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Mit Stolz und Zuversicht blicken der Kreis Ahrweiler und mit ihm die Stadt 
Bad Neuenahr-Ahrweiler in die kulturpolitische und touristische Zukunft.
Denn am Fuße des Ahrweiler Silberbergs wurde ein Museum eröffnet, das Einblicke
bietet in den antiken Alltag. Ein Nachbau der Römervilla (o.) verdeutlicht, welche blühendes Leben 
und welch hohe Kultur zu Zeiten der  Römer im Ahrtal herrschte. 
Feierlich eröffnet wurde das Museum Römervilla mit einer Darbietung 
des Holzbläsertrios der Kreismusikschule Ahrweiler (r.).

Am Eröffnungstage patrouillierten "römische Legionäre" zwischen Römervilla
und Stadtmuseum (l.).

 

Aus Kreis und Gemeinden Aktuelle Chronik

Jürgen Kempenich

Römervilla:
Neues Museums-Juwel

Vielfältig war sie ja schon vorher, die Museumslandschaft im Kreis Ahrweiler. Seit Mai 1993 aber können die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und der Kreis ein lebendiges Bilderbuch der Geschichte ihr eigen nennen, das in dieser Form einzigartig in ganz Deutschland ist: die Römervilla am Silberberg in Ahrweiler.

Originell wurde sie eröffnet. Mit einer römischen Kohorte etwa, die an der Stadtmauer lagerte und die Villa mit Schild und Speer „bewachte". Oder mit „mulsum", einem Würzwein, den Marketenderinnen an die Ehrengäste verteilten, stilvoll in Tonkrügen gereicht, mit Brot und Oliven dazu. Derweil freute sich eine Reihe von Rednern über die rekonstruierten Reste jenes Anwesens, in dem während des zweiten oder dritten Jahrhunderts eine wohl 20köpfige Großfamilie wohnte. „Das originellste Museum in Rheinland-Pfalz", klatschte Dr. Joachim Hofmann-Göttig, Staatssekretär im Mainzer Kultusministerium, der Römervilla Beifall.

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Stets einen Besuch wert: das Heimatmuseum in Adenau mit anschaulichen Darstellungen früherer handwerklicher Tätigkeit.

Und Landrat Joachim Weiler zitierte das geflügelte Wort des römischen Dichters Horaz: „Carpe diem, quam minimum credula postero" - Greife diesen Tag, nimmer traue dem nächsten". Die Gunst der Stunde hatten Weiler und Bürgermeister Weltken in der Tat mehrfach ergriffen, als es um die Finanzierung der rund 3,8 Millionen Mark teuren Anlage ging. Der Erfolg:

Das archäologische Juwel wurde zum Großteil von Bund und Land bezahlt, während Kreis und Stadt mit jeweils 225.000 Mark dabei waren. „Mit minimalem Einsatz ein optimales Ergebnis", deutete der Landrat auf die touristische und kulturelle Bedeutung der Römervilla für die Stadt und den gesamten Kreis hin.

Unter einer imposanten Dachkonstruktion aus Holz und Glas finden die Besucher auf 70 mal 35 Metern ausgemalte Tonnengewölbe, Reste einer Fußbodenheizung, eine Küche mit Herd, Backofen und Räucherkammer oder ein nachgestelltes Wandgemälde, das eine Szene im Baderaum zeigt. Die Besucher können auf umfangreiches Informationsmaterial zurückgreifen. Ein Team von Führern bietet museumspädagogisch vorbereitete Rundgänge für Schulklassen an.

Infos;
Museum Römervilla, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler, Öffnungszeiten Di-So 10-17 Uhr, November bis Ende März geschlossen;
Eintrittspreis: Kinder unter sechs Jahren frei, Erwachsene 5 Mark. Familien 8 Mark; Ruf 02641/ 5311 oder 31516.

Doch die Römervilla ist nur eines von zahlreichen Museen im AW-Kreis. Immer einen Besuch wert, für Gäste wie für Einheimische, sind außerdem: das Heimatmuseum in Adenau mit alten Handwerksgeräten der Zünfte oder das „Eifeler Bauernhaus" in Adenau; in Bad Neuenahr-Ahrweiler das Stadt-Museum im „Weißen Turm" (ehemaliges Ahrgaumuseum), das Weinbaumuseum im Bachemer Backhaus und die Sammlung alter Mühlen und Mühlengegenstände in Green; die durch Wasserkraft betriebene Mosen-Mühle an der Schweppenburg in Brohl-Lützing; das Naturkundemuseum in Maria Laach: das Nürburgring-Museum; das Friedensmuseum „Brücke von Remagen" mit Dokumenten und Exponaten aus dem Zweiten Weltkrieg; das Remagener Heimatmuseum mit Funden aus der Kelten- und Römerzeit; der Künstlerbahnhof Rolandseck mit der größten Kunstwerkesammlung von Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp; das Puppenmuseum in Bad Breisig; und schließlich das Heimatmuseum in Sinzig.