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Dienstag, 19. Oktober 2021

HINWEIS (Veröffentlichung vor 3 Jahren): Sie befinden sich im Pressedienst-Archiv der Kreisverwaltung Ahrweiler. Eine Gewähr für die Aktualität zum Zeitpunkt Ihres Aufrufs kann nicht gegeben werden.

Mehr als 80 neue Sirenen für das Ahrtal

Bevölkerung soll zukünftig einfacher und effektiver gewarnt werden können

In der jüngsten Sitzung des Kreistags haben die Mitgliederinnen und Mitglieder einstimmig beschlossen, die Firma Helin GmbH aus Hagen mit der Planung und dem Aufbau eines elektronischen Sirenenwarnnetzes für die ahranliegenden Gemeinden zu beauftragen. Die Kosten für Planung und Aufbau belaufen sich voraussichtlich auf rund zwei Millionen Euro. Die Kreisverwaltung wird darüber hinaus in einem nächsten Schritt die nicht unmittelbar vom Hochwasser betroffenen Kommunen des Landkreises betrachten sowie die Kostensituation und eine entsprechende Finanzierung abklären.

„Unser Ziel ist es, den Bürgerinnen und Bürgern wieder ein Stück Sicherheit zurückzugeben. Der Bereich der Ahr hat aufgrund seiner Lage dabei natürlich oberste Priorität, aber auch die anderen Kommunen im Kreis werden wir nicht aus den Augen verlieren“, betont der Erste Kreisbeigeordnete Horst Gies MdL.

Die derzeitigen Planungen sehen vor, dass rund 80 neue, auf elektronischer Basis arbeitende Sirenenanlagen im Ahrtal benötigt werden – davon 22 als Ersatz für zerstörte Sirenenanlagen. Die neuen Sirenen sind für Fälle eines Stromausfalls akkugepuffert und können auch Sprachdurchsagen aussenden. Somit könnten nach Aussenden des Warntons auch weitere Handlungsanleitungen zum Verhalten oder empfohlenen Maßnahmen an die Bevölkerung übermittelt werden.
Das Land Rheinland-Pfalz hat bezüglich der Kosten für Planung und Aufbau eine hundertprozentige Förderung aus Mitteln des Bundesförderprogramms für ein neues Sirenennetz sowie aus Geldern des Landes zugesagt.

Zum Hintergrund: Ein zentrales Element des Katastrophen- und Bevölkerungsschutzes ist die Warnung der Bevölkerung. Neben der Warnung, zum Beispiel durch appbasierte Lösungen oder Durchsagen per Lautsprecher, gilt die Warnung mittels Sirenen noch immer als die einfachste, aber auch und gerade in der Fläche als die wirksamste Variante. Im Schadensgebiet entlang der Ahr (Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr, Städte Bad Neuenahr-Ahrweiler und Sinzig) gibt es grundsätzlich nur Motor-Sirenen mit einem Signal zur Feuerwehralarmierung. Versorgt werden sie mit Strom, jedoch ohne Notstromversorgung oder Batteriepufferung. Einige Sirenenstandorte sind zudem durch die Flut komplett weggefallen, in einzelnen Teilorten gab es darüber hinaus bisher keine Sirene, weil es dort auch keine Feuerwehreinheit zur Alarmierung gab und gibt.

Die bereits landesweit in Gang gesetzte Umstellung auf die digitale Alarmierungstechnik, mit der auch Warnsignale mittels Sirenen ausgesandt werden können, kommt für den Kreis Ahrweiler zu spät. Deshalb soll – auch mit Blick auf den bevorstehenden Winter und mögliche Hochwasser an der Ahr und ihren Zuflüssen – so schnell wie möglich eine Warnmöglichkeit per Sirenen geschaffen werden und gleichzeitig der restliche Landkreis bezüglich Sirenenwarnung nicht aus den Augen verloren werden.

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