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Die Tour de France führte 1992 auch durch Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Super-Tag: Tour, Truck, RKK-Treff

Als alles vorbei war, seufzten die unzähligen Helfer, Organisatoren und Rettungsdienste im Kreis Ahrweiler erleichtert auf: „Geschafft!" Sie hatten die extremen Anforderungen jenes denkwürdigen 12. Juli 1992, eines Sonntags, mit Bravour gemeistert. Bei einem Veranstaltungs-Trio, wie es wohl nie mehr wiederkehrt, rasten und sausten, schunkelten und marschierten einige tausend Aktive vorbei an mehreren zehntausend Zuschauern.

Die Radrennprofis der Tour de France rauschten mit ihren Begleitfahrzeugen und dem riesigen Werbetroß von Nord nach Süd quer durch den Kreis Ahrweiler. Aus dem niederländischen Valkenburg kommend, erreichten sie gegen 12.45 Uhr bei Grafschaft-Gelsdorf das Land Rheinland-Pfalz. Durch die Ortsteile Vettelhofen, Bölingen, Ringen und Lantershofen verlief die Strecke dieser achten Tour-Etappe nach Bad Neuenahr-Ahrweiler, wo an der Ringener Straße eine Verpflegungsstation eingerichtet war. Für den Anstieg durch den Neuenahrer Wald und die Abfahrt nach Königsfeld brauchten die Radprofisgerade mal 16 Minuten. Dedenbach, Rodder, Niederzissen und Wehr (13.35 Uhr) waren weitere Stationen, an denen sich private Feiern und organisierte Volksfeste abspielten. Daß nach 206 Kilometern bei der Zielankunft in Koblenz kein Deutscher gewann - es siegte der Belgier Jan Nevens - tat der Erinnerung an dieses Sportereignis der Superlative im Kreis Ahrweiler keinen Abbruch.

Und wer nach der berühmtesten und schwierigsten Radrundfahrt der Welt noch Lust auf Karneval hatte, der machte sich auf den Weg nach Bad Breisig. Karneval wohlgemerkt, mitten im Sommer! In der Rheinstadt boten 7.000 Aktive in 162 Garden, Musikzügen, Showgruppen und Möhnenkorps den mehr als 15.000 Zuschauern ein närrisches Spektakel. Auch die Polit-Prominenz wie der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Rudolf Scharping oder Bundesumweltminister Klaus Töpfer wurden vom sommerlichen Karnevalstreiben angezogen. Der jecke Lindwurm durch Bad Breisig wurde ermöglicht durch den Regionalverband Karnevalistischer Korporationen (RKK). Der feierte nach Zell 1989 seine zweite Riesenfete. Und für den Ausrichter der Veranstaltung - die Bad Breisiger Karnevalsgesellschaft, die ihren 100. Geburtstag feierte - gabs allenthalben Lob und Anerkennung.

Doch damit nicht genug: Auf dem Nürburgring kamen insgesamt 170.000 Freunde des Motorsports zusammen. Sie sorgten für jene unvergleichliche Atmosphäre, wie sie nur beim traditionellen Truck-Grand-Prix möglich ist. Und auch diese dreitägige Mammutveranstaltung ging reibungslos über die Bühne. Genau wie die Tour de France mit ihrem komplizierten Straßen-Absperrungssystem und der RKK-Tag.

„Die Einsatz- und Rettungsdienste im Kreis Ahrweiler wurden an diesem Tag bis zum äußersten gefordert und haben ihre Aufgaben vorzüglich gemeistert", hob Landrat Joachim Weiler die organisatorischen Verdienste hervor. Die Polizei, die Straßenmeistereien, die Feuerwehren, die Städte und Gemeinden sowie das Deutsche Rote Kreuz hatten an einem Strang gezogen und ganze Arbeit geleistet.

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Bad Breisig verzaubert: Karnevalisten feierten eine Riesenfete mitten im Sommer.