Die Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler wurde im Februar 1985 gegründet. Ihr oberstes Ziel war zunächst die Bau- und Betriebsträgerschaft einer Wohnstätte für Menschen mit einer geistigen Behinderung im Kreis Ahrweiler. Zu dem Gründungsvorstand gehörten unter anderem Gerd P. Jung, Dr. Heinrich Roth, Herbert Hennig, Lore Berthel und Geradina Assenmacher.

Nach mehrjähriger Planungsphase konnte am 1. Juni 1994 das Lebenshilfehaus in der Pestalozzistraße in Sinzig eröffnet werden.

Derzeit sind die 38 Wohnplätze fast ausschließlich mit Bewohnern im Alter von 18 bis 69 Jahren des Kreises Ahrweiler belegt und bis 2007 stehen fast ebenso viele auf der Warteliste.

Dies zeigt uns auch wie wichtig und notwendig unser regionales Wohnangebot ist. Daher entschloss sich die Kreisvereinigung 2002 zum Kauf eines ehemaligen Bauernhofes in Blasweiler. Dort sollen ältere Menschen, Menschen mit schweren Behinderungen oder solche, die das Leben in ländlicher Umgebung der Stadt vorziehen, eine Heimat finden.

In Blasweiler erhalten Menschen, die auch bisher aus einer ländlichen Umgebung kommen und dort wohnen bleiben möchten, eine milieuorientierte Versorgung.

Kleintierhaltung, Obst- und Gartenbau für den Eigenbedarf bieten sinnvolle und überschaubare Beschäftigung. Je nach Fähigkeit und Neigung der zukünftigen Bewohner können Weben, Töpfern, Papierschöpfen oder Malen angeboten oder andere kreative Beschäftigungsfelder entwickelt werden.

Der zweite Personenkreis, für den die neue Wohnstätte in Blasweiler konzipiert ist, sind Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen. Auch hier fehlt bislang eine adäquate Wohnmöglichkeit in unserer Region.

Die in Blasweiler neu geplante Einrichtung mit höchstens 24 Plätzen wird, neben dem stadtnahen Angebot in Sinzig, eine ländliche Wohnversorgung bieten. Sie ist damit eine sinnvolle Erweiterung, um Menschen mit Behinderung aus dem Kreis Ahrweiler eine für sie passende Heimat zu schaffen. Wir hoffen, dass wir möglichst viele Unterstützer und Freunde für das neue Lebenshilfeprojekt finden.

Die Lebenshilfe baute in den letzten Jahren immer stetig weitere wichtige und unterstützende Angebote aus. So wurden mit einer Anschubfinanzierung von „Aktion Mensch" die `Offenen Hilfen´ im Januar 2000 ins Leben gerufen.

Mittlerweile gehören bedeutende Arbeitsbereiche zu den Offenen Hilfen:

- Betreutes Wohnen
- Einzelbetreuungen
- Beratungen von Betroffenen und deren Angehörigen
- Unterstützung im Rahmen des persönlichen Budgets
- Mobile Hausfrühförderung
- Integrativer Spielkreis
- Jahresprogramm mit reichhaltigen Freizeit- und Bildungsangeboten für externe Menschen mit einer geistigen Behinderung

Seit 1994 bietet die Lebenshilfe für Kinder mit einer geistigen Behinderung und deren Angehörige Frühförderung an. Frühförderung schließt die Bereiche Früherkennung, Frühbehandlung und vor allem Beratung der Eltern und Förderung des Kindes ein.

Die Familie soll durch die Frühförderung in einer bejahenden Einstellung zu ihrem behinderten Kind bestärkt werden. Sie soll darin unterstützt werden, ihrem Kind trotz vielfältiger besonderer Belastungen, Geborgenheit und Sicherheit zu vermitteln.

Frühförderung ist ganzheitlich. Sie wendet sich immer an das Kind, die Familie sowie das soziale Umfeld.

Darum soll sie in und mit der Familie im Lebensraum des Kindes Zuhause stattfinden.

Zudem sind wir bemüht, behinderte und nicht behinderte Kinder im Spiel zusammenzuführen. Aus diesem Grund findet 1x wöchentlich ein integrativer Spielkreis für Kinder ab 2 Jahren im Lebenshilfehaus in Sinzig statt.

Im Jahr 2003 gründete die Lebenshilfe Kreisvereinigung die Lebenshilfe Stiftung Ahrweiler. Anliegen dieser Stiftung ist es, die Förderung und Betreuung von Menschen mit geistiger Behinderung aller Altersstufen und deren Angehöriger im Einzugsgebiet des Landkreises Ahrweiler und den unmittelbar angrenzenden Landkreisen zu gewährleisten. Diesem Zweck dient zum Beispiel die Schaffung und Erhaltung von Wohnraum für behinderte Menschen oder die Unterstützung von Maßnahmen zur Förderung, Bildung, Beratung, Betreuung, Unterbringung und Erholung von behinderten Menschen.

Besonders erfreulich war 2004 die Überschreibung von Bau- und Wiesengrundstücken in Antweiler durch eine Erbengemeinschaft an die Lebenshilfe Kreisvereinigung, die der Lebenshilfe die Möglichkeit eröffnet, auch im westlichen Teil des Kreises über weitere Angebote für Menschen mit Handicap nachzudenken.

Für die Zukunft möchten wir unser Gemeinschaftswerk Lebenshilfe konsequent weiter verfolgen und hoffen auf gutes Gelingen.