Neues Schrifttum über den Kreis Ahrweiler

Ausgewählte Neuerscheinungen und Besprechungen

Zusammengestellt von Jürgen Haffke

l. Ausgewählte Neuerscheinungen

Aus den Städten und Gemeinden lieferten Hinweise auf Neuerscheinungen: Frau Fischer (Bad Neuenahr-Ahrweiler), Herr Görtz (Altenahr), Herr Haffke (Kreis Ahrweiler/Eifel), Herr Hommen (Bad Breisig), Herr Mehlhop (Brohltal), Frau Menacher (Sinzig), Herr Prothmann (Grafschaft) und Frau Zimmer (Adenau).

Kreis Ahrweiler/Eifel

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Verbandsgemeinde Adenau

Verbandsgemeinde Altenahr

Verbandsgemeinde Bad Breisig

Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler

Verbandsgemeinde Brohltal

Gemeinde Grafschaft

Stadt Remagen

Stadt Sinzig

II. Besprechungen

Neues Engagement nicht nur zur Geschichte Alt-Ahrweilers

Es ist schon erstaunlich, daß seit zwei Jahrzehnten keine ausführliche Darstellung zur Geschichte der StadtAhrweiler erhältlich ist. Jakob Rauschs Heimatbuch der Stadt Ahrweiler (ca.1967 erschienen) ist seit langem vergriffen. Ein Nachdruck dieses Werkes wäre allerdings nicht sinnvoll, da der Forschungsstand inzwischen weiter geschritten ist. Das Bewußtsein, in einer Umgebung zu leben, die aus vielen Epochen der Geschichte eindrucksvolle bauliche Zeugnisse bereithält (z. B. Silberbergvilla, mittelalterliche Stadtanlage usw.), spiegelt sich ja nicht allein in einer werbeträchtigen Vermarktung eines romantischen Images einer irgendwie als »historisch« empfundenen Kulisse oder in Sanierungsbemühungen um heruntergekommene Bauten. Wichtiger ist das Wissen um All-und Feiertag der Generationen, deren Handeln sich bis heute im Stadt- und Landschaftsbild niederschlägt oder noch anderweitig dokumentieren läßt. Erst das liefert den nötigen Hintergrund zum Verständnis und zur Wertschätzung des Überkommenen.

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"Beiträge zur Stadtgeschichte" nennt sich eine Schriftenreihe des vor zwei Jahren in Ahrweiler gegründeten »ARE Verlag«, in der bisher vier Bände, alle um die 100 Seiten stark und broschiert, erschienen sind:

1. Hans-Georg Klein: Sagen & Legenden von der Bunten Kuh bis zur Landskron. Bad Neuenahr-Ahrweiler 1990.

2. Hans-Georg Klein: Recht und Ordnung im alten Ahrweiler, Bad Neuenahr-Ahrweiler 1990.

3. Hans-Georg Klein: Die Bürgermeisterei Ahrweiler im Spiegel der Schulchroniken. Teil l: 1895-1914. Bad Neuenahr-Ahrweiler 1991.

4. Michael Riemenschneider: Der Calvarien-berg zu Ahrweiler zwischen Anpassung und Widerstand 1933-1945. Bad 
   Neuenahr-Ahrweiler 1991.

l n der Tradition Jakob Rauschs sind es wieder in Ahrweiler tätige Lehrer, denen die Befassung mit der örtlichen Geschichte zu verdanken ist. H.-G. Klein eröffnet durch seine Zusammenstellungen gedruckter und bisher unveröffentlichter Quellen und Texte, die er knapp kommentiert, einen guten Zugang zu einigen Aspekten der Ahrweiler Geschichte. M. Riemenschneider legt eine ausführliche Version seiner Forschungen zur Schulgeschichte des Kalvarienbergs im "Dritten Reich« vor, deren Grundzüge er im Studienbuch 2 (Kreis Ahrweiler unter dem Hakenkreuz. Bad Neuenahr-Ahrweiler 1989, S.306-314) und im Heimat-Jahrbuch 1990 (S. 93-100) geschildert hat. Weitere Bände der Schriftenreihe sind in Vorbereitung. Damit zeichnet sich ab, daß dank der Verlagsinitiative endlich erhebliche Defizite in der Stadtgeschichte abgebaut werden. Zwei Anregungen seien gestattet:

Mit der Herausgabe des 1984 in erster Auflage im J. P. Bachern Verlag, Köln, erschienenen Buches von Matthias Röcke: Burgen und Schlösser zwischen Ahr und Brohlbach - Berühmte und unbekannte Anlagen im Kreis Ahrweiler, das jetzt unter dem Titel

Matthias Röcke: Burgen und Schlösser an Rhein und Ahr. Bad Neuenahr-Ahrweiler 1991

im ARE Verlag erschienen ist, zeigt dieser Verlag, daß er sich über das begrenzte Stadtgebiet Ahrweilers hinaus mit Veröffentlichungen zu landeskundlichen Themen profilieren möchte. Graphische Verbesserungen, die Zugabe von vier neuen Gebäudeportraits und einige Aktualisierungen bei den 30 vorhandenen sind zu vermerken. Leider wurde das Literaturverzeichnis weder überarbeitet noch fortgeschrieben. Rockes Arbeit vermittelt dem historisch interessierten Laien zu jedem Gebäude einen gut lesbaren Überblick. Da die meisten Leser auch nicht mehr wollen, werden sie damit zufrieden sein. Wünschenswert wäre dennoch ein Kapitel, in dem die hiesigen Burgen und Schlösser in einen größeren räumlichen, zeitlichen und sachlichen Zusammenhang gestellt werden. Auch vermißt man einige Hinweise auf Burgen, denen kein eigenes Portrait gewidmet ist (z. B. Burg Neuenahr, Adelshöfe in Sinzig usw.). So erhielt das Buch eine »Abrundung«.

Jürgen Haffke