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Dienstag, 14. November 2023

Volkstrauertag: Erinnern an Frieden und Hoffnung

Landrätin lädt zu gemeinsamem Gedenken am 19. November nach Bad Bodendorf ein

Am Sonntag, 19. November 2023, um 15 Uhr, richtet der Kreis Ahrweiler im Auftrag des Landes Rheinland-Pfalz die alljährliche Gedenkstunde zum Volkstrauertag auf dem Soldatenfriedhof in Sinzig-Bad Bodendorf aus, zu der alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen sind. Die Veranstaltung steht dieses Jahr unter dem Leitmotiv „Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens“ (Lukas 1, 79): ein Bibelvers, der aktueller denn je ist. „Unsere Welt steht im Moment Kopf, in den letzten Monaten haben Spannungen und kriegerische Konflikte zugenommen, aber auch die Anzahl der Naturkatastrophen ist gestiegen und haben unermessliches Leid verursacht“, sagt Landrätin Cornelia Weigand. Daher sei es gerade jetzt wichtiger denn je, die Erinnerung an die Opfer von Kriegen und Gewalt wachzuhalten und sich mit Nachdruck für ein friedliches und sicheres Zusammenleben einzusetzen.

In diesem Jahr hält Dr. Margot Käßmann die Hauptrede zur Gedenkstunde. Die Theologin war von 1999 bis 2010 Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers und 2009/2010 Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Sie wird in ihrer Gedenkrede neben den Toten der beiden Weltkriege, gleichermaßen den Zivilisten wie den Soldaten, auch an die Opfer des Ukrainekrieges und des Nahost-Konfliktes erinnern. Es ist ihr ein zentrales Anliegen, Lehren aus den aktuellen Konflikten zu ziehen und zu verdeutlichen, dass die Durchbrechung der Spirale der Gewalt Hoffnung auf eine friedliche Zukunft ermöglicht.

Landrätin Cornelia Weigand, die die Gedenkstunde eröffnen wird, freut sich über die Zusage von Dr. Käßmann: „Mit Frau Dr. Käßmann haben wir eine Rednerin für den Volkstrauertag gewinnen können, die sich wie kaum eine andere in Deutschland für Frieden und Gewaltfreiheit einsetzt. Dabei ist sie unermüdlich und regt unsere Gesellschaft dazu an, sich mit unterschiedlichen Perspektiven auseinanderzusetzen.“

Musikalisch wird die Veranstaltung vom Posaunenchor Bad Neuenahr sowie der Chorgemeinschaft Bad Bodendorf-Sinzig-Westum begleitet, umrahmt von den Eingangs- und Schlussgebeten der evangelischen Pfarrer Kerstin Laubmann sowie des katholischen Pastors Frank Werner. In Gedenken an die Opfer der Kriege werden Trauerkränze durch die Landesregierung, die Bundeswehr, die Stadt Sinzig, den Sozialverband VdK sowie den Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge e. V. niedergelegt. Ihnen gilt der besondere Dank der Landrätin: „Seit vielen Jahrzehnten gestalten diese Akteure gemeinsam mit uns diese geschichtsträchtige Veranstaltung und stehen fest an unserer Seite beim Gedenken an die Opfer.“

Der Friedhof gehört – auch wegen seiner Nähe zur geschichtsträchtigen Brücke von Remagen – zu den bekanntesten Gedenkstätten des Landes. Hier liegen mehr als 1200 Soldaten begraben, die im Frühjahr 1945 die letzten Kriegswochen in den sogenannten Rheinwiesenlagern der Goldenen Meile nicht überlebt hatten. Der staatliche Gedenktag erinnert jedoch nicht nur an die Toten der beiden großen Weltkriege, sondern an alle Opfer von Kriegen und Gewalt bis in die heutige Zeit.

Für die Gedenkreden auf dem Soldatenfriedhof Bad Bodendorf setzt der Kreis Ahrweiler seit vielen Jahren auf hochkarätige Gäste aus Politik, Wissenschaft und Theologie. Frühere Hauptrednerinnen und -redner waren beispielsweise Norbert Blüm (CDU), Prof. Dr. Rita Süssmuth, Bundestagspräsidentin a. D. oder im vergangenen Jahr Bundespräsident a. D. Joachim Gauck.

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