Das Heimersheimer Wehr - eine neue Stromschnelle für Wanderfische
Das Heimersheimer Wehr in der Ahr ist kein unüberwindbares Hindernis mehr für Fische. Das früher glatte und steile Bauwerk wurde zu einer Stromschnelle aus Blocksteinen umgebaut und am 4. Dezember 2000 eingeweiht. Nach dem Bodendorfer Wehr handelt es sich dabei um die zweite große Maßnahme zur Verbesserung der biologischen Vernetzung der Ahr. In den kommenden Jahren sollen weitere Wehre in der Ahr umgebaut werden.
Ein Blick zurück: Im November und Dezember 1999 wurden die ersten Lachse und Meerforellen am Heimersheimer Wehr gesichtet. Zu verdanken ist dies der inzwischen guten Wasserqualität der Ahr und dem Fischaufstieg am Bodendorfer Wehr, der 1997 errichtet wurde. Untersuchungen ergaben, dass sich die Ahr exzellent für die Wiederansiedlung der Lachse eignet. Dazu beigetragen hat auch die deutliche Verbesserung der Gewässergüte im Rhein. Verschwundene, früher heimische Arten wie Lachs, Meerforelle, Maifisch, Stör oder Flussneunauge haben sich wieder angesiedelt.
Eine besondere Bedeutung tragen dabei die Nebenflüsse des Rheins - früher die wichtigsten Laichgebiete dieser Fische. Vor allem die Ahr bietet den Tieren vielfach noch naturnahe Lebensbedingungen, die sich als Laich- und Aufwuchsbiotope für Kieslaicher eignen. Wegen unüberwindbarer Wehranlagen, die früher zum Wasserstauen oder zur Wiesenbewässerung gebaut wurden, können die Fische solche Biotope jedoch nicht erreichen.
Das Konzept: Die bisher durch Bauwerke getrennten Flussabschnitte der Ahr sollen biologisch wieder vernetzt werden. Daher werden solche alten Wehre in naturnahe Fischaufstiege umgebaut. Dies ermöglicht nicht nur den Wanderfischen den Zugang zur gesamten Ahr. Auch die ständig in der Ahr lebenden Fische und Kleintiere können die einzelnen Lebensräume besser erreichen.
Das Heimersheimer Wehr ist etwa 35 Meter breit und 1,80 Meter hoch. Es wird ähnlich wie das Bodendorfer Wehr umgestaltet. Statt einer glatten Mauer werden Blocksteine eingebaut. Durch deren versetzte Durchflüsse mit bis zu 50 Zentimetern Wassertiefe können sich die Fische selbst bei Niedrigwasser ahraufwärts bewegen.
Offiziell vorgestellt wurde das umgebaute Heimersheimer Wehr am 4. Dezember 200.