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Montag, 2. November 2020

HINWEIS (Veröffentlichung vor 4 Jahren): Sie befinden sich im Pressedienst-Archiv der Kreisverwaltung Ahrweiler. Eine Gewähr für die Aktualität zum Zeitpunkt Ihres Aufrufs kann nicht gegeben werden.

Das neue Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler ist da

Von Feuerwehr bis Karneval – 290 Seiten für 7,50 Euro – Kultur und Kunst, Sport und Naturschutz, Archäologie und Anekdoten, Menschen und Mundart

Feuerwehr, Spitzensport und Karneval vorne auf der Titelseite, 75 Beiträge auf 290 Seiten im Innenteil – das Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 2021 ist druckfrisch erschienen, 79 Autorinnen und Autoren sind es diesmal, die den AW-Kreis mit seinen Dörfern, Städten und Menschen aus vielen Blickwinkeln beleuchten. Die jüngste Ausgabe des seit 1926 erscheinenden Standardwerks ist ab sofort im Buchhandel sowie bei weiteren Verkaufsstellen erhältlich. Das Buch mit festem Einband kostet 7,50 Euro, wie im Vorjahr.

Die knalligen Farben des Buchtitels 2021 sind Vorboten der bunten Vielfalt an Buchthemen: So setzt der Brand- und Katastrophenschutz im Kreisgebiet verstärkt auf „Digitales, Drohne & Co.“, was die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Sinzig anschaulich demonstriert. Mit Anna-Lena Friedsam präsentiert sich ein Tennis-Profi aus dem Brohltal erfolgreich bei internationalen Turnieren. Und Karneval in der Stadt sowie im Kreis Ahrweiler ist seit Jahrhunderten Kult.

Die Palette der Beiträge reicht über Schule und Sport, Naturschutz und Ehrenamt, Kunst und Kultur, Industrie – und Verkehrsgeschichte, Archäologie und Kirchengeschichte bis zu Anekdoten und – das gehört in jedes Jahrbuch – Mundart. Einen „herzlichen Dank“ schickte Landrat Dr. Jürgen Pföhler bei der Buchvorstellung im Kreishaus an jene voraus, „die unser Heimatjahrbuch überhaupt erst ermöglichen; die Autorinnen und Autoren.“ Was der Landrat sich für die Zukunft wünscht? „Noch mehr junge Menschen, die sich mit Vorschlägen oder Beiträgen einbringen.“

Einige Blicke in die Themen: Die Aktuelle Chronik aus Kreis und Gemeinden ist obligatorisch, diesmal ergänzt durch Corona und seine Folgen, nämlich das „Leben im Ausnahmezustand“. Das Deutsche Rote Kreuz leistet notfallmedizinische Hilfe im Wandel der Zeit. Jugendliche Themen befassen sich unter anderem mit dem Peter- Joerres-Gymnasium, wo sich Schüler und Lehrer für mehr Klimaschutz einsetzen, und den Pfadfindern, die seit 40 Jahren in Remagen organisiert sind. Naturschutz steht im Mittelpunkt bei der Streuobstwiese in Leimbach-Adorferhof sowie der Renaturierung des Brohlbachs aus Sicht der Fischereigenossenschaft und des Gewässersystems der Ahr. Die artenreichen Wiesen rund um Lind und Plittersdorf bieten „Weiden mit Weitsicht“.

Um Musik geht es beim Kreis-Chorverband Ahrweiler, der 1200 Sängerinnen und Sänger aus 38 Chören vereint, bei Stephan Maria Glöckner und bei einem Ausflug ins Remagen der 1960er-Jahre, das damals als Beat-Hochburg galt. Ludwig van Beethoven wird in zwei Beiträgen mit dem Kreisgebiet in Verbindung gebracht.

Sport darf nicht fehlen: Der Hockey- und Tennisclub Bad Neuenahr wird 100 Jahre alt; Geh-Fußball ermöglicht älteren Semestern sportliche Aktivitäten bisher in Remagen und Birresdorf; die Rhein-Ahr-Borussen sind ein offizieller Fanclub von Borussia Dortmund; Oskar Hauger war ein vorausschauender Sportfunktionär des SC 07 Bad Neuenahr und Präsident prunkvoller Karnevalssitzungen.

Interessant ebenfalls: Technikgeschichte und Firmengeschichten, etwa mit der „Sinziger Plattenfabrik“, der Rekofa, der Rheinfähre Linz-Kripp, der erfolgreichen englischen Motorradfirma „Veloce“, deren Ursprünge sich in Oberwinter finden, oder den Bus- und Bahnverbindungen nach Ringen.

Reichhaltig vertreten: Kunst- und Kulturgeschichte, beispielsweise Salvador Dali als Gast im Arp Museum, die Are Gilde mit Johannes Friedrich Luxem, Johannes Kirschweng (Kaplan, Schriftsteller und Dichter), die Großveranstaltungen der Internationalen Trachtenfeste in Bad Niederbreisig, der Kreuzweg am Apollinarisberg, die Jülicher Wasserburg in Sinzig sowie der Kutschen- und Kurfürstenweg im Breisiger Ländchen.

Namen und Schreibweisen sind manchmal verschieden und doch verwandt: Weibern und Wabern etwa; oder Aremberg und Arenberg, wo um 1600 übrigens zwei Biersorten gebraucht wurden: für die Herren und für das Gesinde.

Zurück zu Corona: Bei allen derzeitigen Sorgen und Nöten gilt es zu bedenken, dass diese Krankheit bezüglich der Todesrate im Vergleich zu früheren Pandemien glimpflich verläuft: Ein Bericht über die Pest, die vor 350 Jahren auf der Grafschaft wütete, beweist dies anschaulich.

Ein Tipp: Die Kreisverwaltung Ahrweiler veröffentlicht im Internet frühere Jahrbuch-Ausgaben – ein umfangreicher Fundus an Wissenswertem und Interessantem: www.kreis-ahrweiler.de/kvar.

Bild: Landrat Dr. Jürgen Pföhler und Jürgen Kempenich, Referent für Kreisgeschichte, stellen das neue Heimatjahrbuch 2021 vor. Foto: Ralf Schuhmann

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