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Freitag, 8. März 2024

Kreis erwirbt Flächen für die Gewässerwiederherstellung

Verbesserter Hochwasserschutz vor der Kreisstadt und in Dernau

Zur Umsetzung des Gewässerwiederherstellungskonzepts hat der Kreis Ahrweiler kürzlich Grundstücke in Ahrweiler in unmittelbarer Nähe zur Dr. von Ehrenwall’sche Klinik erwerben können. Auf der knapp 2 ha großen Fläche, auch als „Auf Ergen“ bekannt, sind nun umfangreiche Maßnahmen zur Verringerung von Risiken durch Hochwasserereignisse geplant. Durch die großräumige Schaffung eines veränderbaren Flussbetts mit natürlichen Auenstrukturen soll sich langfristig ein Biotop mit einer Lebensgemeinschaft von Pflanzen und Tieren etablieren. Zudem soll der Ahr mehr Raum gegeben und die Abflusssituation verbessert werden.

Dr. Ursula Wagner und Dr. Christoph Smolenski, denen das Areal gehörte, war es ein Anliegen, dass Gewässerentwicklungsmaßnahmen zeitig durchgeführt werden können. „Als der Kreis mit dem Wunsch des Kaufs der Grundstücke an uns herangetreten ist, bedurfte es keiner langen Überlegung. Wir sind froh, unseren Beitrag zur Minimierung möglicher Folgen durch künftige Hochwasser leisten zu können“, so Dr. Smolenski, Geschäftsführer der Dr. von Ehrenwall’sche Klinik.

Auch flutbetroffene Bewohnerinnen und Bewohner in Dernau unterstützen die Umsetzung des Gewässerwiederherstellungskonzepts im Flussabschnitt vor ihren Häusern. Das Konzept sieht dort vor, das Flussufer im Bereich des Ahrwegs abzusenken und damit den Abflusskorridor aufzuweiten. Dadurch soll der Wasserspiegel bei Hochwasser spürbar niedriger ausfallen. Die Anwohnerinnen und Anwohner hatten sich bereits in Eigeninitiative getroffen und in der Nachbarschaft für eine Einwilligung stark gemacht. So konnte dem Landkreis Ahrweiler die Bauerlaubnis übergeben werden, mit der die Flächen betreten und entsprechende Arbeiten durchgeführt werden können. Nach erfolgter Umgestaltung können die Flächen wieder begrünt und freizeitlich genutzt werden.

Landrätin Cornelia Weigand zeigte sich sehr erfreut über das private Engagement: „Durch die Gespräche mit den Anwohnerinnen und Anwohnern sowie der Einholung der erforderlichen Bauerlaubnisse konnte ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung eines verbesserten Hochwasserschutzes in Dernau erreicht werden. Es wird deutlich, dass die Kenntnisse vor Ort hilfreich für die rasche Umsetzung der notwendigen Maßnahmen sind.“

Die Kreisverwaltung ist auf die Freiwilligkeit der Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer angewiesen. Dabei ist es nicht zwingend notwendig, dass der Kreis die Flächen erwirbt. Auch eine Erteilung von Bauerlaubnissen bei unveränderten Eigentumsverhältnissen ist für die Umsetzung des Konzepts möglich.

„Für den Verkauf der Grundstücke vor der Kreisstadt danke ich Frau Dr. Wagner und Herrn Dr. Smolenski besonders“, so Landrätin Weigand. „Jede Möglichkeit, Grundstücke im Rahmen der Gewässerentwicklung zu nutzen, sei es durch Ankauf oder Zustimmung der Eigentümerinnen und Eigentümer, trägt maßgeblich zu einer Verbesserung des Hochwasserschutzes bei und tritt letztlich den Risiken von erneuten Flutkatastrophen entgegen.“

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