Montag, 11. Februar 2019
12 Pflegeeinrichtungen erhalten Hygienesiegel – Kampf gegen multiresistente Erreger
Sie sind auf einem guten Weg im Kampf gegen multiresistente Erreger (MRE): 12 stationäre Pflegeeinrichtungen aus dem Kreis Ahrweiler haben jetzt das Hygienesiegel des Netzwerks mre-region rhein-ahr erhalten. Landrat Dr. Jürgen Pföhler, der Leiter des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit des Universitätsklinikums Bonn Prof. Dr. Martin Exner und der Leiter des Gesundheitsamtes im Kreis Ahrweiler, Dr.Stefan Voss, haben es gemeinsam verliehen. Wir sind stolz, dass gleich zwölf Einrichtungen im Kreis sich so erfolgreich mit dem Thema auseinandersetzen. Prävention ist enorm wichtig, um Infektionen mit MRE zu verhindern, so der Landrat.
Alle ausgezeichneten Einrichtungen haben die zehn Qualitätsziele des Netzwerks im Hinblick auf ihre Hygienemaßnahmen erreicht. Das heißt, die Einrichtungen haben zum Beispiel eine/n Hygienebeauftragte/n ernannt, Verfahrensanweisungen des Netzwerks umgesetzt und hausinterne Schulungen zum Thema Hygiene durchgeführt. Acht Einrichtungen haben das Siegel bereits zum zweiten Mal erhalten. Es ist vier Jahre gültig.
Die erfolgreiche Bekämpfung multiresistenter Erreger (MRE) ist nach Expertenansicht nur durch ein gemeinsames Handeln innerhalb der unterschiedlichen medizinischen Einrichtungen (etwa Krankenhäuser, Rehabilitationseinrichtungen, Pflegeheime, Arztpraxen, Pflegedienste) erfolgreich möglich.
Im länderübergreifenden Netzwerk mre-netz region rhein ahr haben sich 2010 der Landkreis Ahrweiler, der Rhein-Sieg-Kreis, der Oberbergische Kreis, der Rhein-Erft-Kreis, der Rheinisch-Bergische Kreis, die Stadt Bonn, die Stadt Köln, die Stadt Leverkusen sowie der Landkreis Neuwied zusammen geschlossen. Ziel ist die Bekämpfung und Verhütung von multiresistenten Bakterien, die nicht mehr empfindlich für gängige Antibiotika sind. Das Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn koordiniert das Netzwerk und begleitet es wissenschaftlich. Von dem Zusammenschluss profitieren rund 3,5 Millionen Menschen.
Nach aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts in Berlin erkranken in Deutschland jährlich etwa 54.000 Menschen an Infektionen durch MRE. Rund 2.400 Menschen sterben daran.