„Nachbar in Not" feierte 30. Geburtstag

Der Hilfsfonds des Landrats des Kreises Ahrweiler, „Nachbar in Not", besteht seit 30 Jahren. „Seit der Gründung 1974 genießt die Aktion das uneingeschränkte Vertrauen unserer Bevölkerung", blickte der amtierende Kreis-Chef, Dr. Jürgen Pföhler, am 23. November 2004 auf eine „Erfolgsgeschichte von Bürgern für Bürger" zurück. An diesem Tag eröffnete er eine Ausstellung im Foyer der Kreisverwaltung, die sich ausführlich dem Hilfsfonds widmete.

Wie erfolgreich die Daueraktion für unverschuldet in Not geratene AW-Bürger verlief und verläuft, zeigte das aktuelle Spendenaufkommen: 801.000 Euro (Stand November 2004) waren in 30 Jahren zusammengekommen und an rund 3.000 Haushalte und Einzelpersonen weitergeleitet worden – „ohne einen einzigen Cent Abzug", wie Jürgen Pföhler unterstrich.

Seine Amtsvorgänger waren in der Ausstellung in Bild und Wort präsent. Dr. Christoph Stollenwerk, AW-Landrat von 1973 bis 1976 und Initiator der Aktion, bemerkte bereits damals, „dass trotz des Wohlstands viele Mitbürger in Not leben". Dr. Egon Plümer (1977–1988) hat „immer wieder gestaunt, mit wie viel Einfallsreichtum und Engagement Vereine, Firmen oder Privatpersonen Geld zusammentragen". Und Joachim Weiler (1988–1999) schätzte bei „Nachbar in Not" vor allem „die direkte und schnelle Hilfe praktisch vor unserer Haustür".

Im Beisein von Sponsoren eröffnete Landrat Dr. Pföhler (l.) die „Nachbar in Not"-Ausstellung.

Die Präsentation im Kreishaus-Foyer nutzte Dr. Pföhler als Schirmherr des Hilfsfonds, um zu weiteren Spenden aufzurufen und den Spendern ausdrücklich zu danken. Symbolisch eingeladen hatte er das Unternehmen Lackfabrik Jansen um Geschäftsführer Peter Jansen, die Musikformation MSB-Showband um Dieter Schneider und den Unternehmer Hans-Peter Hoffmann, die sich besonders für den Spendentopf engagiert hatten.

Die Ausstellung lieferte mit Fotos, Briefen und Grafiken zahlreiche Erläuterungen und schilderte konkrete Fälle von Nachbarn in Not: Wenn beispielsweise eine Mutter plötzlich stirbt und drei Kinder als Waisen hinterlässt; wenn behinderte Menschen am Existenzminimum leben; wenn Hausbrände oder Hochwasser ganze Familien an den Rand des Ruins treiben.

Solche hilfsbedürftigen Menschen im AW-Kreis werden unterstützt – durch spendenbereite Menschen im AW-Kreis. Das große „N", das diese Verbindung symbolisch markiert, stellt das Logo des Fonds dar. Die Grafik von Mike Henneberger (Reifferscheid) zeigt zwei angewinkelte Arme, die sich die Hände reichen. – Wer bedürftigen Menschen ebenfalls die Hände reichen will: Das Spendenkonto „Nachbar in Not" lautet: Kreissparkasse Ahrweiler, Konto-Nr. 810200, BLZ 57751310.