Fiktives Tagebuch des ARP MUSEUMs
Prof. Dr. Erwin Stecker
August anno 2000 – das ARP MUSEUM nimmt seinen Betrieb auf.
Noch residiert es im südlichen Turmzimmer des klassizistischen Architekturjuwels Bahnhof Rolandseck.
Geplant ist in Rolandseck seit Jahren das ARP MUSEUM, um den vor Ort vorhandenen umfangreichen Besitz an Werken von Hans Arp sowie Sophie Taeuber-Arp der gleichnamigen Stiftung mit Vereinsstatus sowie des Landes Rheinland-Pfalz und die Sammlung des ehemaligen Impresario des Bahnhofs Rolandseck, Johannes Wasmuth, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen wie auch zeitgenössische Kunst auf international hohem Niveau zu fördern. Verabredet worden war in den letzten Monaten statt einer wie einstmals angedachten „großen Lösung von Beginn an” aufgrund finanzieller Engpässe für dieses ambitionierte Projekt erst einmal ein Zwei-Phasen-Modell: Zuerst sollte das Bahnhofsgebäude renoviert und ein Gebäude mit Büros und Depots errichtet werden, und dann sollte Richard Meier, der seit über einem Jahrzehnt mit diesem Vorhaben befaßte Weltstar der Architektur, „sein” Museum für Arp auf den Rheinhöhen entwerfen. Geplant ist so im August des Jahres 2000 neben das Bahnhofsgebäude ein sogenanntes Funktionsgebäude mit Büro- und Depotflächen zu errichten und den Bahnhof in ein Ausstellungshaus zu verwandeln.
Finanziert werden soll das ganze Vorhaben vom Land Rheinland-Pfalz – mit Unterstützung aus dem Bonn-Berlin-Ausgleichsfond für den Ahrkreis – das eine grundsätzliche Vereinbarung mit der Stiftung Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp e.V. geschlossen hat.
Bedenken aber werden auch diskutiert, die, ob diese aktuelle „kleine Lösung” in zwei Phasen an Stelle der von Beginn an ganzheitlich ambitionierten Pläne mit dem amerikanischen Stararchitekten Richard Meier wirklich eine akzeptable Lösung sei. Die Diskussionen haben schon bald Erfolg. Anfang September 2000 beschließt der Vorstand der Stiftung Bahnhof Rolandseck (Staatssekretär Eggers als Vorsitzender, Staatssekretär Dr. Hofmann-Göttig, Landrat Dr. Pföhler, Heidi Schumacher vom Kultusministerium und der Geschäftsführer der Stiftung, Ingo Wilhelm), von dem Vorhaben abzusehen, neben das historische Bahnhofsgebäude das Funktionsgebäude zu platzieren. Statt dessen wird der Vorschlag befürwortet, eine Planung zu verfolgen, die hinter den Gleisen das Funktionsgebäude und einen Ausstellungsraum vorsieht und den Bahnhof auch zum Eingang des Arp Museums werden lässt.
Der Bahnhof Rolandseck, der zukünftig auch der Eingang des ARP MUSEUMs Bahnhof Rolandseck sein wird
Für diese Lösung spricht:
Des weiteren beschließt der Vorstand der Stiftung Bahnhof Rolandseck den ersten Haushalt des ARP MUSEUMs. Nun kann beispielsweise Nic Tenwiggenhorn, einer der weltweit führenden Fotografen innerhalb der Künstlerszene – geboren übrigens bei Boppard -, damit beginnen, alle Werke von Hans Arp, die zukünftig dem ARP MUSEUM zur Verfügung stehen, auf höchstem Niveau aufzunehmen.
Erste Künstlerbesuche sind zu verzeichnen: Eva & Adele schauen vorbei, Mischa Kuball kommt zum Pflaumenkuchen, Vittorio Messina reist aus Rom an, Claudia van Koolwijk mit Thomas Huber und Familie nutzen ein Wochenende, um den Bahnhof Rolandseck erstmals zu besuchen und Chris Newman zeigt sich erfreut über den Vorschlag, hier in absehbarer Zeit auftreten zu sollen.
Auch Sammler melden sich, solche die Leihgaben in Aussicht stellen und solche, die mithelfen möchten, eine Sammlung aufzubauen. Man wird sehen! Die Frage, wohin wir in den kommenden Jahren mit unseren Büros ziehen, beschäftigt uns täglich. Die Landesvertretung von Rheinland-Pfalz in Bonn wäre ideal, aber leider zerschlagen sich diese Pläne.
Die „Old Friends” gastieren in Rolandseck. Albert Mangelsdorf, Wolfgang Dauner, Klaus Doldinger, Eberhard Weber, Manfred Schoof und Wolfgang Haffner begeistern das Publikum. Im restlos überfüllten Festsaal treffen sich auch die Staatssekretäre Dr. Hofmann-Göttig (Rheinland- Pfalz) und Dr. Wolfgang Meier-Hesemann (NRW).
Die Lesereihe „Poesie der Nachbarn – Dichter übersetzen Dichter” macht wieder Station. Mircea Dinescu und Ulrike Draesner, Mariana Marin und Werner Dürrson, Caius Dobrescu und Gregor Laschen sowie die Musiker Roland Gebhard und Gunnar Plümer finden sich auf Einladung der Stiftung Bahnhof Rolandseck ein, um letztendlich auch Abschied zu nehmen von der gewohnten Atmosphäre. Staatsekretäre Eggers und Stadelmeier halten Ansprachen.
Die Ereignisse überschlagen sich. Richard Meier zeigt sich nach einer Ausstellungseröffnung mit Werken von Hans Arp in New York zwar irritiert darüber, dass das Projekt in Rolandseck offensichtlich im Sande stecke, versichert aber auch mit Nachdruck, dass ihn das ARP MUSEUM zu entwerfen weiterhin sehr reize.
Ulrich Erben und Ingrid Bachér richten ihr Künstlerfest im Festsaal aus – die Liste der Feiernden würde den Rahmen dieses fiktiven
Tagebuches sprengen.
Im Bahnhof Rolandseck beginnen die Vorbereitungen für die erste Abendveranstaltung unter der Egide des ARP MUSEUMs: „Chris Newman >existential hinge< New paintings with concert”.
Chris Newman während des Konzertes
Chris Newman, ein in England geborener und seit langer Zeit auch in Deutschland lebender Poet, Komponist, Zeichner, Performer und Maler zeigt am ersten Sonntagabend während der Kölner Kunstmesse für einen Abend Zeichnungen (aus der Sammlung von Dieter Lange) und neue Bilder und lässt John McAlpine einige seiner Klavierstücke interpretieren.
Fast alle Künstler aus dem Stipendienhaus Balmoral in Bad Ems kommen und erfreulich viele Museums- und Kunstvereinskollegen.
Das Publikum, das mehr oder minder zum ersten Male nach Rolandseck gekommen ist, ist begeistert, das, das sich dort seit vielen Jahren aufgehoben gefühlt hatte, zeigte sich ob der Gewöhnungsbedürftigkeit „so” zeitgenössischer Kunst auch irritiert. Anschließend gibt es ein großes Essen im Bahnhof.
Hervorgehoben gehört an dieser Stelle, dass viele der Veranstaltungsgäste von der spezifischen Chance des ARP MUSEUMs im Bahnhof Rolandseck Gebrauch gemacht hatten, mit dem Zug vom Kölner Messebahnhof direkt nach Rolandseck zu kommen und auch des nachts wieder mit dem Zug zur Kölner Messe zurück zu fahren.
Chris Newman schenkt dem ARP MUSEUM zwei Werke und leiht ihm fünf weitere Malereien.
Landrat Dr. Pföhler zeigt Andrea Nahles (MdB) den Bahnhof Rolandseck.
Der für manche schon abgeschriebene Meier-Bau für Arp wird wieder wahrscheinlich. Im November unterschreiben der Chef der Staatskanzlei in Mainz, Staatssekretär Klaus Rüter, Landrat Dr. Jürgen Pföhler und der Vorsitzende der Stiftung Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp e.V., Rechtsanwalt Dieter Lange, in New York eine Absichtserklärung mit Richard Meier:
dass das Museum in den kommenden 6-8 Jahren gebaut werde;
dass der genaue Zeitplan davon abhänge, wie schnell die noch fehlenden privaten Gelder eingeworben werden könnten;
dass Meier auch schon in die innenarchitektonische Ausarbeitung der ersten Phase einbezogen werde, also der Eingangsgestaltung des Bahnhofs wie der des sogenannten Funktionsgebäudes hinter der Bahn und dem ersten Ausstellungsraum für Wechselausstellungen.
Die Kreis-CDU tagt im Festsaal und der Presseempfang des Kreises findet dort statt. Dieter Lange, der Vorsitzende der Stiftung Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp e.V. hält eine historisch ausgerichtete Tischrede.
Sery C. "Open Arp Gate" 2000
Das ARP MUSEUM zieht mit seinen Büros in Wohnungen auf der dem Bahnhof Rolandseck gegenüberliegenden Seite der B9.
Im Dezember 2000 verabreden der Chef der Mainzer Staatskanzlei, Staatsekretär Rüter, Landrat Dr. Pföhler und Rechtsanwalt Lange in der Villa Wasmuth, dass ein Förderverein zu gründen sei. Dieser solle helfen, die noch fehlenden Gelder für die Errichtung des ARP MUSEUMs einzuwerben und – langfristig darüber hinaus – den Betrieb des Museumskomplexes aus Bahnhof Rolandseck, Wechselausstellungsraum hinter der Bahn und dem Meier-Bau auf den Rheinhöhen zu unterstützen wie auch Ankäufe zu finanzieren.
Phyllis Umbehr, die Tochter des Bauhaus-Fotografen Umbo, schenkt dem ARP MUSEUM einige Fotos mit Arp-Bezug.
Eberhard Bosslet: „Der Regenfänger“ (unfertige Fassung), 2001, Holz und Stahl, 12 m x 3,5 m
Thomas Huber: "Ein neues Panorama für Remagen", 2001, Siebdruck auf Alu Dibond, 4,0 m x 1,7 m
Wir gehen zu Jahresbeginn 2001 davon aus, dass wir im Jahre 2003 den renovierten Bahnhof und das Funktionsgebäude mit dem Wechselausstellungsraum hinter der Bahn eröffnen werden. Erste Gespräche mit Künstlern werden geführt, ob sie sich vorstellen könnten, an der einen oder anderen Stelle ein In-Situ- Werk zu realisieren und konkrete Verhandlungen beginnen um die Übernahme einer Ausstellung, die die National Gallery of Wales 2002 organisiert.
Didier Vermeiren, der weltbekannte belgische Bildhauer, kommt mit seiner Galeristin Rosemarie Schwarzwälder (Wien) den Bahnhof Rolandseck besuchen.
Die Aufarbeitung der Sammlung der Stiftung Bahnhof Rolandseck wird in Angriff genommen.
Im Bahnhofsgebäude gehen die Sanierungs- und Renovierungsarbeiten weiter. In Absprache mit dem leitenden Architekten, Manfred Bulliger, beginnt der österreichische Künstler Sery C. (Christian Sery) seine architekturalen Malereien an solchen Stellen im Bahnhofsgebäude zu in- stallieren, die der baulichen Rückführung auf die Gebäudestruktur des Jahres 1906 „zum Opfer fallen” werden.
Peter Schmersal und einige Tage später Raimund van Well schauen sich den Ort an, an dem das ARP MUSEUM zukünftig auch faktisch existent sein wird.
Die zweite Abendausstellung des ARP MUSEUMs wird vorbereitet: Sery C. „Ermalte Architekturen – Rubber paintings Rolandseck I-V”. An fünf Orten innerhalb des Bahnhofsgebäudes hat Sery C. großflächig seine Malereien aus Industriekautschuk realisiert. Nur am Abend der Eröffnung sind sie in situ zu sehen. Hernach können sie nur noch ein bauliches Zuvor bezeugen. Zusätzlich stellt er im Festsaal seine Skizzen aus. Über das ganze Gebäude verteilt jazzen Matthias Nadolny, Gunnar Plümer und Michael Küttner.
Wieder kamen neben vielen Bürgern aus Remagen und Umgebung zahlreiche Galeristen, Museumskollegen, Sammler und Künstler. Wir werten diese gemeinsame Präsenz aus bürgerschaftlichem Interesse und „Szene” als gute Grundlage für das, was da kommen wird.
Besonders zu erwähnen ist hier, dass selbst Privatpersonen, die bisher kaum Zugang zur Kunst der Gegenwart hatten, sich motiviert fühlten, einzelne Zeichnungen von Sery C. käuflich zu erwerben.
Sery C. schenkt dem ARP MUSEUM seine Arbeit „Open Arp Gate”.
Staatsminister Julian Nida-Rümelin kommt auf Einladung der SPD in den Bahnhof Rolandseck, um unter anderem mit Bürgermeister Denn, Andrea Nahles (MdB) und Petra Elsner (MdL) über Perspektiven der Kulturpolitik zu diskutieren.
Das Bauprojekt geht weiter – Gespräche über Gespräche, Runden über Runden, vorläufigeRaumbedarfspläne und qualitative Anforderungsprofile werden erarbeitet. Willi Kemp, ein exponierter Sammler aus Düsseldorf, stellt dem ARP MUSEUM seine Skulptur von David Rabinovitsch als Leihgabe zur Verfügung.
Die Vorbereitungen für das „Skulpturenufer Remagen” ein auf Anregung von Remagens Bürgermeister Lorenz- Denn vom ARP MUSEUM organisiertes Kunstprojekt im öffentlichen Raum, gewinnen an Dynamik. In den kommenden Jahren soll auf jedem der vierzehn Rheinkilometer Remagens eine Skulptur eines Künstlers unserer Zeit realisiert werden.
2001 werden für das Skulpturenufer eingeladen: Der Amerikaner Peter Hutchinson, der Schweizer Thomas Huber und der Pfälzer Eberhard Bosslet. Die Künstler werden kontaktiert. Ihnen werden die Anliegen des ARP MUSEUMS dargelegt, als Museum mit diesem Skulpturenufer in den öffentlichen Raum zu treten, und ihnen werden die Besonderheiten der Orte dargelegt: Hochwassergefahr, Radfahrtourismus, hoher Vermittlungsbedarf...
Der Vorstand der Stiftung Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp e.V. tagt in Berlin. Höhepunkt war fraglos der kurze aber gehaltvolle Vortrag von Graham Green über seine Fundraising-Aktivitäten für den neuen Bauabschnitt des British Museums in London.
Die Finanzierung des Skulpturenufers gewinnt an Kontur. Das Kultusministerium, die Stiftung Bahnhof Rolandseck, die Stadt Remagen, das ARP MUSEUM selbst, und lokale wie regionale Unternehmen übernehmen die Finanzierung und Realisierung der drei bisweilen sehr aufwendig zu bauenden Skulpturen.
Die Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz bestätigen die Regierungskoalition aus SPD und FDP. Der Meier-Bau des ARP MUSEUMs wird als ambitioniertes Projekt in die Koalitionsvereinbarungen aufgenommen. Mit Professor Dr. Zöllner als Minister und Staatssekretär Härtel erhält das Kultusministerium eine neue Spitze.
Vertreter der Landesregierung Rheinland-Pfalz, des Kreises Ahrweiler, der Stadt Remagen und der Stiftung Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp e.V. treffen sich Ende April mit Richard Meier im Bahnhof Rolandseck. Dies ist der Beginn konkreter Vertragsverhandlungen zwischen dem Land Rheinland-Pfalz und Richard Meier.
Die Renovierungsarbeiten im Bahnhof schreiten voran. Denkmalpfleger, Restauratoren und Architekten arbeiten Hand in Hand. Alte Wandbemalungen werden an kleinen Stellen gefunden und es wird überlegt, diese in Gänze freizulegen, um im alten Bahnhofsgebäude auch über historisch vorbestimmte Ausstellungsräume verfügen zu können.
Das „Skulpturenufer Remagen" nimmt alle Zeit der Mitarbeiter des ARP MUSEUMs in Anspruch. Anzeigen werden geschaltet, Presseerklärungen formuliert, Aufbaupläne entworfen, permanente Verbindung zwischen den Künstlern und den ortsansässigen Firmen geknüpft.... Hutchinson wirft seine Linien für die zu pflanzende Arbeit; Huber entwirft seine Panoramen für Bild-Bauschilder in Erpel und Remagen; Bosslet wirft seinen ersten verabredeten Entwurf fast um, da es von ihm nicht vorhergesehene statische Probleme gibt.
Die Stiftung Bahnhof Rolandseck erwirbt die große Arbeit „Die Decke fällt aus Sympathie” und acht dazugehörige Zeichnungen von Sery C., die sie, wie ihre gesamte Sammlung, zukünftig dem ARP MUSEUM zur Verfügung stellen wird.
Gregor Laschen beginnt mit seinem Buchprojekt zur Geschichte des Künstlerbahnhofs Rolandseck.
Jacqúeline Hénard stellt in „Die Zeit” noch einmal die Geschichte der Arp-Stiftung e.V. in Rolandseck vor. Was sie noch nicht wissen konnte war, dass viele der virulenten Fragen bereits kurz vor ihrer Klärung stehen.
Mitte Juli 2001 wird das „Skulpturenufer Remagen” gleichsam mit einem Volksfest auf der Promenade eröffnet. Neben vielen Ständen der lokalen Gastronomie und Weinwirtschaft gab es auch eine Bühne. Auf ihr traten auf: Der Pianist Fried Bauer, das Theater „Salz und Pfeffer”, Frank Köllges mit Frank Gratkowski, das Tanztheater ARAZZO und gegen Abend das Art hoc Ensemble.
Für das ARP MUSEUM ist dies ein voller Erfolg. Die Eröffnungsgäste, angereist aus Remagen, Erpel und dem ganzen Ahr-Kreis, aus Mainz,
Koblenz, Bonn, Köln und Düsseldorf, sind bester Laune, die Zeitungen voll – regional wie national – undhaben uns enorm geholfen, die wirklich nicht „leichte Kost” der Bevölkerung näher zu bringen. Unser Ziel, das ARP MUSEUM als Museum in Remagen vorzustellen, scheint gelungen.
Besondere Erwähnung gebührt den örtlichen und regionalen Sponsoren: Der Firma Adams Holzbau in Remagen, dem Ingenieurbüro Rasbach + Partner in Andernach, dem Chemisch Technischen Laboratorium Heinrich Hart GmbH in Meisbach, der Beton Union Rhein-Ahr GmbH & Co. KG in Remagen-Kripp, der J. W. Schaefer Metallverarbeitung in Remagen-Oberwinter, der Dolezych GmbH & Co. in Dortmund, der Firma Blumen Assenmacher in Remagen- Oberwinter, der Grünbau GmbH in Remagen, den Firmen Peri GmbH in Weißenborn sowie „Remagen ... und es wird Licht” in Köln, der Hans Kessel GmbH in Remagen- Bandorf, der Kreissparkasse Ahrweiler in Bad Neuenahr-Ahrweiler und dem Bauhof der Stadt Remagen. Doch auch Widerstände regen sich: Leserbriefe werden geschrieben, des Volkes Stimme aufs Schild gehoben und Schweizer direktdemokratische Abstimmungsverfahren für Kunst im öffentlichen Raum gefordert. Die Notwendigkeit, Gegenwartskunst bürgernah zu vermitteln, wird zum täglichen Brot des ARP MUSEUMs. Jetzt haben wir die Diskussion, die wir wollten.
Gleichsam wie zur Belohnung für uns treffen sich Ende Juli auf Einladung von Staatssekretär Rüter die Herren Staatssekretär Härtel, Landrat Dr. Pföhler, Bürgermeister Denn und in Vertretung von RA Lange Dr. Hartung als Gründungsmitglieder des Fördervereins für das ARP MUSEUM im Bahnhof Rolandseck. Zum Vorsitzenden wird Werner Fuchs von der Landesbank gewählt.
Optimismus herrscht auf allen Ebenen. Von einem kleinen Funktionsgebäude spricht keiner mehr. Der Meier-Bau ist beschlossene Sache, und der Zeitpunkt seiner Eröffnung rückt auch immer weiter an die Gegenwart heran. Noch pendelt sich das ARP MUSEUM seine – Standfläche zwischen den Zuständigkeiten des Landes Rheinland-Pfalz, der Stiftung Bahnhof Rolandseck und der Stiftung Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp e.V. aus, um zukünftig auch unvirtuell existent sein zu können. Doch die fundamentalste Bedingung für dieses ambitionierte Projekt mit internationalem Anspruch, ohne die nichts geht, ist erfüllt: Die, dass alle Beteiligten – Landkreis, Stadt und die beiden Stiftungen – ins Boot des ARP MUSEUMs gestiegen sind und in eine Richtung, die seiner Errichtung und Eröffnung rudern.
Es ist Ende Juli 2001. Das ARP MUSEUM existiert noch nur virtuell – aber allseits gewollt und schon aktiv.