt und das Engagement der Bürgerinnen und Bürger im Kreis für unsere Heimat“, appelliert Landrätin Cornelia Weigand.
Für die Befragungen wurden etwa 14.000 Personen im Kreis nach dem Zufallsprinzip vom Statistischen Landesamt Rheinland-Pfalz ausgewählt. Diese werden persönlich vor Ort von einer beziehungsweise einem Erhebungsbeauftragten (Interviewer/in) befragt. Dabei werden grundlegende Daten wie Name, Anschrift, Geburtsdatum, Staatsangehörigkeit und Familienstand auf einem Fragebogen erfasst. Sollte das Infektionsgeschehen eine persönliche Befragung unmöglich machen, ist eine telefonische Befragungsvariante vorgesehen.
Für die Haushaltsbefragung werden 150 Ehrenamtliche gesucht, die jeweils rund 100 kurze persönliche Interviews führen. Die Interviewerinnen und Interviewer müssen volljährig sein und über gute Deutschkenntnisse verfügen. Sie sollten kontaktfreudig, freundlich, zuverlässig, verschwiegen und mobil sein. Für diese ehrenamtliche Nebentätigkeit wird eine steuerfreie Aufwandsentschädigung gezahlt. Die Höhe richtet sich nach der Anzahl der durchgeführten Befragungen. Bei 100 Befragungen gibt es im Schnitt zwischen 600 und 800 Euro.
Die Kreisverwaltung Ahrweiler hat für den Zensus eine von der übrigen Verwaltung räumlich getrennte Erhebungsstelle im Abfallwirtschaftszentrum Niederzissen eingerichtet, die das Verfahren koordiniert. Alle erhobenen Daten unterliegen einer strikten Geheimhaltung und werden anonymisiert ausgewertet. Sie dienen der statistischen Auswertung und werden danach vernichtet. „Es geht nicht darum, etwas über die individuellen Lebensverhältnisse oder persönliche Einstellungen der Befragten zu erfahren, sondern eine Datenbasis zu erhalten, auf Basis derer wichtige Erkenntnisse gewonnen werden können“, so Bernd Kemme, Leiter der Erhebungsstelle der Kreisverwaltung.
Ausführliche Informationen – auch zur Vergütung der Interviewerinnen und Interviewer – gibt es unter https://kreis-ahrweiler.de/bauen_wohnen/zensus-2022/.
Interessierte können sich ab sofort bei der Zensus-Erhebungsstelle des Kreises telefonisch unter 02641 / 975-8250 oder per E-Mail an zensus.info@kreis-ahrweiler.de melden.
Zum Hintergrund:
Vorbereitet und durchgeführt wird der Zensus in Deutschland von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder. Die Gebäude- und Wohnungszählung wird unmittelbar durch das Statistische Landesamt in Form der Übersendung eines entsprechenden Fragebogens an alle Eigentümerinnen und Eigentümer durchgeführt. Ein für die Städte und Gemeinden besonders wichtiges Ziel des Zensus ist darüber hinaus die Aktualisierung der Einwohnerzahl. Denn die Zahl der in Deutschland lebenden Menschen kann von den Melderegistern abweichen, wie der Zensus im Jahr 2011 gezeigt hat. Von der Einwohnerzahl der Städte und Gemeinden hängen beispielsweise die Höhe des Länderfinanzausgleichs, die Einteilung von Wahlbezirken und auch die Größe von politischen Gremien ab.
Neben der Bedeutung für politische Planungen und gesellschaftlich notwendige Entscheidungen, dienen die Ergebnisse auch als Grundlage für zahlreiche Statistiken. In erster Linie werden für den Zensus Daten aus bestehenden Verwaltungsregistern genutzt. Darüber hinaus werden mit einer stichprobenartigen Haushaltsbefragung und Online-Fragebögen Daten erfasst. Da nicht alle Menschen in Deutschland befragt werden, unterscheidet sich der Zensus von einer vollständigen Volkszählung.