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Freitag, 29. September 2023

Spenden: Kreis unterstützt Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen

Auf dem Spendenkonto des Kreises, das für die Betroffenen der Flutkatastrophe eingerichtet wurde, befinden sich aktuell noch Spendengelder in Höhe von rund 864.000 Euro. Auf Vorschlag der Verwaltung hat der Kreis- und Umweltausschuss (KUA) in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, den Großteil dieser Gelder – 600.000 Euro – drei karitativen Einrichtungen im Kreis Ahrweiler zu gleichen Teilen zukommen zu lassen. Damit wird nochmals ein deutliches Zeichen gesetzt, dass der Kreis das Thema Inklusion in den Fokus nimmt.

Die Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler e. V., die St. Raphael Caritas Alten- und Behindertenhilfe sowie die Stiftung Bethesda erhalten jeweils einen Betrag von 200.000 Euro, um die Situation der Menschen mit Behinderungen im Kreis Ahrweiler weiter zu verbessern und die Folgen der durch die Flutkatastrophe entstandenen Schäden abzumildern. Alle drei Institutionen sind seit Jahren als zuverlässige Anbieter und anerkannte Träger von Leistungen für Menschen mit Behinderungen sowie psychosozialen Beeinträchtigungen vor Ort tätig. Zudem sind sie alle von der Flutkatastrophe schwer getroffen. Damit kommt der KUA seinem eigenen Beschluss von Anfang 2022 nach, indem festgelegt wurde, alle auf dem Konto des Kreises eingehenden Spendengelder für den Neuaufbau des Ahrtals und zur Stärkung des Wiederaufbaus zu verwenden.

Die Projekte im Überblick

Die Lebenshilfe ist Eigentümerin des Lebenshilfehauses in Sinzig, einer Einrichtung der besonderen Wohnformen für Menschen mit Behinderungen. Das Haus wurde durch die Flut schwer beschädigt, zwölf Menschen verloren ihr Leben. Die überlebenden Bewohnerinnen und Bewohner sind derzeit noch in Einrichtungen in Mendig und Remagen-Rolandseck untergebracht. Mit dem Anteil der Spendengelder soll die Lebenshilfe beim Umbau eines Gebäudes in Hohenleimbach sowie der Planung eines Neubaus in der Innenstadt von Sinzig – als alternative Wohnstandorte – finanziell unterstützt werden.

Die St. Raphael Alten- und Behindertenhilfe ist Trägerin einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen und einer Tagesförderstätte in Sinzig. Beide Einrichtungen wurden durch die Flut erheblich beschädigt und mussten vorübergehend an Ausweichstandorte verlegt werden. Mit dem Wiederaufbau am Standort Sinzig wurde inzwischen begonnen. Die Versicherungssumme für den Wiederaufbau reicht jedoch nicht aus. Um vor allem energetische und bauliche Verbesserungen zu finanzieren, sollen die Spendengelder des Kreises eingesetzt werden.

Die Stiftung Bethesda ist seit vielen Jahren Anlaufstelle für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Vor der Flut befand sich einer ihrer Standorte in einem Gebäude in Ahrweiler, das auch von der Beratungs- und Begegnungsstätte „:KERIT“ sowie als Wohnraum für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen genutzt wurde. Dieses Objekt wurde im Juli 2021 so sehr in Mitleidenschaft gezogen, dass es abgerissen werden muss. Die Spendensumme des Kreises soll die teilweise Finanzierung eines geplanten Neubaus mit zwölf barrierefreien Appartements ermöglichen. Denn insbesondere für Menschen, die oftmals vom allgemeinen Wohnungsmarkt ausgeschlossen sind, hat sich der Mangel an bezahlbarem Wohnraum durch die Flutkatastrophe noch verschärft. Mit dem Neubau will die Stiftung dieser Problematik entgegentreten und die Wohnungssituation für diese Zielgruppe verbessern.

Der auf dem Konto des Kreises noch verbleibende Restbetrag der Spendengelder in Höhe von rund 264.000 Euro wird für zukünftige Projekte des Aufbaus vorgehalten, über deren Verwendung der KUA zu einem späteren Zeitpunkt entscheidet. Grundsätzlich gehen noch immer Spenden auf dem Spendenkonto des Kreises ein. Allerdings sind diese mit zunehmendem zeitlichem Abstand zum Flutereignis stark rückläufig und bewegen sich in einem niedrigen dreistelligen Betrag pro Woche.

Insgesamt wurden von den eingegangenen Spendengeldern bereits mehr als 41 Millionen Euro unmittelbar an die Betroffenen – ohne Abzug von Verwaltungskosten – gezahlt. Zudem wurden auch die besonders stark flutbetroffenen Kommunen sowie weitere soziale Projekte bereits mit Spendenmitteln aus dem Kreis-Topf unterstützt.

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