Freitag, 11. Juli 2025
„KulTOURnetz“ geht nach Juryentscheid in die Umsetzungsphase
Projekt erhält über 1,3 Millionen Euro Förderung
Große Freude bei allen Beteiligten: Die Fachjury des Bundesprogramms „Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken.“ hat 30 Regionen verkündet, die eine weitere Förderung erhalten. Drei Projekte stammen aus Rheinland-Pfalz, darunter auch „KulTOURnetz“ aus dem Landkreis Ahrweiler. Damit steht dem Projekt ein Betrag in Höhe von 1.386.253 Euro für die Umsetzung bis Mitte 2030 zur Verfügung.
„Wir freuen uns ganz besonders, dass das Projekt in unserem Kreis mit finanzieller Unterstützung in den nächsten fünf Jahren umgesetzt werden kann. Denn ein entscheidender Faktor im demografischen Wandel ist es, die Vielfalt und das kulturelle Leben auch in unseren ländlichen Regionen aufrecht zu erhalten und weiter zu fördern“, sagte Landrätin Cornelia Weigand. „Dies trägt maßgeblich zur gesellschaftlichen Teilhabe und zum sozialen Zusammenhalt bei.“
Marco Schmitz, Projektleiter des „KulTOURnetz“ betont: „Bereits in der Erprobung konnten wir feststellen, wieviel Engagement und welche Dynamiken in den Dörfern und Städten stecken. In der ersten Phase wurde bereits eine große Energie freigesetzt, die sich in den kreativen Aktionen nachhaltig widerspiegelt.“
Mehr Informationen um Projekt:
Das „KulTOURnetz“ ist ein mobiles Kulturprojekt, das wortwörtlich auf Tour geht, beispielsweise mit einem mobilen Café, temporären Bühnen oder transportablen Workshop-Stationen. Ziel ist es, Teilhabe, Demokratiebildung und sozialen Zusammenhalt im ländlich geprägten Kreis zu stärken sowie kulturelle Angebote niedrigschwellig in die Dörfer zu bringen, um sie dadurch zu offenen Beteiligungsräumen zu machen.
Das Konzept wurde unter Einbezug von 1.900 Menschen im gesamten Kreis entwickelt. Die Menschen vor Ort entscheiden dabei aktiv mit, welche Angebote in die Umsetzung kommen und werden somit von Konsumentinnen und Konsumenten zu Mitgestaltenden. Langfristiges Ziel ist es, das KulTOURnetz durch die Gründung einer Bürgerstiftung zu verstetigen und über den Förderzeitraum hinaus in der Region zu verankern.
Ein regionales Projektbüro koordiniert das Projekt und übernimmt die fortlaufende Vernetzung, Organisation sowie die Begleitung der Prozesse. Auch die Kreisverwaltung ist anteilig an der weiteren Durchführung involviert. Die geförderte Stelle wird bei der Wirtschafts-, Kultur- und Tourismusförderung des Landkreises verankert und dient als Schnittstelle zwischen Kreisvolkshochschule, Projektbüro und Kreisverwaltung. Die Kreisvolkshochschule führt das Projekt als Letztzuwendungsempfänger durch und wird Sitz des Projektbüros sein.
Zum Hintergrund:
Das bundesweite Förderprogramm „Aller.Land“ möchte gemeinsam mit Kulturschaffenden, zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren und Kommunen neue Wege der Mitgestaltung erproben und dauerhaft verankern. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Kultur den Zusammenhalt auf dem Land und demokratische Teilhabe stärken kann. In der Entwicklungsphase von Januar 2024 bis Juni 2025 konnten die 97 ausgewählte Projekte die Konzepte für die langfristige Umsetzung ihrer Projektidee entwickeln und einreichen. Die Bewerbungen wurden von einer unabhängigen Fachjury begutachtet, die nun 30 Modellregionen für die Umsetzungsphase ausgewählt hat, deren Projekte vom Bund gefördert werden. Die Länder und Kommunen beteiligen sich dabei mit einer Kofinanzierung von 10 Prozent, die für die rheinland-pfälzischen Projektregionen das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration trägt.
„Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken.“ ist ein Programm für Kultur, Beteiligung und Demokratie. Es richtet sich an ländliche, insbesondere strukturschwache ländliche Regionen in ganz Deutschland. Gefördert wird „Aller.Land“ durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) sowie durch die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Programmpartner ist das Bundesministerium des Innern (BMI). Der Bund stellt für das Programm von 2023 bis 2030 insgesamt 69,4 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) sowie aus Mitteln der bpb zur Verfügung.

