Völlig überraschend verkündete der rheinlandpfälzische Landwirtschaftsminister Karl Schneider Ende August 1992 die für den Kreis Ahrweiler wichtige Nachricht: Die Landes-Lehr- und Versuchsanstalt für Landwirtschaft, Weinbau und Gartenbau Bad Neuenahr-Ahrweiler (LLVA) bleibt entgegen bis dahin bekannter Pläne der Mainzer Landesregierung erhalten.
Schneider präsentierte den 500 Personen im bis auf den letzten Platz gefüllten Weinbauverein Dernau eine neue Kabinettsvorlage. Demnach sollen die Abteilungen für Weinbau und Gartenbau einschließlich Obstbau sogar aufgewertet werden. Die LLVA soll in Zukunft nicht nur für die Winzer der Ahr zuständig sein, sondern ebenso für die Weinbauern an der Lahn und der Untermosel bis Cochem. Der künftige Beratungsbereich Gartenbau umfaßt den gesamten Regierungsbezirk Koblenz und reicht sogar teilweise bis in den Regierungsbezirk Trier hinein.
Die Bereiche Landwirtschaft und Hauswirtschaft hingegen werden schwerpunktmäßig nach Mayen verlegt.
Die Diskussionsteilnehmer bewerteten diese neuen Gedanken Schneiders als Silberstreif am Horizont". Landrat Joachim Weiler, der sich massiv für den Erhalt der LLVA und gegen die ursprünglichen Reformpläne der Regierung ausgesprochen hatte, stellte fest: Gegenüber den ersten Vorstellungen hat sich etwas bewegt". Und LLVA-Direktor Wolfgang Frisch sieht nach dem überraschenden Verlauf der DernauerVeranstaltung neue Perspektiven für die Lehr- und Versuchsanstalt. Frisch könnte sich beispielsweise eine Intensivierung im Bereich Heil- und Würzpflanzen vorstellen.