Die Berufsbildende Schule des Kreises Ahrweiler - eine handlungsorientierte Ausbildungsstätte
Hans-Werner Rieck
Die Berufsbildende Schule des Kreises Ahrweiler hat im Laufe ihrer Geschichte einen erstaunlichen Strukturwandel erlebt. Neue Schulformen und Bildungswege entstanden, das Bildungsangebot wurde qualitativ und quantitativ verbessert, erweitert und stärker differenziert. Bildungs- und Erziehungsziele wurden neu formuliert, Rechtsgrundlagen veränderten sich, die Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner Bildung wurde anerkannt. Keine Schulart hat sich wie diese an die wirtschaftliche, technische und gesellschaftliche Entwicklung angepasst und dabei weiterentwickelt.
Der Schritt von der Schule in die Berufs- und Arbeitswelt mit ihren sich ständig verändernden Anforderungen markiert für viele Jugendliche eine entscheidende Phase ihres Lebens. Von den Chancen, die ihnen die berufliche Bildung bietet, hängt ein großer Teil ihres zukünftigen Lebenserfolges ab. Eine Stärkung von Attraktivität und Effektivität des beruflichen Schulwesens bedeutet daher für die Mehrzahl der Jugendlichen auch ein Mehr an Chancengerechtigkeit.
Entwicklung der Berufsbildenden Schule des Kreises
Bevor ich auf die heutige Be-rufsbildende Schule eingehe, möchte ich kurz deren geschichtliche Entwicklung im Kreis Ahrweiler skizzieren. Bereits im Jahre 1907 schulten Volksschullehrer jugendliche Handwerker und Fabrikarbeiter in Fortbildungsschulen. Wenn auch dieser Unterricht mit dem der heutigen Berufsschulen weder stofflich noch methodisch verglichen werden kann, so war es doch das Verdienst dieser Lehrkräfte, dass das Volksschulwissen wachgehalten und ergänzt wurde. Ab Ostern 1932 gelang es aber, die Berufsschule hauptamtlichen Gewerbelehrern zu übertragen. Die ländlichen Fortbildungsschulen wurden daneben noch weiterhin von den Volksschullehrern in den jeweiligen Dörfern betreut. Da im Kreis Ahrweiler in Adenau, Ahrweiler, Bad Neuenahr, Sinzig, Remagen gewerbliche Berufsschulen eingerichtet wurden, war die Ausbildung zunächst einmal sichergestellt. Es zeigte sich aber bald, dass ein größerer und finanziell stärkerer Schulträger gefunden werden muss-te, um ein planmäßiges und geordnetes Berufsschulwesen, wie die größeren Städte es seit langem besaßen, aufbauen zu können. Nur auf Kreisebene war es möglich, Fachklassen zu bilden, die von entsprechend kaufmännisch, gewerblich und hauswirtschaftlich ausgebildeten Lehrkräften unterrichtet werden konnten. Ergebnis dieser Bemühungen war am 1. April 1935 die Einrichtung der Kreisberufsschule Ahrweiler mit den Hauptstandorten Ahrweiler, Sinzig und Adenau. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann am 1.12.1945 der Unterricht in Sinzig, Ahrweiler, Bad Neuenahr, Adenau und Remagen für die landwirtschaftlichen, gewerblichen, kaufmännischen und hauswirtschaftlichen Schülerinnen und Schüler. 1958 und 1959 folgte die Einweihung der Berufsschulgebäude in Ahrweiler und Sinzig. In den 1960er Jahren schritt die technische und schulische Entwicklung schnell voran. Gestiegene Schülerzahlen verursachten zusätzlichen Raumbedarf. Mit dem Kreistagsbeschluss vom 18.1.1974 für die Errichtung eines Berufsschulzentrums wurde die Initiative für unsere heutige Schule gelegt, da die Gebäude in Sinzig und Ahrweiler nicht mehr dem tatsächlichen Bedarf und den Anforderungen entsprachen. Die Bauarbeiten begannen am 13.12.1977. Der Einzug in das neue Berufsschulzentrum erfolgte zum Schuljahresbeginn 1981/82.
Die Berufsbildende Schule (BBS) des Kreises Ahrweiler in Bad Neuenahr-Ahrweiler ist derzeit Ausbildungsstätte für rund 2.500 Schülerinnen und Schüler.
Während dieser Zeit haben sich nicht nur das Angebot an Schulformen, sondern auch die Inhalte der Lehrpläne gewandelt. Infolge der veränderten Anforderungen in der Berufs- und Arbeitswelt sind mehrfach aktualisierte Lehrpläne für die verschiedenen Ausbildungsberufe verabschiedet worden. Gleichzeitig wurden neue Schulformen, z.B. die Höhere Berufsfachschule, die Fachschule für Sozialwesen eingerichtet. Schulformen wie die Berufsaufbauschule wurden dagegen aufgegeben. Der Berufsschulunterricht wurde flexibilisiert und der Bezug zur beruflichen Praxis verstärkt. In den letzten Jahren liegt der Bildungs- und Erziehungsauftrag in der Vermittlung von Schlüsselqualifikationen im Rahmen der Fach-, Sozial- und Methodenkompetenz durch den handlungsorientierten Unterricht. Datenverarbeitungskenntnisse sind im gesamten Unterricht eingebunden und werden zum Unterichtsprinzip erhoben.
Das heutige schulische Angebot der Berufsbildenden Schule reicht von berufsvorbereitenden Bildungsgängen und berufsqualifizierenden Abschlüssen bis hin zur Fachhochschulreife und gliedert sich in Pflicht- und Wahlschulen. In den verschiedenen Schulformen sind z. Zt. 2500 Schülerinnen und Schüler gemeldet, die von 100 hauptamtlichen und 15 nebenamtlichen/nebenberuflichen Lehrkräften in 119 Klassen unterrichtet werden.
Pflichtschulen
Die Berufsschule wird von Jugendlichen besucht, die in einem Berufsausbildungs-, Arbeits- oder Dienstverhältnis stehen sowie von Jugendlichen ohne Beschäftigung. Die Berufsschule führt als gleichberechtigte Partnerin der betrieblichen Berufsausbildung (duales System) zu berufsqualifizierenden Abschlüssen und vermittelt die für den Beruf erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten. Sie fördert die Allgemeinbildung und verleiht unter bestimmten Voraussetzungen einen dem qualifizierten Sekundarabschluss I gleichwertigen Bildungsstand für die Aufnahme in weiterführende Schulen.
In der Schulform Berufsschule der BBS Bad Neuenahr-Ahrweiler wird der schulische Teil der Berufsausbildung für folgende Ausbildungsberufe angeboten:
Berufsfeld Metalltechnik:
Anlagenmechaniker/in, Feinmechaniker/in, Gas- und Wasserinstallateur/in, Industriemechaniker/in, Karosserie- und Fahrzeugbauer/in, Konstruktionsmechaniker/in, Kraftfahrzeugmechaniker/in, Landmaschinenmechaniker/in, Maschinenbaumechaniker/in, Metallbauer/in, Teilezurichter/in, Verfahrensmechaniker für Kunststoff- u. Kautschuktechnik, Werkzeugmechaniker/in, Zentralheizungs- und Lüftungsbauer, Zerspanungsmechaniker/in, Zweiradmechaniker/in.
Berufsfeld Elektrotechnik:
Büroinformationselektroniker/in, Elektroinstallateur/in, Elektromaschinenmonteur/in, Energieelektroniker/in, Indus-trieelektroniker/in, Kälteanlagenbauer/in, Kommunikationselektroniker/in.
Berufsfeld Bautechnik:
Bauzeichner/in, Beton- und Stahlbetonbauer/in, Estrichleger/in, Fliesen-, Platten- u. Mosaikleger/in, Isolierer/in, Maurer/in, Rohrleitungsbauer/in, Straßenbauer/in, Stukkateur/in, Tiefbaufacharbeiter/in, Zimmerer/in.
Berufsfeld Holztechnik:
Holzmechaniker/in, Tischler/in.
Berufsfeld Farbtechnik und Raumgestaltung:
Fahrzeuglackierer/in, Maler/in und Lackierer/in, Schilder- und Lichtreklamehersteller/in.
Berufsfeld Ernährung und Hauswirtschaft:
Bäcker/in, Fachkraft im Gastgewerbe, Fachverkäufer/in im Nahrungsmittelhandwerk, Fleischer/in, Hotelfachmann/-frau, Hotelkaufmann/-frau, Konditor/in, Koch/Köchin, Restaurantfachmann/-frau.
Berufsfeld Körperpflege:
Friseur/in.
Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung:
Bankkaufmann/-frau, Bürokaufmann/-frau, Industriekaufmann/-frau, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel, Rechtsanwaltsfachangestellte/r, Reiseverkehrskaufmann/-frau, Verkäufer/in.
Berufsfeld Gesundheit:
Arzthelfer/in, Tierarzthelfer/in, Zahnarzthelfer/in.
Ausbildung in der Lehrwerkstatt für metallverarbeitende Berufe
Das Berufsvorbereitungsjahr ist ebenfalls eine Pflichtschule für Jugendliche, die nicht über einen Hauptschulabschluss oder einen gleichwertigen Abschluss verfügen und die in keinem Berufsbildungs- oder Arbeitsverhältnis stehen. Die BBS bietet hier folgende Berufsbereiche an: Gewerblich-technischer Bereich,
Schwerpunkte Metall, Holz;hauswirtschaftlich-sozialpflegerischer Bereich, Schwerpunkte Ernährung, Service, Raum- und Textilpflege; wirtschaftlich-verwaltender Bereich, Schwerpunkte Warenverkaufskunde, Bürowirtschaft.
Das Ziel des Berufsvorbereitungsjahres ist die Erlangung des Hauptschulabschlusses und Vorbereitung auf eine Berufsausbildung bzw. ein Arbeitsverhältnis.
Wahlschulen
Das Berufsgrundbildungsjahr wird für Jugendliche in den Berufsfeldern Hauswirtschaft/Sozialwesen und Wirtschaft/Verwaltung angeboten, die den Abschluss der Hauptschule oder einen gleichwertigen Abschluss besitzen und nicht in einem Ausbildungs- und Arbeitsverhältnis stehen. Es bereitet für die Dauer eines Jahres auf die Berufsausbildung vor.
Die Berufsfachschulen umfassen die Bildungsgänge Wirtschaft, Elektrotechnik, Metalltechnik und Hauswirtschaft/ Sozialwesen. Voraussetzung für die Aufnahme ist ein Hauptschulabschluss mit einem Notendurchschnitt von mindestens 3,49.
Das Ziel besteht in der Vermittlung grundlegender, berufsfeldbezogener Kenntnisse und Fertigkeiten sowie in der Vertiefung allgemeinbildender Fächer und der Erlangung des qualifizierten Sekundarabschlusses I (mittlere Reife).
Die höheren Berufsfachschulen gliedern sich in die Bildungsgänge Betriebswirtschaft, Fremdsprachen und Datenverarbeitung.
Voraussetzung ist ein qualifizierter Sekundarabschluss I (Mittlere Reife). Die höheren Berufsfachschulen vermitteln eine schulische Berufsausbildung mit dem Abschluss „Staatlich geprüfter kaufmännischer Assistent/in". Wird zusätzlich noch Ergänzungsunterricht belegt, so erhält man die Fachhochschulreife.
Die Fachoberschule bietet die Bildungsgänge Wirtschaft und Elektrotechnik an.
Voraussetzung für den Besuch ist ein qualifizierter Sekundarabschluss I und eine abgeschlossene Berufsausbildung bzw. eine mindestens 4jährige einschlägige Berufstätigkeit. Das Ziel dieser Schulform ist die Fachhochschulreife. Diese berechtigt zum Studium an der Fachhochschule.
Die Fachschule für Kommunikation und Büromanagement bietet Jungkaufleuten, die im Bürobereich eines Betriebes tätig sind als zweijährige Fort- und Weiterbildungsmaßnahme in Teilzeitform an drei Abenden pro Woche die Möglichkeit einer höheren Qualifikation. Als Qualifikation erwerben die Absolventen den/die „Staatlich geprüfte(n) Betriebsfachwirt(in)". Vorgesehen ist auch der Erwerb der Fachhochschulreife durch weitere Lernfelder (Module), die in zweijähriger Teilzeitform angeboten werden sollen.
Der Besuch der Fachschule Altenpflege geschieht in Vollzeit- und Teilzeitform. Der Ausbildungsgang dauert drei Jahre, wobei das zweite und dritte Ausbildungsjahr in Teilzeitform erfolgt. Hier wird die Befähigung vermittelt, in Altenheimen und Sozialstationen als Altenpfleger/in tätig zu sein. Den erfolgreichen Teilnehmern wird die Befähigung als „Staatlich anerkannte/r Altenpfleger/in" verliehen. Der Abschluss ist der Fachhochschulreife gleichwertig und berechtigt zum Studium an Fachhochschulen in Rheinland-Pfalz.
Der Bildungsgang für die Fachschule für Erzieher dauert drei Jahre (zwei Jahre in Vollzeit und ein Jahr in Teilzeit) und vermittelt die Befähigung, in Einrichtungen der Jugendhilfe und anderen sozialpädagogischen Bereichen (z.B. Kindergärten) tätig zu sein. Als Qualifikation wird der/die „Staatlich anerkannte/r Erzieher/in" verliehen. Das Zeugnis ist gleichwertig der Fachhochschulreife und berechtigt zum Studium an Fachhochschulen in Rheinland-Pfalz.
Aufgabe der Berufsbildenden Schule
Aufgabe einer Berufsbildenen Schule ist es immer wieder in Zusammenarbeit mit dem Schulträger (Kreis Ahrweiler), dem dualen Partner (Ausbildungsbetrieben), den Eltern, den Schülern, den Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion sowie dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung innovative Ideen und Zukunftsperspektiven umzusetzen mit dem Ziel, den Schülerinnen und Schülern ein individuell ausbaufähiges berufliches Fundament zu ermöglichen. Dies ist auch notwendig, da die Unternehmen in der Bundesrepublik Deutschland durch die Globalisierung einem wachsenden Wettbewerbsdruck unterliegen. Deutlich wird dies u.a. am Beispiel neuer Arbeitsanforderungen und Arbeitsorganisationen aufgrund der immer schnelleren technischen und wirtschaftlichen Entwicklung, insbesondere der Informations- und Kommunikationstechnik. Diesem Wandel muss die bewährte Berufsausbildung in Betrieb und Schule Rechnung tragen. Gleichzeitig entstehen in immer kürzerer Zeit neue und neugeordnete Berufe. Die Betriebe und die Schule müssen sich deshalb auf neue Ausbildungsinhalte rechtzeitig einstellen und die Anforderungen der Ausbildung umsetzen.
Veränderungen
Einige Veränderungen möchte ich beispielhaft anführen. Seit 1.8.1997 gibt es die neuen Berufe der Informations- und Telekommunikationstechnik (kurz: IT-Berufe) als IT-System-Elektroniker/-in, Fachinformatiker/-in, IT-System-Kaufmann/-kauffrau, Informatikkaufmann/-kauffrau. An weiteren neu entwickelten Ausbildungsberufen sind seit 1.8.1998 u. a. Automobilkaufmann/-kauffrau, Fachmann/Fachfrau für Systemgastronomie, Mechatroniker/-in, Fachkraft für Verwaltungstechnik anerkannt. Ab 1.8.2000 wurden u. a. die Ausbildungsberufe Bühnenmaler/-in, Bühnenplastiker/-in und ab 1.8.2001 werden voraussichtlich die neuen Ausbildungsberufe Sport/-Fitnesskaufmann/-kauffrau und Kaufmann/Kauffrau im Gesundheitswesen geschaffen.
Während der letzten Jahre sind immer wieder Ausbildungsberufe neu geordnet worden, so geschehen ab 1.8.1998 beispielsweise für die Berufe Bankkaufmann/-kauffrau, Hotelfachmann/-kauffrau, Hotelkaufmann/-frau, Restaurantfachmann/-fachfrau, Koch/Köchin und ab 1.8.2000 u.a. für die Berufe Drucker/Druckerin, Gerüstbauer/Gerüstbauerin, Fachkraft für Lebensmitteltechnik.
Anzumerken bleibt jedoch, dass es keiner Schule gelingt, alle neuen Ausbildungsberufe und alle aktuellen, zukunfts-orientierten Schulformen anzubieten, da dies von finanziellen, räumlichen, personellen und regionalen Gegebenheiten abhängig ist.
Für die Jugendlichen ist es wichtig zu erkennen, dass auf dem Weg von der Industrie- zur Dienstleistungs-, Informations- und Wissensgesellschaft das Wissen in einem Spezialgebiet immer weniger ausreicht, um im Berufsleben dauerhaft bestehen zu können. Entscheidend sind Schlüsselqualifikationen wie Kommunikationsfähigkeit, problemlösendes Denken, Teamfähigkeit, Selbstvermarktungstechniken u.a.
Antworten auf die Herausforderungen
Wie können wir als Berufsbildende Schule des Landkreises Ahrweiler diesen innovativen Prozess gestalten und diesen Herausforderungen begegnen? Wir betreiben eine arbeitsmarktorientierte Schulentwicklung, streben die Ausschöpfung der Stundentafel in den Pflicht- und Wahlschulen an und versuchen, den Unterrichtsausfall durch Anforderungen von Lehrkräften mit entsprechender Fakultas zu reduzieren. Wir unterstützen durch Freistellung die Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte, damit sie den veränderten Anforderungen der Berufs- und Arbeitswelt begegnen können und entwickeln unser Qualitätsmanagement mit allen Beteiligten weiter.
Die Schule bietet im Berufsschulunterricht Wahlpflichtfächer an. z. B. Fremdsprachen, Kommunikation/Präsentation und Kommunikation in Netzen. Dadurch erhält der Berufsschüler die Möglichkeit, selbst Schwerpunkte zu setzen, aber auch speziellen Anforderungen des Ausbildungsbetriebes nachzukommen. Um dies zu erreichen, müssen die Ausstattung der Schule und die Lehr- und Lernmittel auf dem neuesten technischen Stand gehalten werden, insbesondere im Bereich der Datenverarbeitung.
Dem Kreis Ahrweiler als Schulträger müssen wir in diesem Zusammenhang sehr danken, denn er unterstützt trotz knapper Kassen großzügig die notwendigen Investitionen für unsere Bildungsarbeit. Aber auch das Sponsoring verschiedener Unternehmen, der Kreishandwerkerschaft, der Innungen sowie der Industrie- und Handelskammer darf hierbei nicht unerwähnt bleiben.
Neuer Bildungsgang „Höhere Berufsfachschule Medien" geplant
Darüber hinaus ist jedoch auch das Bildungsangebot an der Schule den modernen Anforderungen und den Ausbildungs- und Arbeitsplätzen des Kreises anzupassen. Nach dem Umzug der politischen Institutionen nach Berlin, baut die Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler ihr Standbein in der Telekommunikations- und Informationsbranche aus. Neben der Telekom sind im Raum Köln/Bonn etwa 800 weitere Unternehmen der IT-Branche auf gut ausgebildeten Nachwuchs angewiesen. Diese Unternehmen suchen händeringend nach geeigneten Auszubildenden bzw. Mitarbeitern, die allerdings auf dem Arbeitsmarkt kaum verfügbar sind.
So hat die Berufsbildende Schule für das Schuljahr 2001/2002 einen neuen Bildungsgang, die „Höhere Berufsfachschule, Bildungsgang für Medien" beantragt. Mit einem solchen Bildungsgang würde unsere Schule den aktuellen Anforderungen des Marktes gerecht. Sie könnte eine Ausbildung in einem der zukunftsträchtigsten Wirtschaftszweige des Informations- und Kommunikationszeitalters anbieten. „Vergleichbar der industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts wird die derzeit in vollem Gang befindliche Digitale Revolution das Leben des 21. Jahrhunderts substanziell verändern." Diese Äußerung von Prof. Dieter Stolte, Intendant des ZDF, unterstreicht die Bedeutung dieses Bildungsganges. Die Zukunft liegt bei den Medien, der Weg in die Informationsgesellschaft hat bereits begonnen. Die Zahl der Medien, der neuen Anbieter und Anwendungen wird explodieren. Schwerpunkte bei der Ausbildung im Bereich Medien sind neben den allgemeinbildenden Fächern vor allem die Qualifikationsanforderungen und berufsbezogenen Schwerpunkte der Medienbranche wie Medientechnologie, Mediengestaltung, Medienwirtschaft, Kommunikationstechnik, Informatik, Projektmanagement und Medienrecht.
Als Eingangvoraussetzung für die höhere Berufsfachschule, Bildungsgang für Medien gilt ein qualifizierter Sekundarabschluss I oder ein als gleichwertig anerkannter Abschluss. Der erfolgreiche Besuch der Höheren Berufsfachschule Medien führt zu einer vollschulischen beruflichen Erstausbildung mit dem Abschluss „Staatlich geprüfte Medienassistentin" bzw. „Staatlich anerkannter Medienassistent", vermittelt die fachgebundene Fachhochschulreife, erweitert die Allgemeinbildung und ermöglicht den Besuch weiterführender Bildungseinrichtungen. In einer Ergänzungsprüfung kann die allgemeine Fachhochschulreife erworben werden. Die Aufnahmekapazität dieser Schule ist auf 18 Schülerinnen und Schüler begrenzt.
Schulung am PC in der BBS. Als neuer Bildungsgang ist für das Schuljahr 2001/2002 die „Höhere Berufsfachschule Medien" geplant.
Ausblick
Mit Sicherheit wird es in den kommenden Jahren weitere Veränderungen im Berufsbildenden Schulbereich geben. Es werden immer wieder tradierte Berufe oder Fächer durch neue zukunftsorientierte Lernbereiche, Ausbildungsberufe und neue Schulformen abgelöst. Unsere Aufgabe ist es, für die jungen Menschen eine zukunftsorientierte Bildung im Sinne einer sich weiterentwickelnden Wirtschaft und Gesellschaft anbieten zu können.