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Mittwoch, 9. November 2016

HINWEIS (Veröffentlichung vor 7 Jahren): Sie befinden sich im Pressedienst-Archiv der Kreisverwaltung Ahrweiler. Eine Gewähr für die Aktualität zum Zeitpunkt Ihres Aufrufs kann nicht gegeben werden.

Blickwinkel reicht von 1.800 v. Chr. bis ins Jahr 2050

Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 2017 erschienen – Kultur, Technik, Sport und Humor aus Dörfern und Städten

Das 200-jährige Kreisjubiläum bildet einen der Schwerpunkte des neuen Heimatjahrbuchs. Vor allem aber heißt es: hinein ins Leben an Rhein, Ahr und in der Eifel, in Geschichte und Gegenwart.

Das 200-jährige Kreisjubiläum bildet einen der Schwerpunkte des neuen Heimatjahrbuchs Kreis Ahrweiler, das jetzt druckfrisch erschienen ist. Vor allem aber heißt es auf 244 redaktionellen Seiten, an denen 70 Autorinnen und Autoren für die Ausgabe 2017 mitgewirkt haben: hinein ins Leben an Rhein, Ahr und in der Eifel, in Geschichte und Gegenwart, in Lokales aus den Dörfern und Städten, in Sport und Kultur, Architektur und Technik, Schulen und Religion, Flüchtlinge und Integration.

Den Sinn für das kostbare Gut namens „Heimat“ schärfen. Mit diesem Satz brachte Landrat Dr. Jürgen Pföhler den Sinn des jährlichen AW-Standardwerkes auf den Punkt, als er jetzt den 74. Jahrgangsband der seit 1926 mit zeitbedingten Unterbrechungen erschienenen Reihe im Kreishaus vorstellte.

Die Themen in Form von Texten, Fotos, Dokumenten und Illustrationen des Heimatjahrbuchs 2017 in einigen Schlaglichtern: Zwei Jahrhundert-Ereignisse werden mit dem Jahr 2016 in Erinnerung bleiben: besagtes Jubiläum 200 Jahre Kreis Ahrweiler (1816 – 2016) sowie die verheerenden Unwetterereignisse nach sintflutartigen Starkregen im Juni 2016 in Teilen des AW-Landes.

Das Autokennzeichen „AW“ wurde 1956, also vor 60 Jahren, eingeführt. Für alle Altersstufen interessant sind die Beiträge zu den 1. Ahrweiler Freiheitswochen und der entsprechenden Ausstellung „Deutsche Einheit“ in der Dokumentationsstätte Regierungsbunker, zu 75 Jahren Are Gilde, zu traditionsreichen Sportvereinen in Ahrbrück und Oberzissen, zu 150 Jahren Volksbank RheinAhrEifel oder zum Heimat-, Zunft und Johannitermuseum in Adenau.

Die Strahlkraft von Maria Laach beruht auch auf der benediktinischen Kunst in mehr als hundert Jahren – namhafte Künstler werden vorgestellt. Der Künstler Ewald Mataré schuf nach dem Ersten Weltkrieg eindrucksvolle Kriegerdenkmäler in Kripp. Der Bildhauer, Maler und Zeichner Titus Lerner lebt in Spessart und ist international als Schöpfer vielfältiger Menschenbilder bekannt. Der Mediendesigner André Weber aus Dernau hat in einem Kurzfilm dem Amtsschimmel Beine gemacht und auch dessen Boten zu Leben erweckt. Das Rhein-Gymnasium Sinzig blickt zurück auf eine erfolgreiche Theatertradition seit 1981.

Was wäre das Heimatjahrbuch ohne den Blick in die Historie, von der Vor- und Frühgeschichte – zum Fund eines Beils bei Altenahr aus der Bronzezeit etwa 1.800 Jahre vor Christus – bis ins Heute. Themen diesmal sind die Stadtentwicklung von Sinzig, wo 2017 die 750-Jahr-Feier der Stadt begangen wird. Entsetzliche Not litten die Menschen 1636 in Oberwinter. Das Dorf Bengen wurde vor 230 Jahren durch einen Brand fast vernichtet.

Autoren, darunter Zeitzeugen, berichten über den Calvarienberg während des Ersten Weltkrieges (1914 – 1918), die Deportation der Juden 1942 und die Endphase des Zweiten Weltkrieges in der Region. Auch Wirtschafts- und Verkehrsgeschichte kommen nicht zu kurz. Beispiele sind die Entwicklung des Bahnhofs Sinzig, die ehemalige Drahtseilbahn zwischen Oberwinter und Oedingen oder die Maschinenbaufirma Schiele in Niederzissen. Und natürlich der Weinbau an der Ahr: mit einer Analyse und Zukunftsprognose bis 2050.

Dass auch die Dörfer sich den Herausforderungen der Zukunft stellen, wird an Projekten der Dorfentwicklung und -förderung deutlich. Heilpflanzen am Rande des Ahrsteigs, die Vogelwelt am Rhein sowie Uhus im Kreisgebiet zeigen exemplarisch den Artenreichtum von Flora und Fauna.

Gedichte, humoristische Erzählungen, Volkskundliches und Mundartbeiträge spiegeln die Vielfalt des Kreises mit seinen Eigenarten und Originalen. Kindheitserinnerungen eines katholischen Mädchens schauen augenzwinkernd auf den rheinischen Katholizismus und seine Hochfeste. Humorvoll charakterisiert werden die Bewohner der Breisiger Biergasse. Das Heimatjahrbuch – also auch mentalitätsgeschichtlich eine Fundgrube.

Das Buch im festen Einband umfasst einschließlich Anzeigenteil 268 Seiten, ist beim Weiss-Druck und -Verlag in Monschau erschienen und erhältlich im Buchhandel sowie bei weiteren Verkaufsstellen im Kreisgebiet. Der Preis wurde – erstmals nach neun Jahren – angepasst: um 1 Euro auf jetzt 6,80 Euro.

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