Zukunftsforscher bezogen neue Räume
Die Europäische Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen Bad Neuenahr Ahrweiler GmbH hat in der Kreisstadt eine langfristige Bleibe gefunden. Der Direktor der Einrichtung, Professor Dr. Carl Friedrich Gethmann, zog mit seinem 20-köpfigen Mitarbeiterteam in das ehemalige, zwischenzeitlich modernisierte Haus III des Peter-Joerres-Gymnasiums an der Ahrweiler Wilhelmstraße.
Die Zukunftsforscher verließen rund vier Jahre nach ihrer Gründung das Backstein-Gebäude des Apollinaris-Verwaltungstraktes in Bad Neuenahr und bezogen die 1.100 Quadratmeter großen Büroflächen im Herzen der Kreisstadt.
Die Akademie habe sich mit ihren Aktivitäten bereits bundesweit einen festen Platz erkämpft, sagte der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Professor Dr. Jürgen Zöllner bei der Einweihung der neuen, lichtdurchfluteten Räume der Akademie am 23. März 2000. Gesellschafter der interdisziplinären Denkerinstitution sind das Land Rheinland-Pfalz und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR). Vor allem die Forschungen zu Themen wie Klimavorhersage, Umweltstandards oder Humangenetik dienen nach den Worten des Ministers der Qualitätssicherung sowie dem Verständnis und der Akzeptanz von Wissenschaft insgesamt.
Eine Region, die im Aufbruch sei, brauche Eliten und hochkarätige Wissenschaftler, hob Landrat Dr. Jürgen Pföhler den Stellenwert der Akademie für den Kreis Ahrweiler hervor. Die Ansiedlung dieser Einrichtung stelle im Prozess des Strukturwandels einen bedeutenden Schritt nach vorne dar. Die rasante Entwicklung in den Technologien der Informations- und Telekommunikation, der Bio-Forschung und der Genetik erfordere eine Instanz, die sich fundiert mit den Auswirkungen dieser Prozesse befasse, fuhr Dr. Pföhler bei der Einweihung fort.
Kreisstadt-Bürgermeister Edmund Flohe äußerte Freude, Zuversicht und Zufriedenheit über die Ansiedlung der Forschungsanstalt in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die Verbundenheit der Kreissparkasse Ahrweiler mit der Akademie dokumentierte Sparkassendirektor Helmut Wilhelms. Er überreichte dem Hausherren Prof. Gethmann eine Bronzeskulptur des Künstlers Titus Reinarz als Dauerleihgabe. Ihr Name: Europa.
Wie definieren die Zukunftsforscher selbst ihre Arbeit? Dazu ein Passus aus der eigenen Kurzbeschreibung: „Die Europäische Akademie widmet sich der wissenschaftlichen Erforschung und Beurteilung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen für das individuelle und soziale Leben des Menschen und seine natürliche Umwelt. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Untersuchung absehbarer mittel- und langfristiger Prozesse, die insbesondere durch Natur- und Ingenieurwissenschaften und die medizinischen Disziplinen geprägt sind. Die Europäische Akademie führt in wissenschaftlicher Unabhängigkeit einen Dialog mit Wirtschaft, Kultur, Politik und Gesellschaft."
Die Skulptur „Europa" für die europäischen Forscher: Sparkassendirektor Helmut Wilhelms von der Kreissparkasse Ahrweiler (v.l.n.r.) überreichte die Bronzeskulptur des Künstlers Titus Reinarz als Dauerleihgabe an Prof. Carl Friedrich Gethmann.