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Freitag, 6. November 2015

HINWEIS (Veröffentlichung vor 9 Jahren): Sie befinden sich im Pressedienst-Archiv der Kreisverwaltung Ahrweiler. Eine Gewähr für die Aktualität zum Zeitpunkt Ihres Aufrufs kann nicht gegeben werden.

Doppel-Jubiläum fürs neue Jahrbuch

200 Jahre Kreis Ahrweiler, 90 Jahre „Heimatkalender“

Ganz im Zeichen des Jubiläums im kommenden Jahr steht das Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2016, das aktuell erschienen und druckfrisch erhältlich ist: Der 1816 gegründete Kreis wird 200 Jahre alt. Und gleich noch ein Jubiläum gilt es zu würdigen: Das Jahrbuch erscheint – mit Unterbrechungen – seit 90 Jahren.

Mit dem „Heimatkalender für den Kreis Ahrweiler 1926“ wurde vor neun Jahrzehnten das erste Jahrbuch vorgelegt, damals zur Erinnerung an die Jahrtausendfeier der Rheinlande. Das aktuelle Werk 2016 widmet sich ganz der Kreisentwicklung. Landrat Dr. Jürgen Pföhler sprach bei der Präsentation des Jubiläumsbandes von einer „kleinen Kreisgeschichte in kompakter Form, interessant für Leserinnen und Leser verschiedener Altersstufen“.

Von Vorgeschichte zur aktuellen Standortbestimmung

Berichte über die Vorgeschichte der Kreisgründung, die territoriale Entwicklung mit der Auflösung des Kreises Adenau 1932 sowie der Gebiets- und Verwaltungsreform Ende der 1960er Jahre, die Landräte beider Kreise, die Kreisgebäude sowie die gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert werden eingebettet in die allgemeine Geschichte.

Zugleich liefert das Jahrbuch eine aktuelle Standortbestimmung. Beispiele: Nach der Wende 1989 und dem Bonn-Berlin-Beschluss zeigte der Kreis Ahrweiler Flagge – und erhielt Ausgleichsprojekte, allen voran die Fachhochschule RheinAhrCampus Remagen. Eng verbunden mit dem Kreis als Wirtschaftsstandort sind die Kreissparkasse Ahrweiler (seit 150 Jahren), der Fremdenverkehr (seit rund 200 Jahren), der Nürburgring (seit 1927) oder der Weinbau.

Als tragende Säule der Gesellschaft gelten die mehr als 1.000 Vereine und das breite ehrenamtliche Engagement der Bürger. Die Ehrenplakette des Kreises würdigt solchen Einsatz traditionell, auch den der Feuerwehren und Rettungsdienste. Ein neues Thema ist die Integration ausländischer Menschen.

Dorferneuerung, Denkmalpflege, Dokumentationsstätte

Die Dorferneuerung verbessert die Infrastruktur im ländlichen Raum, die Denkmalpflege setzt sich ein für Schutz und Erhalt des kulturellen Erbes. Von ausgewählten Museen und ihrer Bedeutung handeln Beiträge über die Roemervilla in Ahrweiler und die Dokumentationsstätte Regierungsbunker im Ahrtal. Das Friedensmuseum Brücke von Remagen präsentiert die Geschichte der Rheinbrücke, die dramatischen Ereignisse um den 7. März 1945 bei der Einnahme durch die Amerikaner, die Kriegsgefangenenlager Remagen-Sinzig und die aktuelle Friedensarbeit.

Künstler haben das Ahrtal bereits im 19. Jahrhundert „entdeckt“ und dessen Schönheit in ihren Bildern festgehalten. Heute ziehen das Arp Museum Bahnhof Rolandseck sowie zahlreiche Galerien und Künstler ihre Besucher an. Die Are Künstlergilde ist die älteste Künstlervereinigung in Rheinland-Pfalz.

Die Apollinariskirche Remagen ist überregional bekannt und für Kenner ein Gesamtkunstwerk des 19. Jahrhunderts mit besonderer Architektur und den Fresken der Nazarener. Die Abtei Maria Laach mit ihrer romanischen Basilika genießt internationales Renommee.

Die rheinische Mentalität und die Preußen

Das Ursulinenkloster auf dem Calvarienberg in Ahrweiler und sein Mädchen-Internat, das 2016 schließt, werden ebenso vorgestellt wie die Religionszugehörigkeiten im Kreisgebiet. Das Verhältnis der Ahrweiler Schützen zu den Preußen war nicht immer spannungsfrei und liefert Beispiele für die rheinische Art und Mentalität, mit solchen Problemen umzugehen. Historische Karten und ihre Beschreibung verdeutlichen, wie sich Landschaft und Siedlungen an Rhein, Ahr und Eifel gewandelt haben.

Auch das Jahrbuch 2016 bietet aktuelle Angaben zur Struktur des Kreises, Daten zur Kreisgeschichte und Literaturhinweise zur vertieften Beschäftigung mit der Historie der Region.

Ausdrücklichen Dank sagte Landrat Pföhler den Autoren der Beiträge, dem Weiss-Druck und Verlag sowie den Inserenten der Werbeanzeigen. Nur durch dieses Zusammenwirken lasse sich auch in diesem Jahr der „sensationell günstige Preis von 5,80 Euro für ein Buch mit festem Einband und 268 Seiten halten.“

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