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Mittwoch, 5. August 2020

HINWEIS (Veröffentlichung vor 4 Jahren): Sie befinden sich im Pressedienst-Archiv der Kreisverwaltung Ahrweiler. Eine Gewähr für die Aktualität zum Zeitpunkt Ihres Aufrufs kann nicht gegeben werden.

Projekt „AMBITO“ fördert Biodiversität in Weinberglandschaften

Zwei Betriebe aus dem Ahrtal sind mit dabei

Im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt wurde im März 2020 das Projekt „AMBITO“ gestartet, das bundesweit Weinbaubetriebe dabei unterstützt, die biologische Vielfalt in der Rebenlandschaft zu fördern. Die trockenheißen Rebhänge mit Trockenmauern, Steinriegeln und Böschungen bieten vor allem wärmeliebenden Tier- und Pflanzenarten einen besonderen Lebensraum. Zu den Teilnehmern gehören auch zwei Weinbaubetriebe aus dem Ahrtal.
 
„Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und zur Verbesserung der Lebensbedingungen unserer heimischen Tier- und Pflanzenarten“, so Landrat Dr. Jürgen Pföhler. Dies passe auch hervorragend zur aktuellen Naturschutzoffensive, die der Kreis mit dem Projekt „Artenreiche Wiese – Lebensraum für Biene, Schmetterling & Co.“ verfolge.

AMBITO steht für „Entwicklung und Anwendung eines modularen Biodiversitäts-Toolkits für den Weinbau in Deutschland“ und soll dem Rückgang von typischen Tier- und Pflanzenarten in Weinberglandschaften entgegenwirken. Dazu werden deutschlandweit in 30 Modellbetrieben, darunter zwei aus dem Ahrtal, Strategien und gezielte Maßnahmen zum Erhalt von Tieren und Pflanzen entwickelt und getestet. Neben verschiedenen Anbauweisen und Betriebsformen stehen nicht nur die Rebflächen im Fokus, sondern auch Rand- und Nebenflächen, Wege und Gebäude der teilnehmenden Betriebe.

Rund 4,48 Millionen Euro stehen zur Entwicklung eines innovativen Bewirtschaftungsmanagements für die langfristige und artenreiche Rebzeilenbegrünung zur Verfügung. Das auf sechs Jahre angelegte Projekt wird vom Verband für nachhaltigen Weinbau „Fair and Green e.V.“ koordiniert und durch die Hochschule Geisenheim Universitiy wissenschaftlich begleitet. Die Ergebnisse werden über eine digitale Anwendung allen Weinbaubetrieben in Deutschland zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus fließen sie in Fördermaßnahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raumes (ELER) ein.

In Deutschland werden auf rund 102.000 Hektar Weinreben angebaut. In dieser meist schon seit langem bestehenden Kulturlandschaft sind vielerorts – sowohl auf den Rebflächen als auch im unmittelbaren Umfeld – viele typische Tier- und Pflanzenarten der Weinberglagen selten geworden, darunter der Wolfsmilchschwärmer, die Mauereidechse und die Wilde Tulpe.

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