Mittwoch, 30. August 2023
Kreis beauftragte weitere Planung zur Gewässerwiederherstellung
Ingenieurbüros erarbeiten Umsetzung an neun Standorten
Die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 hat massive Schäden in den Siedlungsbereichen sowie erhebliche Veränderungen an der Ahr und ihren Nebengewässern verursacht. Um darauf zukunftsgerecht zu reagieren, hat die Kreisverwaltung Ahrweiler ein Gewässerwiederherstellungskonzept (GWK) für die Ahr und ihre Zuflüsse II. Ordnung – Trierbach, Adenauer Bach und Nohner Bach – in Auftrag gegeben. In den jüngsten Sitzungen hat der Kreis- und Umweltausschusses die nächsten Weichen im Rahmen der Wiederherstellung der Ahr gestellt und weitere Vergaben von Ingenieurleistungen für die detaillierte Objektplanung zur Maßnahmenumsetzung beauftragt.
Das Gremium beschloss zu einem Gesamtbetrag von rund 980.000 Euro die Beauftragung von fünf Fachbüros, um an den Standorten Fuchshofen (Brücke Kreisstraße 17), Schuld (Schützenplatz), Insul (Ortslage), Altenburg (Gewann Pappenauel/ Campingplatz), Kreuzberg (Vorland Campingplatz Victoria Station/ Vorland Festplatz „Am Graben“), Laach (Bereich Weinbergsflurbereinigung), Mayschoß (Lochmühle), Rech (Burgwiese) und Dernau (Bereich Weinbergsflurbereinigung) die planerische Umsetzung des Gewässerwiederherstellungskonzeptes zu erarbeiten. Die Maßnahmen wurden mit den Städten und Verbandsgemeinden als prioritäre Maßnahmen aus dem GWK vorabgestimmt. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf vordringlichen Maßnahmen der Gefahrenbeseitigung sowie Maßnahmen, die in einem notwendigen Zusammenhang mit anstehenden kommunalen Maßnahmen stehen.
Ziel der Maßnahmen ist es, ein naturnahes Flussbett sowie Böschungen und Vorland wiederherzustellen und gegebenenfalls nach der Flut erfolgte Anschüttungen wieder zurückzubauen. Dabei werden insbesondere die Belange der Hochwasservorsorge berücksichtigt, beispielsweise durch Abflachung von Uferbereichen.
Ergänzende Informationen zum Gewässerwiederherstellungskonzept
Die großen Wassermengen, hohe Fließgeschwindigkeiten und das mitgeführte Treibgut führten vielerorts unter anderem zu Erosionen im Gewässerbett, zu Auflandungen von Boden und Kies, bis hin zur Verlagerung von ganzen Gewässerabschnitten sowie auch zu einer weiträumigen Inanspruchnahme der Überflutungsaue. Dem Gewässerwiederherstellungskonzept ist zu entnehmen, wo und in welcher Form die zum Teil erheblich zerstörten oder veränderten Gewässerstrukturen wiederaufgebaut werden müssen, um einen bestmöglichen Gesamtzustand des Gewässers in der Talaue zu erreichen. Dabei werden auch Aspekte der Gewässerökologie berücksichtigt. Das Gewässerwiederherstellungskonzept ist zudem ein grundlegender Baustein für die überörtliche Hochwasservorsorge.
„Die zuständigen Fachabteilungen und die beauftragten Ingenieurbüros arbeiten seit vielen Monaten unter Hochdruck am Konzept zur Gewässerwiederherstellung für die Ahr und ihre Zuflüsse“, sagte Landrätin Cornelia Weigand zum andauernden Prozess. „Mit der Beauftragung von Ingenieurleistungen für die Umsetzungsplanung an neun neuralgischen Standorten haben wir den nächsten Meilenstein auf unserem Weg hin zu einer intakten Gewässerstruktur erreicht. Nun gilt es, die Maßnahmen aus dem Gewässerwiederherstellungskonzept in Abstimmung mit den Kommunen und Flächeneigentümern Schritt für Schritt umzusetzen.“