Das Übergangswohnheim für Aussiedler in Honerath (Verbandsgemeinde Adenau) wurde zum 31. März 1995 geschlossen. Dieses Datum markierte zugleich das Ende einer Epoche deutscher Vereinigungsgeschichte. Der damalige Caritas-Verband Mayen öffnete 1989 sein erstes Übergangswohnheim. Die Aussiedler stammten zu 60 Prozent aus Polen, zu 30 Prozent aus der damaligen DDR und zu zehn Prozent aus der ehemaligen Sowjetunion. Seit 1991 kamen die Aussiedler fast ausschließlich aus den GUS-Staaten, vorwiegend aus Sibirien und aus dem asiatischen Teil wie Kasachstan. Dabei handelte es sich um Deutsche, die unter der Stalin-Diktatur und als Folge des Zweiten Weltkriegs aus ihren ursprünglichen Siedlungsgebieten an der Wolga, im Kaukasus oder in der Ukraine verschleppt worden waren.
In den vergangenen sechs Jahren lebten rund 700 Menschen im Übergangswohnheim. Die Caritas zollte den Honerather Bürgern großes Lob: Diese hätten die Aussiedler von Anfang an als gleichwertige Bewohner des Ortes behandelt und sie in ihre Aktivitäten integriert. Das Übergangswohnheim soll zu einem Tagungshaus umgebaut werden.