Räuberische Raupen: Sie kamen
und fraßen. Kleine Raupen zwar, aber millionenfach an der Zahl. Den südexponierten Wald
am Reisberg zwischen Bad Bodendorf und Sinzig fraßen sie auf einer Fläche von vier
Hektar kahl- ratzekahl. Ihre Invasion machte auch vor privaten Gärten und Häusern nicht
halt. Die Tierchen, Schwammspinner genannt, eine Falterart, sorgten in Deutschland schon
des öfteren für Schlagzeilen. Aber der Kreis Ahrweiler hatte eine solche Raupenplage wie
im Sommer 1993 noch nie erlebt. Glücklicherweise jedoch war das Ende des Gewimmels
abzusehen. Etwa drei Wochen würden sie sich halten, sagten die Experten voraus. Sie
behielten recht. Aus den Raupen wurden Puppen, und aus den Puppen schlüpften
Schmetterlinge (im Gegensatz zu den Raupen sind dies bekanntlich recht nette und
nützliche Zeitgenossen). Der Wald hatte sich schnell erholt und grünte wieder. Die
zuständigen Behörden hatten richtig gehandelt und auf eine chemische
Schädlingsbekämpfung verzichtet, so daß keine ökologischen Schäden entstanden.