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Freitag, 4. Oktober 2019

HINWEIS (Veröffentlichung vor 4 Jahren): Sie befinden sich im Pressedienst-Archiv der Kreisverwaltung Ahrweiler. Eine Gewähr für die Aktualität zum Zeitpunkt Ihres Aufrufs kann nicht gegeben werden.

Von Gleis 1 in die Freiheit

Landrat erinnert an die Ankunft von 800 DDR-Übersiedlern am Bahnhof Ahrweiler

Im Sonderzug aus Prag kamen am 5. Oktober 1989 800 Menschen aus der DDR in Ahrweiler an. Damit jährt sich ihre Ankunft in diesen Tagen zum 30. Mal. „Dieses Datum erinnert uns an das glückliche Ende einer friedlichen Revolution und vor allem daran, welch unschätzbaren Wert Freiheit und Demokratie bis heute haben“, so Landrat Dr. Jürgen Pföhler.

Geflohen waren die DDR-Bürger über die Prager Botschaft. Dort hatte der damalige Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher ihnen verkündet, dass sie in die Bundesrepublik ausreisen dürfen. Am 4. Oktober schließlich rollte der Sonderzug über DDR-Gebiet in die BRD und kam am 5. Oktober auf Gleis 1 im Bahnhof Ahrweiler an. Das Ziel: die Katastrophenschutzschule des Bundes, heute Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz. Im dort eigens eingerichteten Notaufnahmelager verbrachten die Übersiedler die ersten Wochen in der BRD. Die Hilfsbereitschaft der Bürger im Kreis war groß. Viele spendeten Kleidung und Spielzeug, boten Wohnungen und Jobs an. Am 8. Oktober besuchte der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker die Neuankömmlinge.

Viele von ihnen sind im Kreis geblieben und denken in diesen Tagen vermutlich an jene erste Zeit in der neuen Heimat zurück. Auch am Ahrweiler Bahnhof bleibt ein bisschen Erinnerung: Einige der Übersiedler hatten dem Kreis ein Stück der DDR-Grenzmauer geschenkt, das bis heute auf dem Vorplatz des Ahrweiler Bahnhofs steht.

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