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Freitag, 5. November 2021

HINWEIS (Veröffentlichung vor 3 Jahren): Sie befinden sich im Pressedienst-Archiv der Kreisverwaltung Ahrweiler. Eine Gewähr für die Aktualität zum Zeitpunkt Ihres Aufrufs kann nicht gegeben werden.

„Es waren keine Abfälle, sondern Erinnerungsstücke“

AWB zieht Bilanz: 300.000 Tonnen Flutabfälle entsorgt

Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Kreises Ahrweiler (AWB) zieht nach der verheerenden Flutnacht vom 14. auf den 15. Juli eine vorläufige Bilanz: Über 300.000 Tonnen Restsperrabfallgemische wurden aus dem Katastrophengebiet entlang der Ahr entsorgt. Das entspricht der Sperrabfallmenge von 40 Jahren – also der gesamten Menge seit 1981.

„300.000 Flutabfälle hören sich gewaltig, aber auch sehr nüchtern an. Das wahre Ausmaß der Tragödie wird jedoch erst klar, wenn man überlegt, dass die vielen betroffenen Menschen gezwungen waren, keinen Abfall wegzuwerfen, sondern ihr ganzes Hab und Gut. Viele Erinnerungsstücke wie Fotoalben oder ein gemaltes Kinderbild sind zudem ideell unersetzbar“, so der Erste Kreisbeigeordnete Horst Gies MdL.

Von den gesamten Abfällen konnten rund 97.000 Tonnen innerhalb der ersten drei Wochen dank des enormen Engagements und der Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen vom Abfallzweckverband Rhein-Mosel-Eifel zur Deponie Eiterköpfe im benachbarten Ochtendung verbracht werden, um dort dauerhaft zu lagern. Auf dem Abfallwirtschaftszentrum „Auf dem Scheid“ in Niederzissen wurden rund 160.000 Tonnen umgeschlagen und türmten sich dort auf mehreren Hundert Metern Länge bis zu 20 Meter hoch auf. Mittlerweile konnten sie jedoch nahezu vollständig entsorgt werden. Weitere rund 45.000 Tonnen sind aus dem Ahrtal unmittelbar in Recyclinganlagen und Deponiezwischenlager in ganz Deutschland gebracht worden.

Der AWB verzeichnet in den drei Monaten seit der Flut rund 22.000 LKW-Bewegungen; über 6.500 Überstunden wurden alleine beim AWB geleistet. „Am Wochenende 24. bis 25. Juli lag die Fahrzeugfrequenz samstags und sonntags auf unserer Waage in den jeweils zwölf Stunden Öffnungszeit den ganzen Tag hindurch durchgehend unter 35 Sekunden. Normal ist an einem wirklich stark frequentierten Samstag ein Wert von über zwei Minuten“, erklärt AWB-Werkleiter Sascha Hurtenbach. „Ganz großer Dank gilt dem Personal des AWB und den vielen helfenden kommunalen Betrieben und privaten Firmen, die uns unterstützt haben.“

Der AWB reicht die Kosten für Aufladen, Abfahren und Entsorgen der Abfälle von öffentlichen Straßen, Wegen, Plätzen und aus Gewässern beim von Bund und Ländern finanzierten Sondervermögen „Aufbauhilfe Rheinland-Pfalz 2021“ ein. Der ersten Abrechnung, für die der AWB insgesamt 67,3 Millionen Euro erhielt, folgen nun monatlich weitere Abrechnungen. Insgesamt rechnet der AWB aktuell mit Aufwendungen in Höhe von 105 bis 115 Millionen Euro für die Entsorgung der Abfälle.

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