Was kann man tun, um junge Leute verstärkt für Politik zu interessieren und ihnen das oft komplizierte Handwerkszeug der Demokratie zu vermitteln? Man organisiere einen Jugendkreistag. Was das ist? Ein Parlament mit Jugendlichen, mit Tagesordnungspunkten, die von der Kreisverwaltung wie vor der „richtigen" Kreistagsitzung vorbereitet wurden, mit Fraktionen und mit öffentlichen Diskussionen. So geschehen im März 1993. Es war der erste Jugendkreistag im Kreis Ahrweiler.
Die Fraktionen - das waren das Erich-Klausener-Gymnasium Adenau, das Are-Gymnasium Bad Neuenahr, der Postsportverein Remagen und das „Forum Jugend" aus dem Adenauer Raum. Sie brachten Themen ein. die ihrer Ansicht nach auf den Nägeln brennen:
Fahrsicherheitstraining für junge Autofahrer, das Drogenproblem als Thema im Unterricht, die Anbindung des Are an den Busverkehr, präzise Informationen über Jugendarbeit und der Bau einer 400-Meter-Tartanbahn im Kreis Ahrweiler. Diejungen Kreisparlamentarier debattierten und diskutierten, erörterten und berieten. Und sie beschlossen: Daß sich der richtige Kreistag mit den Beschlüssen des Jugendkreistags befassen solle. So geschah es. Die gewählten AW-Politiker setzten die Themen der jungen Leute auf die Tagesordnung ihrer Sitzung am 9. Juli 1993 und stimmten den Beschlüssen des Jugendparlaments weitgehend zu.