Remagen feierte 2000 Jahre Geschichte

2000 Aktive feierten am 10. Juni 2001 die Stadt Remagen. Die Zahl passte. Denn der große, zweistündige Festzug würdigte ein prächtiges Jubiläum: das 2000-jährige Bestehen der Stadt Remagen.

72 Gruppen boten in der Innenstadt einen optisch imposanten Querschnitt durch das facettenreiche gesellschaftliche Leben Remagens. Zehntausende Zuschauer bestaunten den Umzug der Fußgruppen, Motivwagen und anderer Fahrzeuge. Der Südwestrundfunk übertrug das Schauspiel live im Fernsehen.

Imposant feierte die Stadt Remagen sich und ihre 2000-jährige Geschichte.

Die 2000-Jahr-Feier der Stadt hätte auch ein Jahr früher oder später stattfinden können. Grund: Der historische Fund, auf dem das offizielle Alter der Stadt beruht, bietet eine Zeitspanne von zwölf Jahren an. Genauer gesagt zwischen dem Jahr 6 vor und dem Jahr 6 nach Christus. Dieser Zeitraum wurde für das Fällen jener Eichen datiert, die vor 100 Jahren in der Baugrube für die neuen Pfarrkirche St. Peter und Paul gefunden wurden.

Die Eichen gehörten aller Wahrscheinlichkeit nach zur ersten römischen Befestigung im heutigen Remagen. Es wird angenommen, dass dieses Kastell während der Kriegszüge des Drusus gegen die Germanen (12 bis 9 vor Christus) gegründet wurde. Die Eichenbalken und einige ebenfalls in der Baugrube gefundene römische Scherben gelten als erstes Zeugnis einer Siedlung auf dem Gebiet der heutigen Stadt. Dass vor dieser Zeit bereits Menschen dort wohnten, Kelten nämlich, gilt als unbestritten.

Remagen gehöre jetzt in die Reihe von Städten mit historischer Dimension wie Trier und Mainz, betonte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck bei der 2000-Jahr-Feier, die am 13. Januar 2001 in der Rheinhalle stattfand. Landrat Dr. Jürgen Pföhler hob die kulturellen Bauwerke hervor, die Remagen überregional, ja international berühmt machten: die Apollinariskirche, den Künstlerbahnhof Rolandseck mit dem kommenden Neubau des Arp-Museums oder die Brücke von Remagen, die im Zweiten Weltkrieg Berühmtheit erlangte.

Pastor Dr. Johannes Meyer und Professor Dr. Klaus Flink warfen beim Festakt im Januar kenntnisreiche Blicke in die Geschichte Remagens, die Bürgermeister der Partnerstädte, unter anderem aus Maisons-Laffitte in Frankreich, überbrachten ihre herzlichen Glückwünsche. Und der Gastgeber, Bürgermeister Lorenz Denn, sagte vor 350 Zuhörern, das Jubiläum solle nicht dazu verleiten, in historische Betrachtungen zu versinken. Vielmehr müssten die Akzente auf das Remagen von heute gelegt werden.

An die Zeit der Römer erinnerte diese Fußgruppe beim Jubiläums-Festzug in Remagen.