Rock und Rennen am Ring

65 Jahre auf dem Buckel - und dennoch ein flotter Bursche: Der Nürburgring, Deutschlands bekannteste und weltweit eine der berühmtesten Rennstrecken, feierte im Juni 1992 Geburtstag. Feierlich wars in der Tat, mit einem von BMW gestifteten Feuerwerk; besinnlich und nostalgisch ebenso, als langjährige Wegbegleiter des Rings zurückblickten und aus ihren Erinnerungen plauderten; vor allem aber lebhaft und sportlich gings zu, als die Läufe zur Deutschen-Tourenwagen-Meisterschaft oder das 24-Stunden-Rennen die Massen erneut begeisterten.

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Der Nürburgring in seiner Vielfalt: Mit Rock-Star Elton John (l.), . . . dem traditionellen Volkslauf (l. o.)... und zum Geburtstag in Nostalgie. Das Eifelrennen zog 1954 die Massen an, am Start und Ziel ebenso (u.). . . wie in Breidscheid (r.o.).

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Daß der Nürburgring seine Pforten jedoch nicht allein für die Freunde des Sports und der Rockmusik öffnet, bewies der Juli. Jutta Scharping, Gattin des rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten, enthüllte gemeinsam mit Landrat Joachim Weiler und Ring-Hauptgeschäftsführer Rainer Mertel ein Kunstwerk. Es steht vor dem Pressezentrum, eine Plastik aus Schrott und Lack, und besteht aus zwei zusammengepreßten Autowracks. Beate Leisten und Michael Piater haben das Werk mit dem Namen „Spielraum" geschaffen. Die beiden gehören der Künstlergruppe „Periferia" an, die eine Kulturbrücke schaffen will zwischen den benachbarten Kreisen Mayen-Koblenz und Ahrweiler.

Und ansonsten? Zahlreiche Veranstaltungen gingen wieder über die Bühnen und entlang der Tribünen des Nürburgrings. Angefangen von den Motorrad-, Auto- und Truck-Rennen bis hin zum Internationalen Volkslauf, dem 14. mittlerweile, der über die Grand-Prix-Strecke und die Nordschleife führte und 5.000 Sportlern alles abverlangte. Und da war natürlich das legendäre Rock-am-Ring-Festival, diesmal unter anderem mit der britischen Rock- und Pop-Legende Elton John. Ein anderer Brite ist am Nürburgring weniger gern gesehen: Bernie Ecciestone, der das Formel-1-Geschäft fest im Griff hat. Die Nürburgring-GmbH blieb jedoch konsequent und beugte sich nicht dem Diktat des Engländers. Zwar fuhr der Formel-1-Zug auch diesmal wieder am Ring vorbei - doch Deutschlands berühmteste Rennstrecke geriet auch nicht aufs wirtschaftliche Abstellgleis.