Forschungsvereinigung neu im AW-Kreis
Theorie und Praxis unter einem Dach: Die Forschungsvereinigung der Arzneimittel-Hersteller (FAH) residierte ab November 1996 offiziell in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Genauer gesagt in den Räumen der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Landwirtschaft, Weinbau und Gartenbau (SLVA). Das FAH-lnstitut versteht sich als Technologietransfer- und Weiterbildungsstelle für mittelständische Unternehmen, die in der Pharmaindustrie als Arzneimittel-Produzenten, Rohstoff-Erzeuger und Zulieferer tätig sind. Bundesweit existieren rund 1500 solcher Betriebe. Rund 100 gehören der FAH als Mitglieder an.
Was die SLVA als Partner für dieses bundesweite Institut so interessant macht: Heilpflanzen finden bei Ärzten, Wissenschaftlern und Phar-makonzernen derzeit erhöhtes Interesse. Vor allem das Johanniskraut, ein Antidepressivum, wird unter Kontrolle der SLVA bereits auf der Grafschaft, am Rhein und im Hunsrück angebaut. Unter der Lupe haben Wissenschaftler auch den Echinacin-Purpursonnenhut, der die Abwehrkräfte im Winter stärkt.
Gestärkt werden soll auch der Kreis Ahrweiler durch die Ansiedlung dieser Forschungsvereinigung. Gilt es doch, die zu erwartenden negativen Folgen des Berlin-Bonn-Beschlusses auszugleichen. Das Investitionsvolumen des Instituts liegt zwischen sieben und zehn Millionen Mark. Im August 1997 wurde dann offiziell und notariell besiegelt, daß die FAH im Gewerbegebiet Sinzig gebaut wird. Das Grundstück wurde bereits überschrieben. In einigen Jahren sollen 25 Mitarbeiter beschäftigt werden. Und: Der Kreis Ahrweiler ist mit dieser Einrichtung wieder um einen Baustein für die Gesundheits- und Fitneßregion reicher geworden.