Für Kinder, Sportler, Behinderte

Vier Schulbau-Projekte im Kreis Ahrweiler wurden 1991/92 ihrer Bestimmung übergeben oder machten zumindest entscheidende Fortschritte. Die Raumnot an der Berufsbildenden Schule Bad Neuenahr-Ahrweiler ist beendet. Im Oktober 1991 wurde der Erweiterungsbau eingeweiht. Er schafft Platz für zwölf neue Klassenräume und hat zwei Millionen Mark gekostet.

Weitaus mehr Geld, voraussichtlich 6,7 Millionen Mark, kostet der Wiederaufbau der Bachemer Sporthalle. Das Gebäude war am Weiberdonnerstag 1990 abgebrannt. Aber bereits ein Jahr und acht Monate später, im November 1991, wehte der Richtkranz über dem Neubau. Nach den Worten von Bürgermeister Rudolf Weltken wollte die Stadt als Träger der Hauptschule Sportlern und Schülern so schnell wie möglich wieder eine neue Halle zur Verfügung stellen. Dies gelang. Zum Schuljahresbeginn 1992/93 öffnete die Sportstätte ihre Pforten. Es entstand eine 27 mal 45 Meter große Halle. Mit Vorhängen lassen sich drei Übungseinheiten schaffen.

Auch die Grundschüler und Gymnasiasten aus dem Raum Adenau können seit Mai 1992 nach Herzenslustturnen. Kreis, Verbandsgemeinde und Land legten 2,1 Millionen Mark zusammen und bauten eine weitere Turnhalle für das Adenauer Schulzentrum. Die Grundschule mußte viele Jahre auf die Sportstätten des Erich-Klausener-Gymnasiums zurückgreifen. Und das Schwimmbad im Gymnasium wurde 1987 wegen gesundheitlicher und hygienischer Bedenken geschlossen. Jetzt wurden beide Gebäudeeinheiten zu einem neuen und modernen Sport-Zentrum zusammengefaßt.

In der Levana-Schule, der Sonderschule für Geistigbehinderte in Bad Neuenahr-Ahrweiler, entstand für 18 000 Mark ein sogenannter Pränatalraum (pränatal = vor der Geburt). Hier wird die pädagogische Arbeit mit schwerst- und mehrfachbehinderten Kindern unterstützt. Die Weichen für alle Lebensvorgänge des Menschen werden in der Schwangerschaft gestellt; die Persönlichkeit des Kindes bildet sich bereits im Mutterleib heran. Puls, Herzschlag und Atmung beeinflussen das Seelenleben des Ungeborenen maßgeblich. Das Behandlungskonzept des Pränatalraums basiert auf der Annahme, daß das Kind die Zeit vor der Geburt als angenehmen Lebensabschnitt empfindet. Mit Licht-Wasser-Spielen, einem zeltüberspannten Wasserbett, einer gedämpften Klangkulisse aus Musik und pränatalen Geräuschen versuchen die Therapeuten, behinderte Kinder in die Zeit vor der Geburt zurückzuversetzen, um eine heilende Wirkung zu erzielen.

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Erprobten das Wasserbett im neuen Pränatalraum: Helmut Gimmler, Leiter der Levana-Schule
(v.l.n.r.), Kreisbeigeordneter Gerhard Steffens, Sonderschullehrer Gerd Jung und Gäste.